Halt mich fest

Methos' POV

Ich halte dich fest, während du schläfst. Du siehst so ruhig, so friedlich aus. Ich möchte diesen Frieden gerne einmal am Tag sehen. Seltsam, ich hätte nie gedacht, dass du der Typ bist, der das braucht. Du warst immer der, der die anderen hält. Am Leben, in deinem Leben. Aber in der Nacht ist alles anders, da bin ich derjenige, der seine Arme um dich schlingt, dir Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Es ist schön, dass du mir derart vertraust, du soweit gehst, dich mir anzuvertrauen, wenn du am verletzlichsten bist. Ich werde dich nicht enttäuschen, keine Alpträume mehr. Nie mehr.


Ich halte dich

Duncans POV

Ich wache auf, meine Arme leicht um dich geschlungen, du drückst dich leicht an mich. Ich lächle, genieße den Anblick jeden Tag aufs Neue. Es ist immer das selbe, am Abend schlafe ich in deinen Armen ein, am Morgen erwachst du in meinen. Seltsam, nicht? Am Abend, wenn wieder ein Tag vergangen ist, brauche ich die Sicherheit, die du mir bietest. Aber in der Nacht? Ich weiß nicht, was dich zu mir treibt, kann nur vermuten, dass du im Schlaf unbewusst Schutz bei mir suchst. Wovor? Ich weiß es nicht, bin mir sicher, dass ich es auch gar nicht will.


Selbstgespräch

Spoiler: Methos

Einsamkeit. Das Wissen, allein zu sein und niemanden zu haben, mit dem man sein Leben teilen kann. Doch nun hat sich alles geändert – denn jetzt bist du in mein Leben getreten.

Jetzt weiß ich, was ich solange vermisst habe... Freunde hatte ich ja, aber es gab niemanden, der wusste, wer ich bin. Bis jetzt. Du kamst durch die Tür und wusstest, wer ich bin. Warum? Das frage ich mich immer wieder, allerdings bezweifle ich, dass ich darauf jemals eine Antwort finden werde. Auf der anderen Seite... wer will schon eine Antwort? Ich brauche keine mehr. Nicht, wenn du da bist.


Zweifel

Timecode: To Be / Not To Be

"Warum hast du das gesagt?"

Du schaust mich an, hast die seltsamen Ausdruck in den Augen – irgendwo zischen Wut und Trauer. In diesem Moment tut es mir leid, aber was hast du von mir erwartet? Dass ich dir meine Liebe gestehe? Sorry, das kann ich nicht. Noch nicht. Und schon gar nicht, wenn Joe und Amanda dabei sind. Deshalb waren meine Worte auch so nichtssagend – ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte.

Wenn wir alleine gewesen wären hätte ich es dir gesagt. Glaube ich. Willst du es überhaupt hören? Ich weiß es nicht. Vielleicht sollte ich dich einfach fragen?


Abschied - Duncan

Du liegst neben mir – schlafend. So friedlich, nein, so zufrieden. Und das alles wegen dieser einen Nacht? Ich sehe dir beim atmen zu, beobachte wie sich deine Brust langsam hebt und senkt. Weißt du, dass du das erotischste Wesen bist, das mir je begegnet ist? Ich denke nicht. Aber es ist jetzt egal. Ein letztes Mal berühre ich dein Gesicht, gebe dir einen letzten Kuss. Meine Finger berühren dein Gesicht, sachte, damit du nicht erwachst. Dann stehe ich auf, ich muss gehen. Ich spüre, wie du langsam zu dir kommst, mich ansiehst. Die Frage ist unausgesprochen in deinen Augen: Warum?


Abschied – Methos

Ich wache auf und spüre deine Finger auf meinem Gesicht. Ich unterdrücke ein zufriedenes Seufzen, tue, als ob ich noch schlafen würde. Du gibst mir einen Kuss - es kostet mich meine gesamte Selbstbeherrschung, ihn nicht zu erwidern. Ich will nicht, dass du gehst, das weißt du auch. Seltsam... ich dachte immer, dass ich gehen würde. Von dir hätte ich besseres erwartet. Kurz bevor die Tür hinter dir zufällt, öffne ich meine Augen. Du siehst mich an, weißt, was ich denke. Du gibst mir keine Antwort auf meine Frage, lächelst mich bloß traurig an. Ich lächle zurück, genauso falsch wie du.


Wasser

Spoiler: Methos

Wasser. Ich hasse Wasser. Es zieht dich nach unten, lässt dich nicht atmen, verschlechtert die Sicht... und schlussendlich tötet es dich. Ich schließe meine Augen, halte den Atem an, versuche so lange wie möglich bei Bewusstsein, am Leben, zu bleiben. Ich weiß, dass es aussichtslos ist. Der Mantel und das Schwert ziehen mich unweigerlich nach unten... neben mir sehe ich schemenhaft meinen Gegner. Kalas. Er taucht auf, zweifelsohne, um mich an Land zu suchen. Da kann er lange suchen. Ich presse meine Augen fester zusammen und lasse die Luft aus meinen Lungen entweichen. Lieber ertrinken, als den Kopf zu verlieren.


Too Late - One

Dunkelheit. Kälte. Tränen. Angst. Ich stehe hier, mitten im Nirgendwo und bin... allein. Das ist das Wort, nach dem ich solange gesucht habe und das mir nicht einfallen wollte. Weil ich nicht daran dachte, dass es wieder passieren könnte. Ich will nicht allein sein, nie wieder. Die Götter wissen, dass ich es schon lange genug war. Oder?

Davor. Vor dir. Ich glaube nicht, dass du weißt, was du mir bedeutest, wie wichtig du für mich bist. Auch wenn ich mich dagegen wehrte, deiner Ausstrahlung konnte sich niemand entziehen. Nicht, dass ich es jemals gewollt hätte... Warum hast du mich verlassen?


Too Late - Two

Sanftes Licht durchbricht die Dunkelheit, deine sanfte Stimme murmelt Worte der Beruhigung zu mir. Ich wehre mich dagegen, weiß, dass es nur wieder eine Illusion ist. Eine weitere Hoffnung, die ich begraben muss. Du bist weg, und alles, was ich jetzt noch von dir habe, sind Erinnerungen. So kostbar und doch nichts wert. Ich will nicht mit den Erinnerungen leben, ich will mit dir leben! Verdammt, was habe ich getan, dass ich derart bestraft werde? Nein, diese Frage brauche ich nicht zu stellen. Ich weiß, dass ich es verdient habe... Trotzdem ist es ungerecht. Und zwar dir gegenüber. Ich weine.


Too Late - Three

"Methos?" Deine Stimme… ich presse mir die Hände an die Ohren, versuche, sie zu ignorieren. Es ist nicht real! Bitte, sag' mir, dass es real ist, dass du mich nicht verlassen hast... Ich bete zu einem Geist, bin ich denn wirklich schon so tief unten? Noch bevor ich die Frage fertig formuliert habe, kenne ich die Antwort: Ja.

Und das alles nur wegen dir! Ich möchte lachen. So viele sind schon gestorben; aber dein Tod hat mich zerstört. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Tod den Tod persönlich töten könnte. Denn das hast du getan: Meine Seele mit dir genommen.


Todessehnsucht

Note: Geschrieben unter dem aktutem Einfluss von Endgame - zig ungelöste Fragen und Unklarheiten, das hier ist nur eine davon.

Duncan und ich. Ich und Duncan. O'Rourke und Duncan. Duncan und Connor... Bin ich der Einzige, der darin ein Muster sieht? Jedes Mal hat einer dem anderen seinen Kopf angeboten; zweimal wurde es verwehrt, das dritte Mal verhindert und das vierte und letzte Mal... war keiner da, der es verhindern hätte können. Und Duncan hat es nicht geschafft, Connor diesen letzten Wunsch zu verwehren. Warum? Ich habe es nie verstanden, bis er es mir erklärt hat:

"Ich war dort, wo Connor war. Ich hatte Freunde, die mich gerettet haben. Connor hatte niemanden mehr." Eine Pause, dann leise: "Ich hatte dich."


Only One

Leichte Nebelfetzen, die langsam aus dem Nichts kamen, das ferne Donnern des beginnenden Quickenings... Tränen brannten in Duncans Augen, doch er bekämpfte sie. Nicht jetzt, später. Es gab Dinge zu tun, Freunde zu beschützen.

Die ersten Blitze schlugen dicht neben ihn ein, schließlich fand die Energie ihren Weg  zu seinem Körper. Es tat weh, mehr als jedes andere Quickening zuvor, schlimmer als das von Richie. Richie war bei weitem nicht so stark gewesen. Aber das hier... Duncan hielt seine Augen geschlossen, wollte es nicht auch noch sehen müssen. Warum er, warum nicht jemand anders? Warum hatte Connor ausgerechnet ihn erwählt?


Four Little Words...

"Ja."
"Ja?!"
"Ja!"
"Das sagst du mir einfach so?"
"Natürlich, was hast du denn erwartet?" Methos musterte Duncan überrascht.
"Nicht, dass du es mir so einfach ins Gesicht sagst. Ich meine... ich hätte das nicht gekonnt."
"Ich bin aber nicht du."
Das gemurmelte 'Gott sei Dank' Duncans nahm Methos mit einem Grinsen zur Kenntnis. Nach einigen Sekunden konzentrierte er sich wieder auf sein Buch und ignorierte den verblüfften Schotten total.
"Methos?"
"Ja?" Der Angesprochene sah auf, ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
"Ich liebe dich auch", murmelte Duncan.
Aus dem Lächeln wurde wieder ein Grinsen. "Du kannst es also doch."