Title: Von Versicherungsformularen und Sicherheitssystemen
Author: Shendara
Mail: shendara@gmx.net

Fandom: Poltergeist – The Legacy / Highlander – The Raven
Personen:
Nick x 2 (Boyle und Wolfe), Alex, Derek, Amanda
Pairing / Rating: Nix da! G
Kategorie: Humor, Xover, Challengeantwort der FFP-Mailingliste

Disclaimer: Highlander – The Raven bzw. Amanda und Nick Wolfe gehören D/P Productions und noch ein paar anderen. Ich weiß nicht, wem das Legat gehört und ich bin auch zu faul, das jetzt im Netz nachzulesen. Aber es gehört nicht mir (seine Mitarbeiter auch nicht) und ich verdiene mit diesem Machwerk hier auch kein Geld. Zufrieden? Gut! ;)

Archiv: bitte fragen

Anmerkung: Meine erste Poltergeist-Story; ich hab bisher auch noch keine gelesen – weder Englisch noch Deutsch. Außerdem kenne ich nur die zweite Season wirklich und weigere mich, das Ende der 4. zu akzeptieren!
Dieses Geschreibsel hier wurde auch nicht Beta gelesen, also sind alle Fehler ganz allein und unwiderruflich mein Verschulden. Ich schätze, in diesem Text sind viele, viele Beistrichfehler – mit denen hatte ich nämlich schon immer Probleme. ;)

Die Challenge musste folgende Punkte beinhalten:
Danone Joghurt
38x in der Sekunde
Mindestens ein goldener Apfel
Hercules
Robin Hood
Eine Leiche im Bus
Ein überschwemmter Toaster
Ein Mädcheninternat

Summary: Eine neue Freundin, eine stressige Nacht im Dienste des Legats – ist es ein Wunder, dass Nick nicht mehr weiß, wo ihm der Kopf steht?


Von Versicherungsformularen und Sicherheitssystemen

"Wunderschöner Tag heute, findest du nicht?" Amanda lächelte ihre neueste Bekanntschaft an und hängte sich wie selbstverständlich bei Nick ein. Dieser nickte leicht und versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken.

"Ganz meine Meinung", antwortete er – noch immer gegen die Müdigkeit ankämpfend.

"Hattest du gestern einen schlimmen Tag?", fragte Amanda besorgt. "Du wirkst heute irgendwie..."

"Übermüdet?", schlug Nick vor. "Es war eine anstrengende Nacht." Er löste sich vorsichtig aus ihrer Umklammerung, atmete erst einmal tief durch und blieb dann auf Abstand. Abgesehen davon, dass die Frau nervte, mischte sie sich auch noch überall ein – etwas, das bei seinem 'Beruf' – wenn man es so nennen konnte – gefährlich war. Ich hätte auf Derek hören sollen, schoss es ihm durch den Kopf. Fang' nie etwas mit einer Frau an, die schon allein ihres Berufes wegen krankhaft neugierig ist. Er sah noch immer Dereks entsetztes und auch wenig enttäuschtes Gesicht vor sich, als er dem Leiter des Legats von San Francisco erzählte, dass Amanda Reporterin war. Aber trotzdem: Irgendetwas hatte sie an sich, das ihm gefiel.

"Was war denn los?" Die Besorgnis war aus ihrer Stimme verschwunden und kühler Neugier gewichen. Wie ein Tier auf der Jagd, dachte er. Oder ein Reporter auf Storysuche. Pass' auf, Nick. Oder willst du demnächst etwas über das Legat in der Zeitung lesen? Warum hatte sein Gewissen eigentlich die selbe Stimme wie Derek? Eine Frage, die er sich schon öfters gestellt hatte...

"Ich habe die Nacht durchgearbeitet, okay?"

"Sorry, dass ich etwas über dich wissen wollte!" Amanda wirkte wie ein verängstigtes kleines Kätzchen – ein Gesichtsausdruck, bei dem JEDER Mann schwach wurde. "Du hast mir noch nie etwas über deine Arbeit erzählt", fuhr sie erbarmungslos fort. "Ich weiß nicht einmal, wo du genau arbeitest."

"Schon mal was von der Luna-Foundation gehört?" Wenn er mit vielem gerechnet hatte – sicher nicht mit dem unterdrückten Kichern, das seiner Aussage folgte.

"Bei diesem Altherrenverein arbeitest du?! Als was? Butler?" Das Kichern wurde allmählich zu einem Lachen und Nick spürte, wie sein Temperament langsam wieder die Kontrolle zu übernehmen drohte. Wie immer, wenn irgend jemand etwas schlechtes oder abschätziges über seine Arbeit sagte.

"Nein", widersprach er heftig. "Ich arbeite dort als..." - Ja, als was, Mr. Superschlau? Schon wieder Derek. Ghostbuster? Exorzist? Oder, noch besser, Dämonenvernichter? Vampirjäger?

"... eine Art Archäologe", beendete er schließlich den Satz. Wenn sie dir das abkauft, ist sie wesentlich dümmer, als sie aussieht.

"Ich glaube dir nicht." Kurz und schmerzlos. "Aber wenn du nicht darüber reden willst, ist das deine Sache", fügte sie nach einigen Sekunden hinzu. "Ich würde dir auch nicht alles über meine Arbeit erzählen..." Sie lächelte und deutete auf ein Café auf der gegenüberliegenden Straßenseite. "Was hältst du von einem Eis?"

"Einverstanden." Nick atmete erleichtert auf. Er wusste, dass das Thema für sie noch nicht gestorben war, aber wenigstens war die Gefahr für den Moment gebannt. "An was arbeitest du zur Zeit eigentlich?", fragte er wenig später. Amanda hatte sich einen riesigen Eisbecher, der mit einem kleinen goldenen Apfel verziert war, bestellt – Nick fragte sich, wie so bei ihrer Figur so etwas wegbekam -, während er sich mit einem Kaffee begnügte.

"Ich arbeite zur Zeit an einer Reportage über eine Geheimorganisation die sich selbst 'Das Legat' nennt." Das war die improvisierte Kurzfassung, dann widmete sie sich wieder ihrem Eisbecher.

"Und was..." Nick räusperte sich kurz und versuchte, die aufsteigende Panikattacke nicht allzu offensichtlich zu gestalten. "... ist dieses Legat? Sind sie Böse, oder... existieren sie einfach nur so?"

"Wenn sie 'einfach nur so existieren' würden, gäbe es keinen Grund für eine Geheimorganisation, oder?", erwiderte Amanda gelassen. "Nein, soweit ich weiß, sind das ein Haufen Spinner, die sich dem Kampf gegen das Böse verschrieben haben. Du weißt schon: Dämonen, Vampire, der Teufel... all das, was du jede Woche in 'Hercules' zu sehen kriegst. Die Serie aus Neuseeland, du weißt schon. Xena?", fügte sie hinzu, als sie das leicht verwirrte Gesicht ihres Freundes bemerkte. Sie legte den Löffel neben sich hin, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. "Warum interessiert dich das eigentlich so? Kennst du diese Leute vielleicht?"

"Ich? Nein, woher sollte ich?" Ruhig bleiben, Nick, ganz ruhig.

"Weil du so ein komisches Gesicht machst, deswegen."

"Ich interessiere mich nur für alte Kulte, das ist alles. Berufskrankheit sozusagen. Aber wir können auch gern das Thema wechseln, wenn dir das lieber ist."

"Okay. Dann sag' mir, was du letzte Nacht getrieben hast, dass du jetzt so kaputt bist." Sie lächelte kurz. "Sollte ich eifersüchtig sein?"

"Keine Sorge. Da besteht keine Gefahr." Außer, du siehst einen Stromausfall als Konkurrenz an... Nick überlegte noch an einer passenden Story, als sich sein Handy bemerkbar machte. "Entschuldige mich mal einen Moment. – Ja?"

Amanda beobachtete fasziniert, wie sich Nicks Mimik veränderte, sich fast so etwas wie Panik in seine Stimme schlich. "Bist du dir sicher, Alex?" – "Ja, ich komme sofort. Bis gleich." Mit einem entschuldigenden Blick wandte er sich an die wartende Amanda. "Tut mir leid, aber ich muss ganz dringend nach Hause zurück. Wir haben... Probleme."

"Ist etwas passiert?"

"Nein, nein. Ich muss nur schleunigst etwas erledigen, damit nichts passiert." Mit diesen Worten, einer hastigen Verabschiedung sowie dem Versprechen, sich am Abend noch einmal zu melden, ließ er sie alleine und rannte regelrecht davon.

***

[Wenig später, Angel Island]

"Alex!"

"Es gibt keinen Grund, so zu schreien, Nick. Er ist noch nicht da." Die hübsche dunkelhäutige Frau winkte Nick zu sich und deutete auf den Monitor vor ihr. "Derek hat vor ungefähr einer Stunde angerufen und gesagt, dass das Meeting früher als geplant geendet hat. Und, dass er, sobald er hier ist, einen vollständigen Bericht haben will. – Oh, nein." Sie schüttelte knapp den Kopf. "Es war dein Fall, also schreibst auch du den Bericht."

"Du bezeichnest das als Fall? Ich würde es eher als UNfall bezeichnen." Nick seufzte leise. "Meinetwegen. Deckst du mich, wenn ich es einem Dämon in die Schuhe schiebe?", fragte er hoffnungsvoll.

Alex' Grinsen machte seine Hoffnungen noch vor ihrer Antwort zunichte. "Ich würde es vielleicht tun – wenn ich nicht genau wüsste, dass es keinen Sinn hat. Derek hat den siebten Sinn für Lügen, schon vergessen?"

"Wie könnte ich das nur", murmelte Nick schicksalsergeben. "Also gut, wo ist dieses dämliche Formular?"

"Hier. Und vergiss' bitte nicht, auch die zwei Kopien für das Legat auszufüllen."

"Verstanden, Boss."

"Erspar' dir deine Kommentare und beeil' dich. Ich werde inzwischen etwas sinnvolles tun."

"Und was ist das? Brauchst du mich dazu?" Alex musste sich beherrschen, bei diesem Häufchen Mitleid, das Nick nun darstellte, nicht laut aufzulachen.

"Ich denke nicht", antwortete sie. "Ist bloß ein wenig Recherche für das Bostoner Haus. Sie brauchen Infos über einen Satanistenkult, der hier aus der Gegend stammt."

"Klingt interessant", meinte Nick gedankenverloren. "Bist du dir sicher, dass du keine Hilfe brauchst? Ich könnte doch im Internet nach Infos suchen, oder?"

"Danke für das Angebot, aber ich komm' schon klar. Ich weiß, wo ich was finde. Schreib' du lieber die Versicherungsmeldung und beeil' dich besser damit. Derek kommt heute noch zurück." Sie schnappte sich die Bücher und Ausdrucke die sie bereits hatte und machte sich auf den Weg in die Zentrale – sie konnte darauf verzichten, Nick zuzusehen.

"Vielen Dank für deine Unterstützung", hörte sie gerade noch, dann war sie weg.

***

[Zwei Stunden später]

"Also, Nick, ich warte." Derek sah skeptisch von dem Bericht auf, den Nick ihm vor wenigen Minuten präsentiert hatte. "Das hier kannst du vielleicht der Versicherung glaubhaft machen, mir aber nicht." Er runzelte kurz die Stirn, suchte nach einer bestimmten Stelle und las dann vor: "Dadurch wurde leider der Toaster unter Wasser gesetzt, wodurch es zu einem Kurzschluss für den gesamten Sicherungsbereich kam." Er sah wieder auf. "Du kannst mir nicht erzählen, dass das du beim Abspülen einer Kaffeetasse – abgesehen davon, dass wir einen Geschirrspüler haben – die halbe Kücheneinrichtung kurzschließt."

"Na ja...", begann Nick, verstummte jedoch ob Dereks Blick sofort wieder. "Wenn ich das, was wirklich passiert ist, da hinein schreibe kann ich mich gleich der dunklen Seite verschreiben."

"Nick! Darüber macht man keine Scherze!"

"Entschuldigung." Mist! Er wusste ja, wie empfindlich Derek in dieser Hinsicht reagierte... selbst in einer harmlosen Äußerung witterte der Vorsteher des San Francisco Legats einen Überläufer, eine Verschwörung dämonischer Mächte oder andere okkulte Vorgänge. "Es war nur als Beispiel dafür gedacht, wie peinlich mir das wäre", erklärte er schließlich.

Derek schenkte ihm noch einen misstrauischen Blick, beschloss dann jedoch, nicht weiter auf diesem Thema herum zu reiten. "Gut", begann er noch einmal von vorne, "dann möchte ich jetzt von dir wissen, was passiert ist. Und bitte... mach' es kurz, ja? Ich habe ein langes, langweiliges Meeting und einen noch längeren, noch trostloseren Flug hinter mir."

"Also gut", gab Nick seufzend nach. "Begonnen hat eigentlich alles damit, dass mich Kat gestern Nachmittag dazu überredet hat, mit ihr ein Video anzusehen..." Er erzählte weiter, versuchte das ganze so schnell und unproblematisch wie nur irgend möglich hinter sich zu bringen.

***

Während des Filmes – es wurde gerade festgestellt, dass ein Kolibri mit seinen gut 60 Flügelschlägen pro Sekunde Michael Flatley's 38 Schritte ohne Probleme übertrumpfte – hatte Nick endlich die perfekte Erklärung gefunden, mal kurz zu verschwinden. Er hatte nichts gegen Naturfilme, wirklich nicht. Ein schöner Dschungel, ein paar wilde Tiere – vielleicht noch menschenfressend – und ein paar Soldaten, die ums Überleben in der Grünen Hölle kämpften... 'Predator' war eher sein Ding, ganz klar.

***

"Und weiter?" Derek war an Nicks filmischen Vorlieben nicht wirklich interessiert. "Kommen wir jetzt zu der Stelle, an der du unsere Küche in Schutt und Asche legst?"

"Ja, gleich." Nick wandte den Blick ab und betrachtete auf einmal intensiv die Aussicht aus dem Fenster. "Ich entschuldigte mich also bei Kat und verschwand in die Küche..."

***

Endlich weg von diesem Natur-irgendwas, schoss es ihm durch den Kopf. Unwillkürlich schüttelte er leicht den Kopf, kaum dass er die Kühlschranktür geöffnet hatte. Wer war das letzte Mal einkaufen? Alex, genau... das erklärt, warum nichts im Haus ist. So gut Alex auch für das Legat arbeitete – von der Versorgung eines Haushaltes hatte sie bei weitem nicht so viel Ahnung wie Nick. Mit einem gequälten Grinsen nahm der das letzte Joghurt – Danone, wie er nur leidlich begeistert feststellte - und suchte nach einem Löffel. Natürlich, niemand hatte daran gedacht den Geschirrspüler einzuschalten. Wenn man es nicht selbst macht...

***

"Nick!"

"Ja, es halt also damit geendet, dass ich – während ich einem sauberen Löffel suchte – versehentlich den Toaster eingeschaltet habe. Nachdem ich keinen Löffel gefunden hab', habe ich beschlossen, ein wenig von dem herumstehenden Geschirr abzuwaschen." Er reagierte auf Dereks fragenden Blick mit einem Schulterzucken. "Alte Angewohnheiten sterben nicht so schnell", erklärte er. "Um die ganze Geschichte abzukürzen... ich hatte gerade eine halbleere Tasse Kaffe in der Hand, als der Toaster vor Überhitzung zu qualmen begann." Er lächelte entschuldigend. "In meiner Panik habe ich das Wasser hinein geschüttet. Danach hat es wenigstens nicht mehr nur gequalmt, sondern auch noch gezischt..."

"Und die Küchensicherung ist geflogen", ergänzte Derek seufzend. "Ich stimme dir zu – diese Story glaubt keine Versicherung. Von mir – bleiben wir bei der Version, dass die Tasse irgendwie, hoffentlich fragt niemand wie, in die Nähe des Toaster kam und du sie dann aus Versehen umgeworfen hast." Derek schloss kurz die Augen und rieb sich die mittlerweile schmerzenden Schläfen. "Ich schick' die Meldung morgen an die Versicherung und das Haus in London."

"Warum London?", fragte Nick alarmiert.

"Weil jeder Unfall – und sei er auch noch so trivial – gemeldet werden muss. Wie du sehr gut weißt." Derek sah noch einmal auf. "Und jetzt möchte ich meine Ruhe haben."

Nick grinste leicht. "Gute Nacht, Derek."

"Gute Nacht."

***

[Am nächsten Tag]

"Und, was war das gestern für ein wichtiger Zwischenfall?"

Nicht schon wieder! Nick setzte ein – wie er hoffte – nettes Gesicht auf, als er versuchte, sich eine Entschuldigung für sein gestriges Verschwinden zu finden. "Nichts wichtiges. Ich hatte bloß vergessen, eine Versicherungsmeldung auszufüllen. Es war ziemlich dringend."

Amanda lächelte, erwiderte aber nichts. Sie hatte schon genug mit Versicherungen zu tun gehabt... sie wusste, wie wichtig es war bei Meldungen in der Zeit zu bleiben. "Natürlich", meinte sie schließlich, als das Schweigen unangenehm wurde. "Ich hoffe, es war nichts schlimmes."

"Nein, nein. Bloß ein kleiner Unfall in der Küche, der ein paar Elektrogeräte beschädigt hat."

Das Thema erschöpfte sich schnell, bald waren beide in unverbindlichen Smalltalk gefangen, den eigentlich keiner von beiden wirklich mochte. Es war klar, sie fanden einfach keine gemeinsamen Themen. Amanda versuchte es mit Archäologie... nur um festzustellen, dass es nicht Nicks Fachgebiet war. Dafür musste sie bei seinen Fragen über Zeitungen passen – sie sollte wirklich einmal Background-Recherche machen, bevor sie sich einen Beruf aussuchte.

Es war kein Wunder, dass beide erleichtert aufatmeten, als Amandas Handy läutete und sie aus einem etwas stockenden Gespräch über die Nachrichten zu rettete. (Wie war das noch mit der Leiche im Bus? War es jetzt wirklich ein Transvestit gewesen oder doch eine Krankenschwester?)

"Ja?" – "Oh, Nick, du bist es." Ein erfreutes Lächeln huschte über Amandas Gesicht. Den verwirrten Gesichtsausdruck ihres Gegenübers ignorierend, plapperte sie munter weiter. "Ja, ich bin noch in Frisco. – Nein, ich war brav und habe nichts angestellt." Offensichtlich war ihr Gesprächspartner davon nicht wirklich überzeugt. "Nick, ich bitte dich! Nur weil ich nicht im Mädcheninternat war, heißt das noch lange nicht, dass ich mich nicht benehmen kann!" Das Lachen am Ende der anderen Leitung, das diesen Worte folge, konnte sogar der Nick, der neben Amanda saß, hören. Das – für Nick Boyle unverständliche – Gespräch setzte sich noch einige Minuten lang fort, es folgte eine lange, von Versprechen sich bald wiederzusehen geprägte, Verabschiedung und schließlich übernahm das unkomfortable Schweigen wieder die Vorherrschaft.

Amanda wurde es schließlich zu viel. Sie fand Nick ja irgendwie ganz nett – bloß wusste sie absolut nicht, worüber sie mit ihm reden konnte. "Wie wäre es mit einem neuen Gesprächsthema?"

"Von mir aus. Was denn?" Nick lehnte sich etwas weiter zurück und starrte kurz ins Leere. "Über unsere Lieblings-Serien etwa? Also in meinem Fall wäre das Robin Hood. Ich mag das magische in der neuen Version. Und was ist mir dir?"

"Ach, Nick, weißt du", begann Amanda langsam. "Ich glaube, ich hätte ein besseres Thema." Mit einem Mal begannen ihre Augen regelrecht zu strahlen. "Gehe ich richtig in der Annahme, dass du dich recht gut mit Sicherheitssystemen auskennst? Ich meine... Angel Island ist ja auch ziemlich gut gesichert."

Der Gedanke, woher Amanda über Angel Island und die dortigen Sicherheitsvorkehrungen bescheid wusste, streifte nur kurz Nicks Bewusstsein, dann nickte er. "Stimmt. Warum?"

"Ich brauchte da ein paar Infos. Beruflich sozusagen." Amandas Stimme senkte sich zu einem verführerischen Flüstern, als sie sich noch weiter vorbeugte. Nun beugte auch Nick sich wieder nach vorne, erwiderte Amandas forschenden Blick neugierig und nickte schließlich. Das war endlich ein Thema, bei dem keine Langeweile aufkommen zu schien...

Ende