Title: Waiting
Author:
Shendara
Mail: shendara@gmx.net

Date: 10.01.02
Fandom: HL:TS
Category: Slash / Angst (ein ganz klein wenig) / Romance
Pairing: D/M
Rating: PG (Sorry, nichts explizites)

Summary: Duncan wartet auf Methos...
Timecode: Ein paar Jahre in der Zukunft, ob Endgame passiert ist, kann man sich aussuchen.

Archiv: Falls es jemand will...

Disclaimer: Weder Duncan noch Methos noch das Konzept der Unsterblichkeit gehören mir und Geld verdiene ich hiermit auch keines.

Note: I don't do romances! Und schon gar keine - *gasp* - netten, freundlichen, ohne-Angst-und-Torture-Stories! Zumindest bis jetzt. Erstversuch auf der helleren Seite der FF-Welt, ob's was ist, kann ich nicht beurteilen. Also sagt's mir, ja? :)
Dieses Teil hier wurde nicht gebetaed, also gehen Handlung (Handlung? Welche Handlung? Das hier ist ein reines Langweile-und-irgendetwas-wollte-ich-schreiben Teil) plus Fehler zu 100% auf mein Konto.
Außerdem kann man das wohl als meine "Abschiedsstory" aus dem Fandom betrachten; im Laufe der letzten Monate habe ich mehr und mehr das Interesse an Highlander verloren - nicht zuletzt an einem Mangel an gutem Lesenachschub. <sigh> Und zumindest zum Schluß kann ich den beiden ein Happy-End gönnen, nicht?


Waiting

Sonneschein. Seltsam... in Filmen und Romanen war es immer regnerisch und düster, wenn etwas schlimmes passierte. Doch im wahren Leben?

Sonnenschein. Ein wunderschöner, warmer Tag, wie geschaffen dafür, sich im Freien aufzuhalten.

Die Arme vor der Brust verschränkt stand Duncan MacLeod am Fenster und starrte auf die Straße unter ihm - der Park direkt vor ihm, mehrere Pärchen gingen spazieren. Eine Frau und ein Mann, ein Kind zwischen ihnen... das Kind lachte, die Eltern warfen sich einander verliebte Blicke zu.

Da, etwas weiter rechts, zwei junge Frauen - auf den ersten Blick wirkten sie wie zwei Freundinnen, die durch die Gegend bummelten; auf den zweiten wurde klar, dass sie mehr waren. Die beiden hielten einander an den Händen, Haltung und Mimik waren unverkennbar.

Liebe.

Mit einem leichten resignierten Seufzten wandte Duncan sich wieder ab und ließ seinen Blick über das Innere der Wohnung schweifen. Modern und praktisch eingerichtet, fehlte ihr jeder persönliche Touch. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass noch keiner seiner Freunde hier gewesen war - weder Amanda, noch Joe, oder Claudia, Katya, mit der er sich in den letzten Monaten hin und wieder traf.

Methos war der Einzige gewesen. Um genau zu sein - der einzige, der wusste, dass er überhaupt hier wohnte. Verdammt! In einem plötzlichen Anflug von Wut schlug er mit der Handfläche gegen die Wand, der Schmerz verdrängte für wenige Sekunden die Traurigkeit, die sich seit Wochen in ihm eingenistet zu haben schien.

Warten. Er hasste warten, hatte es schon immer getan. Aber diesmal? Diesmal war alles anders. Sie wollten sich treffen, heute, hier, am frühen Nachmittag.

Jetzt war es sechs am Abend.

Die Schatten wurden langsam länger, die Temperatur sank allmählich auf ein erträgliches Maß.

Angst. Mit einem Mal konnte Duncan das seltsame Gefühl, das in den letzten Stunden immer stärker geworden war, identifizieren. Er hatte Angst um Methos, Angst, dass etwas passiert war - wenn er sich nur verspätete, hätte Methos sich gemeldet, oder? Oder war es ihm einfach nur egal?

Dieser neue Gedanke erstickte Duncans Angst, ersetzte sie durch Wut. Es wäre typisch - dass der älteste Unsterbliche sich nicht einmal die Mühe machte, sich zu melden, wenn ihm etwas inzwischen kam. Und die ganze Zeit über machte er, Duncan MacLeod, sich Sorgen, wo er längst andere Dinge hätte erledigen können. Welche Dinge, fragte er sich selbst. Er hatte nichts zu tun - er hatte Urlaub, sämtliche Pflichten waren für diese Woche erledigt. Er hatte sich frei genommen, sobald Methos seinen Besuch angekündigt hatte... mit einem Mal kehrte die Angst zurück, diesmal noch stärker.

Egal, was er sich vorhin gedacht hatte, es war nicht Methos' Stil, sich einfach nicht zu melden. Nicht mehr. Ein kurzer Anruf, notfalls eine SMS...

´Es reicht. Er warf noch einen letzten Blick aus dem Fenster, die junge Familie mit dem Kind war mittlerweile aus seinem Blickfeld verschwunden, die zwei Frauen saßen auf einer Bank, zeigten der Welt ganz deutlich, was zwischen ihnen war.

Unfähig, den Blick von den beiden Küssenden abzuwenden starrte Duncan weiterhin in ihre Richtung, ohne sie jedoch richtig zu sehen. Stattdessen sah er es wieder vor sich, was er mit Methos gehabt hatte - nichts öffentliches, alles nur versteckt, in der Nacht, an Orten, wo niemand sie sehen, niemand sie überraschen konnte. Warum sie sich versteckten wusste Duncan nicht - an ihm lag es bestimmt nicht. Oder doch? Mit einem unwirschen Kopfschütteln versuchte er diese Gedanken zu verdrängen. Automatisch griff er nach seinem Mantel, nur um sich einen Moment später herumzudrehen und nur den Wohnungsschlüssel zu nehmen. Um diese Jahreszeit brauchte er keine Mantel und kein Schwert. Nicht heute - heute wollte er sich einfach nur wie ein normaler Mensch fühlen.

Als er das Gebäude verlassen hatte, brach die sommerliche Hitze wie eine Wand über ihn herein, brachte ihn in Sekunden zum Schwitzen. Er lächelte leicht, genau das war es, was er wollte. Unbewusst schlug er einen Weg zum Park ein, im Schatten der Bäume war es hoffentlich etwas kühler.

Ziellos wanderte er umher, erst als sein Blick wieder auf das Pärchen von vorhin fiel, nahm er seine Umgebung wieder bewusst war. Er blieb stehen, lehnte sich gegen einen Baumstamm in seiner Nähe und beobachtete die Umgebung. Die beiden Frauen lachten noch immer über irgendetwas, genossen den Tag und ihr Beisammensein.

"Du solltest nicht ohne Schwert rausgehen."

"Nette Begrüßung." Seine Augen noch immer auf die beiden Frauen gerichtet reagierte Duncan in keiner Anderen Weise auf Methos' Ankunft - er hatte den anderen Unsterblichen schon vor einiger Zeit gespürt.

"Es tut mir leid."

Das war etwas neues. Duncan stieß sich vom Baum ab, sah den anderen Mann das erste Mal an. "Wofür?" Seine Stimme klang normal, verriet nichts von seiner inneren Aufruhr. Wut, Erleichterung, das Bedürfnis, Methos an Ort und Stelle zu küssen, vermischt mit dem Wunsch, ihn dafür zu töten, dass er ihm einen perfekten Nachmittag verwehrt hatte.

"Für alles." Ein scheues Lächeln huschte über das Gesicht des älteren Unsterblichen, fast als ob er sich unsicher wäre, ob er überhaupt erwünscht war. Duncan schüttelte nur leicht den Kopf, er nahm Methos diesen Blick schon lange nicht mehr ab.

"Siehst du die beiden da?", fragte er leise und deutete auf die beiden Frauen, die mittlerweile Richtung Straße gingen.

Statt einer erwartete, patzigen Antwort kam nur ein leises: "Schön, nicht wahr?"

Duncan blinzelte überrascht, wenn er mit allem gerechnet hatte, damit nicht. "Ich weiß nicht, hab es noch nie versucht."

"Dann wird es Zeit, oder?" Mit einem amüsierten Funkeln in den Augen trat Methos eine Schritt näher, überließ es jedoch MacLeod, die letzte Distanz zwischen ihnen zu überbrücken. In der Mitte trafen sie sich, das erste Mal war es egal, wer sie sah, als ihre Lippen sich zum ersten Kuss seit über zwei Monaten trafen.


"Jetzt hast du die Antwort auf deine Frage." Monica sah den beiden Männern nach, als sie langsam den Park verließen, eindeutig zu nahe, um "nur" Freunde zu sein, sich jedoch nicht berührten. "Er hat auf jemanden gewartet." Das leise Seufzen ihrer Freundin brachte sie zum kichern. "Das war nicht das Bild, auf das du gehofft hast, oder?"

Sarah grinste leicht. "Das alte Sprichwort scheint doch zu stimmen", meinte sie leise.

"Welches da wäre?"

"Die gutaussehenden Typen sind entweder vergeben - oder schwul."

"In diesem Fall scheint es beides zu sein", gab Monica zurück. "Außerdem..." Ein Hauch von Misstrauen schlich sich in ihre Stimme. "Was interessiert es dich, was die beiden miteinander haben?"

"Mich? Gar nichts - ich hab ja dich."

Ende