Cmdr. Anderson

Title: A New Day
Author: Shendara
Mail:
shendara@gmx.net

Fandom: The Rock (yep, der Film mit Nicolas Cage & Sean Connery)
Rating: PG-15 (harmlos, bis auf ein wenig Gefluche und ein paar sexuelle Andeutungen)
Category: Vignette, Drama
Characters: Cmdr. Anderson (gespielt von Michael Biehn), OFC

Summary: Was als ganz normaler Tag beginnt, endet in einem einzigen Alptraum.

Disclaimer: Commander Anderson gehört nicht mir sondern dem, der das Copyright auf den Charakter hat. Die Story hier gehört aber mir, genauso wie Andersons Background, sein Vorname und Julia.

Note: 1) Das hier ist Klischee pur. Einen Charakter, der in einem Film nicht mehr als vielleicht zehn Minuten zu sehen ist und fünf Sätze sagt, darzustellen, ist so gut wie unmöglich. Ergo ist das hier so OFC (= Original Fiction - nicht Female <g> - Character) wie es nur sein kann. Was den Rest der Personen / Handlungen hier angeht - meine Phantasie ist nicht gerade die kreativste, aber ich *musste* einfach etwas über Anderson schreiben. 2) Es ist kurz. Verdammt kurz, aber es wird alles gesagt, was ich sagen wollte.

Danke an: Birgitt, die mir wieder einmal die Beta gemacht hat. :)


Ein langer Tag, eine lange Nacht mit nur zwei Stunden Schlaf... kurz gesagt, Commander Kevin Anderson, Navy SEAL, derzeit auf Urlaub, genoss die wenige freie Zeit, die ihm und seinem Team zugestanden worden war.

Eine Woche.

"Eine Woche", wiederholte er leise seinen Gedanken. Eigentlich eine Frechheit. Sieben freie Tage als Belohnung dafür, dass sie die letzte Mission nach monatelanger Vorbereitung verlustfrei abgeschlossen hatten. Verlustfrei auf ihrer Seite, selbstverständlich.

Sein Team existierte offiziell nicht, und auch nach dem letzten Einsatz gab es  niemanden, der etwas anderes behaupten konnte.

Sieben Männer gingen hinein, sieben Männer kamen zurück. Zurück blieben achtundzwanzig Tote auf feindlicher Seite, die Waffen, die sie zurückzubringen hatten, waren bis aufs letzte Stück abgeliefert worden.

Mission erfüllt, Feind tot, als Belohnung eine Woche frei.

Das Leben war ungerecht.

"In aller Frühe schon große Gedanken, Kevin?" Die leicht amüsierte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, und mit einem Lächeln drehte er sich zu Julia um.

"Nichts Wichtiges", erwiderte er sanft.

"Nichts Wichtiges?", wiederholte sie, leicht gekränkt, weil sie wieder einmal nicht erfuhr, um was es wirklich ging. "Und warum beschäftigt dich es dann so?"

Kevin seufzte leicht. "Ich beschwere mich nur über die Ungerechtigkeit, nur eine Woche hier bleiben zu können", sagte er schließlich. Warum ließ er sich überhaupt jedesmal auf dieses Spiel ein? Er verlor doch sowieso immer...

"Na, wenn wir nur eine Woche haben, sollten wir die Zeit ausnutzen, so gut es nur geht." Wie immer schaffte seine Frau es, ihn in Sekundenschnelle von allen Gedanken an Einsätze und dergleichen abzulenken.

"Wie du meinst." Mit einer schnellen Drehung brachte er sich in eine Position direkt über Julia; seine einzige Reaktion auf ihre Überraschung war eine hochgezogene Augenbraue.

"Was soll ich auch anderes erwarten", seufzte sie leise.

"Selbst schuld, wenn du dir einen SEAL ins Bett holen musst, musst du auch die Konsequenzen tragen." Die letzten Worte flüsterte er gegen Julias Hals, als er sich mit leichten Küssen seinen Weg über ihren Oberköper suchte.

"Gegen Konsequenzen wie diese habe ich nichts einzuwenden."

Ein tiefes Lachen war Andersons einzige Reaktion.

***

Es war bereits spät am Vormittag, als das Läuten des Telefons das vor sich hindösende Paar weckte.

"Geh' nicht ran", schlug Julia vor, bevor sie den Kopf im Polster vergrub.

"Sicher nur die Jungs, die wissen wollen, ob ich heute abend komme."

"Kommen? Wohin?" Die Antwort interessierte sie nicht wirklich, und Kevin wusste das - also sah er keinen Sinn darin, die Frage zu beantworten.

"Anderson?" Kevins Haltung veränderte sich von einem Moment auf den anderen, und Julia wusste, dass es etwas Offizielles war. "Ja, Sir. Sofort. In dreißig Minuten, verstanden." Mehr war nicht nötig, kaum, dass er aufgelegt hatte war Kevin schon aus dem Bett, und in Richtung Kleiderschrank unterwegs.

"Wohin diesmal?" Die Frage war heraußen, noch bevor Julia darüber nachdenken konnte. Natürlich würde er es ihr nicht sagen - er sagte es ihr nie. Umso größer war ihre Überraschung, als Kevin stehen blieb und sie für einen Moment abschätzend ansah, als ob er über etwas Wichtiges nachdachte.

"Verschwinde von hier", meinte er schließlich.

"Bitte?!"

"Versuch aus der Stadt zu kommen, soweit weg wie nur möglich", fügte er nach einigen Sekunden hinzu.

Anderson wusste zwar nicht, was ihn erwartete, aber es musste übel sein - ansonsten wären nicht er und sein Team aus dem Urlaub gerufen worden. Und was auch immer es war; es war ihm wohler zu Mute, wenn er Julia aus der Gefahrenzone wusste. Noch während er seine Sachen packte, dachte er über diverse Möglichkeiten, woraus der aktuelle Auftrag bestehen konnte, nach. Weniger als zehn Minuten nach dem Anruf war Commander Anderson bereit, für was auch immer.

"Bye, bis nachher." Ein schneller Kuss und der Abschied war vorbei. "Alcatraz", murmelte er leise, während er die wenigen Schritte bis zum Auto zurücklegte. "Was zum Teufel kann dort eigentlich schief gehen?!"

Ende