Title:
Der Fürst der Finsternis, Teil 1 – Die Bestimmung
Fandom:
Buffy – The Vampire Slayer Summary: Angelus giert nach Macht und Zerstörung. Er liebt es Buffy zu quälen und sie leiden zu sehen. Inmitten dieses Kampfes platzt eine Frau, deren Pläne alles verändern sollte ... Disclaimer: Die Charaktere von Buffy – The Vampire Slayer gehören nicht mir, sondern Joss Whedon und anderen. Diese Story ist FanFiction mit der weder Geld verdient, noch Rechte verletzt werden sollen. Ich schreibe sie nur zu meinen Vergnügen. Note: I love Angelus! Leider gibt es nicht so viele Folgen von ihm, vielleicht bin ich deshalb so auf ihn fixiert. Aber egal, ich mag ihn und ich steh dazu. Dies ist mal wieder eine kleine Ansammlung einer Angelus-Story, die jetzt überarbeitet ist, da mir die alte Version nicht mehr so ganz gepaßt hat.
Der Fürst der
Finsternis, Teil 1 - Die Bestimmung Es existiert eine Legende. Die Legende eines Dämons, der einst erschaffen wurde für eine einzige Bestimmung. Er ist der Herr der Finsternis; auserwählt von höheren Mächten des Bösen. Er allein wird herrschen. Die Finsternis ist sein. Er ist der Auserwählte der dunklen Mächte. Er wird der Fürst der Finsternis genannt ...
~ Prolog ~ Abseits und von den Bäumen verdeckt beobachtete er sie. Sie war jung, schön und eine Kämpferin. Doch bei ihr war das kein Wunder. Den sie war die Auserwählte; die Vampirjägerin Buffy Summers. Ruhig beobachtete Angelus wie sie mit zwei seiner Gefolgsleute kämpfte. Die Vampire waren schwach und ihre Chancen gegen das honigblonde Mädchen waren gleich null. Und Angelus wußte das. Eigentlich eine Schande, daß solch primitive Leute für mich arbeiten, dachte er kopfschüttelnd. Seine dunklen Augen beobachteten intensiv den Kampf, der einige Meter von ihm entfernt stattfand. Seine ganze Konzentration war auf diese Auseinandersetzung gerichtet; nichts lenkte ihn ab. Buffy warf den Vampir, der noch am Leben war, auf den Boden und kniete sich über ihn. Somit verhinderet sie das er aufstand und abhauen würde. „Ich laß dich am Leben“, sprach sie. „Du kannst Angel einen schönen Gruß von mir ausrichten. Und sag ihm, daß ich endlich gegen ihn kämpfen will. Ich bin bereit.“ Buffy sprang auf. Doch der Vampir war nicht gewillt seinen Herrn diese Nachricht auszurichten. Er wollte den Tod der Jägerin und erhob sich ebenfalls. Erneut griff er die Jägerin mit seiner ganzen Wut an. Seufzend zückte Buffy ihren Holzpflock und erledigte die Kreatur. Der Vampir zerfiel in Sekunden zu einem Ascheregen. „Dann richte ich es ihm eben selbst aus“, flüsterte Buffy und strich sich eine Strähne ihres Haares zurück. Sie half einen am bodenliegenden Jungen auf. „Sind sie tot?“ erkundigte sich Xander. Buffy nickte leicht. „Ja, sie sind weg. Angels Nachrichten an mich, damit er nicht in Vergessenheit gerät“, spottete die Jägerin. Angel war ihre große Liebe gwesen. Doch ihre Beziehung war schon etwas seltsam gewesen. Angel war ein Vampir mit Seele und sie hatten sich geliebt. Doch als die Jägerin die Nacht mit ihm verbracht hatte, war Angel die Seele – die er einst bekommen hatte – wieder entrissen worden. Aus ihm war wieder das grausamste Geschöpf seiner Art geworden: Angelus, der mit dem Engelsgesicht; die Geißel Europas. Unerbittlich verfolgte er Buffy und quälte sie mit seinen kleinen Nachrichten. Ein kaltes Lächeln glitt über Angelus‘ Lippen. „Schon bald wirst du dir wünschen mir nie begegnet zu sein, Jägerin“, flüsterte er. Xander blickte Buffy an. Er zählte zu den wenigen Leuten der Sunnydale High, der wußte, wer das Mädchen Buffy Anne Summers wirklich war. Nur die Wenigsten wußten etwas von ihrer wahren Identität; wußten etwas über die Last, die Buffy auf ihren Schultern trug. „Geht es dir wirklich gut?“ erkundigte er sich leicht besorgt. Angels böse Verwandlung war ein herber Schlag für sie gewesen; vor allem weil sie die Verantwortung dafür trug. Und diese Schuld lastete schwer auf ihr. Doch wie immer zeigte Buffy ihre tiefsten Gefühle nicht und gab sich cool. „Klar, ich wünschte mir nur ... es wäre endlich vorbei“, gestand sie mit einen lässigen Lächeln. Gemeinsam mit Xander verließ sie den Friedhof. Es gab noch andere Stellen, wo Vampire gerne ihr Unwesen trieben. „Bald ist es vorbei“, versprach Angelus ihr und ging unter den hängenden Ästen der Bäume ebenfalls davon. Weder die Jägerin, noch der Vampir hatte die Frau bemerkt, die abseits von allem stand und das Geschehen interessiert verfolgt hatte. Sie strahlte etwas geheimnisvolles aus. „So ist es gut. Schon bald erlebt ihr eine Hölle, wie ihr sie euch nicht einmal im Traum vorstellen könnt“, flüsterte die fremde, äußerst schöne Frau und sie blickte der Jägerin nach. Von der großen, dunklen Bedrohung hatte noch niemand eine Ahnung. Niemand wußte, daß die gesamte Menschheit sich in einer Gefahr befand, die sie alle nicht einmal kannten.
~ 1. ~ Sunnydale am Morgen Von der drohenden Gefahr, die nachts in den Wäldern lauerte, war nichts mehr zu spüren. Die Dämonen und Vampire waren im Untergrund verschwunden. Der Wind brachte die Blätter der Bäume zum wehen. Die Vögel zwitscherten ein Lied und die Schüler stürmten in die Schule. Es war ein Morgen wie jeder andere auch; wenn man nicht unbedingt die Jägerin war und niemals einen normalen Morgen – geschweige den Leben – erleben würde. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Willow Rosenberg betrat Buffy die Schule und ging über den Korridor an den anderen Schülern vorbei. Es waren Schüler, die mit ihr nichts zu tun haben wollten weil sie sie für zu abgedreht hielten. Doch daran hatte Buffy sich schon längst gewöhnt. Xander fing die beiden Mädchen an Willows Spind ab. „Guten Morgen, Ladies“, verkündete er gut gelaunt. „Guten Morgen! Woher stammt die gute Laune?“ erkundigte sich Buffy. Xander grinste breit. „Es ist schönes, sommerliches Wetter, ein dufter Tag und die Mädchen sehen toll aus“, sprach Xander und er blickte einen Mädchen mit Minirock hinterher. „Zügle dich, Xander“, ermahnte Buffy ihn. „Oh Mann!“ „Alexander Harris“, zischte Buffy. „Was? Oh ja ... natürlich“, erwiderte er zerknirscht, nachdem er brutal aus seinen Tagtraum gerissen worden war. „Wißt ihr schon das Neueste?“ „Hat es etwas mit Dämonen zu tun?“ „Nein.“ „Dann wissen wir es sicher noch nicht“, sprach Buffy. Xander grinste schief. „Giles kriegt in der Bibliothek Gesellschaft.“ „Was?“ Nein, daß konnte nicht wahr sein, dachte Buffy. Die Bibliothek war ihr Treffpunkt, wenn sich etwas dämonisches auftat. „Es ist eine Frau vom Schulrat. Sie soll die ganzen Bücher prüfen, die wir hier zur Verfügung haben. Es geht um die Bücher, die nichts für die Jugendlichen sind. Anscheinend soll sie diese aussortieren. Der ganze Schulrat steht hinter ihr. Sie hat völlig freie Handhabe. Sie kann tun und lassen was sie will. Sie hat die alleinige Entscheidungskraft welche Bücher in den Regalen stehen bleiben werden. So habe ich es jedenfalls gehört“, sprach Xander. Dann murmelte er völlig belanglos vor sich hin und düste davon. Buffy und Willow wechselten einen besorgten Blick miteinander. Das konnte zum Problem werden – sogar zum großen Problem. Vor der ersten Stunde hatte Buffy keine Möglichkeit mehr bei Giles vorbei zu schauen. Der Wächter, der sich als Bibliothekar der Highschool ausgab, blickte in eines seiner mystischen Bücher. Die Schwingtüren gingen auf und Stöckelschuhe waren zu hören. Giles blickte neugierig auf. Eine junge Frau mit langen Beinen kam auf ihn zu. Sie hatte langes, schwarzes Haar und mandelförmige, braune Augen. Ihr Körper steckte in einen schlichten Kostüm. Giles erschrak heftig als er sie musterte. Diese Frau hatte eine erschreckende Ähnlichkeit mit Jenny Calendar. Er schluckte schwer. Jenny – die Frau, die er geliebt und die Angel vor wenigen Wochen getötet hatte. Sofort erfaßte die schwere Trauer ihn wieder, doch er ließ sich nichts anmerken. „Kann ... ich Ihnen helfen?“ fragte er so normal wie möglich. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ich komme vom Schulrrat, Mr. Giles. Ich bin Kelly Master“, stellte sie sich vor und reichte ihm die Hand. Giles nahm ihre Hand an. Er war den ganzen Morgen schon wegen dieser Sache angespannt. Jedoch hatte er nicht erwartet, daß der Schulrat ihm eine so schöne Frau schicken würde. „Ms. Master ... Guten Morgen“, stammelte er. „Guten Morgen! Sie wissen, warum ich hier bin?“ Giles nickte leicht. „Ähm ... ja, aber ...“ „Hören Sie, Mr. Giles“, unterbrach Kelly ihn sanft. „Wir sind hier in einer Highschool. Bücher über Dämonen und ähnlichen haben hier wirklich nichts verloren.“ „Nun ... es gibt einige Schüler, die das interessiert“, warf Giles ein. Er war total von der Rolle. Diese Frau sah Jenny so verdammt ähnlich und sie hatte eine anmutige, ja fast königliche Art. „Das kann schon sein, Mr. Giles, aber eine kleine Gruppe macht keine Mehrheit aus. Wir sind uns doch sicher einig, daß solche Bücher nicht gut für Teenager sind. Sie verüben einen schlechten Einfluß auf die Kids. Da geben Sie mir doch recht, oder?“ Ihre schneeweißen Zähne kamen in einen Lächeln zum Vorschein. „Ich bin da nicht so sicher. Wir haben hier intelligente Schüler und sie wissen, daß ...“ „Mr. Giles“, unterbrach Kelly ihn ruhig. „Ich zweifle nicht an der Intelligenz dieser Schüler, aber ... solche Bücher ...“ Sie nahm Giles das Buch aus der Hand und klappte es zu. „... Solche Bücher wecken die Neugier der Schüler. Sie wollen das Okkulte und die mystische Welt ausprobieren. Sie wollen das Böse schmecken und entdecken. Und eher sie schauen können, sind sie in gefährlichen Sekten und dunklen Messen gefangen. Das richten ihre Bücher an, Mr. Giles. Der Schulrat will so eine Situation vermeiden. Und deswegen bin ich hier. All diese gefährlichen, okkulten Bücher werden aus diesen Regalen verschwinden“, bestimmte sie. „Ich bin mir sicher, Ms. Master, das wir eine Lösung finden können. Diese Bücher ...“, versuchte Giles es noch einmal. „... Werden verschwinden und zwar schnell“, meinte sie streng. „Ms. Master ...“, setzte Giles erneut an. „Nennen Sie mich Kelly“, schlug sie ihm vor. Er sah ihr an, daß er sie von ihrem Vorhaben nicht abbringen konnte. „Der Schulrat läßt mir völlig freie Hand. Und, Mr. Giles, so leid es mir tut ... Sie können dagegen nichts machen. All diese Bücher werden weg gesperrt vom Schulrat.“ „Für immer?“ rief Giles schockiert. „Natürlich für immer! Was dachten Sie denn?“ „Nun ... das der Schulrat die Bücher für einige Jahre irgendwo sicher verwahrt.“ Ein leises Lächeln entrang sich Kellys Kehle. „Aber nein! Der Schulrat will vermeiden, daß sie jemals wieder in die Hände eines Teenagers kommen. Die Bücher werden für immer sicher aufbewahrt. Sie werden nie mehr in Bibliotheken kommen. Und ich denke, wir sollten anfangen. Seien Sie doch so lieb und machen Sie mir eine Liste der gesamten Bücher in den Regalen.“ Kelly ging an Giles vorbei in sein Büro. Verdutzt blickte er ihr nach. Das stellte wirklich ein Problem dar. Am Nachmittag – nach dem Unterricht – schaute Buffy mit ihrer Gang bei Giles vorbei. Sie waren geschockt als sie die Kartons sahen, die auf dem großen Tisch und dem Tresen standen. Sofort ging Buffy zu einem Karton und nahm ein Buch heraus. „Oh Gott! Die Dame ist schnell“, meinte die Jägerin leise. „Warum?“ „Das sind unsere Bücher.“ Sie reichte das Buch Xander. „Giles?“ rief Buffy. Doch sie bekam keine Antwort. Da trat eine Frau aus Giles‘ Büro. „Kann ich euch helfen?“ fragte sie. Buffy mußte zwei Mal hinschauen, um sicher zu sein, daß diese Frau nicht Jenny Calendar war. „Leg bitte das Buch in den Karton zurück“, bat sie Xander. „Oh ... sicher, Entschuldigung“, meinte Xander verlegen. „Wo ist Mr. Giles?“ fragte Buffy. „Er ist für mich unterwegs. Braucht ihr etwas?“ „Oh nein! Wir wollten nur mit ihm sprechen – über ... unser Kunstprojekt. Er hat doch mal ein Museum geleitet und da dachten wir, er könnte uns vielleicht helfen.“ „Tut mir leid, er wird heute keine Zeit mehr für euch haben. Ihr müßt wohl ein anderes Mal wieder kommen.“ „Was genau macht er den?“ erkundigte sich Buffy. „Nichts, was euch Schüler etwas angeht. Kann ich sonst noch etwas für euch tun?“ „Nein“, sprach die Jägerin und sie schubste ihre Freunde Richtung Tür. „Mir ist diese Frau nicht geheuer“, brachte Buffy die Sache sofort auf den Punkt. „Sie ist total cool; eine richtige Frau“, schwärmte Xander. Buffy warf ihren Freund einen skeptischen Blick zu. „Sie ist mir nicht geheuer. Habt ihr nicht bemerkt wie schnell sie uns wieder los werden wollte? Habt ihr ihre Art gesehen? So ...“ „Königlich“, meinte Willow. „Nein ... eher arrogant. Willow, überprüfe sie doch einmal. Vielleicht steht im Polizeicomputer näheres über sie.“ „Klar. Aber wie heißt sie denn? Sie hat usn nicht ihren Namen genannt.“ „Kelly Master“, schoß es aus Xander. Irritiert blickten Buffy und Willow den Jungen an. „Woher weißt du das denn?“ „In der Schule hat sich das schnell rum gesprochen“, verteidigte sich Xander. Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Schon gut, Xander.“ „Buffy, du kannst nicht hinter jeder neuen Person in Sunnydale die Mächte der Finsternis vermuten. Sie ist vom Schulrat. Was für eine Gefahr kann sie da schon darstellen?“ warf Xander kopfschüttelnd ein. „Vertrau meinen Gefühl! Diese Frau plant etwas. Und ich garantiere euch, es ist sicher nichts gutes.“ „Ich schaue nach“, versprach Willow und Buffy war ihrer Freundin sehr dankbar dafür. Nach einen fast tödlichen Angriff der Jägerin saß Spike, der blonde Vampir, noch immer im Rollstuhl. Seine Wunden heilten langsam. Der Heilungsprozess dauerte länger als gewöhnlich weil die Attacke ihm viel Kraft gekostet hatte. Drusilla kümmerte sich um ihn, obwohl sie auch an Angelus interessiert war. Ihr Unterschlupf war die Von-Hauptmann-Gruft, nachdem die Fabrik abgebrannt war. Angelus, ganz in schwarz gekleidet, stand mit einem Lächeln im Türrahmen. Langsam ging er durch den Raum. Drusilla schwirrte um ihn herum. „Nun, du großer Meister, was willst du jetzt machen? Warten – bis die Jägerin uns erneut angreift oder willst du weiter Scherzgeschenke bei ihren Freunden hinterlassen?“ spottete Spike gereizt. Die Fabrik war nur abgebrannt weil der Wächter der Jägerin sich hatte rächen wollen. Immerhin hatte Angelus Jennys Leiche in Giles‘ Bett gelegt. Spike hatte das nicht sehr komisch gefunden. Angelus brachte sie unnötig in das Visier der Jägerin und das gefiel ihm nicht. Breit grinste Angelus. „Junge, entspann dich doch einmal! Wir werden noch zum Gegenschlag ausholen. Ich weiß zwar noch nicht genau, was wir unternehmen werden, aber mir fällt schon was ein.“ „Sicher! Du bist ja ein Alleswisser. Du bist Derjenige, der die Jägerin vernichten will! Bis jetzt habe ich davon aber wenig gesehen!“ „Du sollest mehr Vertrauen in Angelus haben, Spike“, ertönte auf einmal eine Frauenstimme hinter ihnen. Die Vampire fuhren herum und sahen eine schwarzhaarige Frau, die langsam die Trepper herunter kam. „Wer sind Sie? Und wie kommen Sie hier rein? Ich dachte, wir hätten Wachen aufgestellt“, sprach Spike gereizt. „Wer ich bin? Das tut nichts zur Sache. Ihr werdet es schon noch erfahren. Aber erst dann, wenn die Zeit reif dafür ist.“ „Jungs?“ rief Angelus gelangweilt. Vier Vampire griffen die Frau an. Doch sie verschwand vor ihren Augen und tauchte neben Angelus wieder auf. „Ich bin nicht hier um eucht etwas böses zu tun. Ich bin hier, damit ihr von einer wichtigen Sache erfährt.“ „Und was soll das sein?“ fragte Spike gelangweilt. „Das Böse“, sprach die Frau mit einen milden Lächeln. Nun war Angelus‘ Aufmerksamkeit geweckt. „Was wissen Sie?“ fragte er. „Bei der Baustelle – außerhalb von Sunnydale – wird eine Reihenhaussiedlung gebaut. Dort ist ein geheimnisvoller Sarkophag begraben, den sie in zwei Tagen ausheben werden. Er wird ins Museum gebracht.“ „Und was hat das mit uns zu tun?“ fragte Angelus lässig. Die Frau lächelte und berührte ihn leicht an der Stirn. „Deine Visionen, Angelus, ich kenne sie. Ich kenne deine Visionen über Zerstörung und Macht.“ Die Vampire waren überrascht. Wer war diese Frau und was wußte sie? Welche Kraft schlummerte in ihr? Angelus wollte es nun genau wissen. Unbemerkt gab er seinen Leuten ein Zeichen. Als sie sich anschlichen, fuhr die Frau herum und hob die Hand. Ein mächtiger, heller Blitz erschien und traf zwei Vampire. Sie verbrannten auf der Stelle. Angelus blickte die Fremde überrascht und anerkennend zugleich an. „Wer bist du?“ fragte er neugierig. „Das wirst du noch erfahren. Ich kenne deine Gier nach Macht und Kontrolle. Ich kenne deine Vision über den Weltuntergang, Angelus. Und es wird Zeit, daß es nicht nur eine Vision bleibt. Es ist an der Zeit, daß du endlich deiner Bestimmung folgst.“ „Welche Bestimmung?“ „Eine Bestimmung, die du vor langer Zeit erhalten hast. In diesen Sarkophag ist der Dämon Acathla eingeschlossen. Du weißt, was du mit ihm zu tun hast. Wir sehen uns wieder. Schon bald kläre ich dich über deine wahre Macht – deine Bestimmung – auf. Doch noch ist es dafür nicht an der Zeit.“ Und mit diesen Worten verschwand sie vor den Augen der Vampire. „Okay, was war das?“ fragte Spike. Angelus grinste breit. „Ich habe keine Ahnung, aber es ist mir auch egal. In zwei Tagen holen wir uns Acathla.“ „Und wer ist das?“ „Das wirst du noch erfahren, Rollerboy. Mit Acathla machen wir der Geschichte ein Ende. Und wer immer diese Frau ist, wir werden es sicher noch erfahren. Um einen Krieg zu gewinnen, Spike, braucht man Geduld“, meinte Angelus mt leuchtenden Augen. Dieser Dämon würde seine Vision von Macht und völliger Zerstörung unterstützen. Und Buffy würde ihn nicht aufhalten können. Im selben Moment wachte Kelly Master in Giles‘ Büro auf. Ihr Geist war wieder in ihren Körper gefahren. Sie schlug die Augen auf und blickte sich um. Noch immer war sie allein. Das war gut. Noch durfte niemand etwas erfahren. Nun wußte Angelus, was er zu tun hatte. Sie wußte, ihr besonderer Liebling unter den Dämonen würde das tun, was sie erwartete. Den ersten Hinweis hatte er bekommen. Noch hatte Angelus keine Ahnung von der Macht, die in ihm schlummerte. Er wußte nichts von seiner Bestimmung und seiner geheimen Macht. Und nur sie konnte diese überwältigende Macht entfachen. Kelly lächelte dämonisch. Sie war kein Mensch. Von ihr ging die größte Gefahr aus, die die Menschheit jemals erleben würde. Und mit Angelus würde die Zerstörung der Welt perfekt sein.
~ 2. ~ Abends saß Willow allein in ihrem Zimmer um Buffys Bitte nachzukommen. Sie hackte sich in das System der Polizei von Sunnydale ein. Zuerst hatte sie bem Meldeamt geguckt, aber da war keine Kelly Master aufgelistet. Das hatte Willow mißtrauisch gemacht. Alle neuen Bewohner mußten beim Meldeamt von Sunnydale aufgelistet sein. Bei der Polizei mußte diese Frau vom Schulrat gemeldet sein. Es war die letzte Möglichkeit, wo sie nachschauen konnte. Willow hackte sich in die Dateien der Anwohner von Sunnydale ein. Und tatsächlich fand sie eine Frau namens Kelly Master. „Das ist ja komisch“, flüsterte Willow. Den Dateien nach mußte Kelly Master 88 Jahre alt sein. „Und tot“, stellte Willow überrascht fest. Die Frau war seit fünf Jahren tot. „Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr. Wenn diese Kelly Master tot ist ... wer ist dann die Frau in der Bibliothek?“ Buffy hat recht gehabt. Mit der Frau stimmt etwas nicht, dachte Willow und sie griff nach dem Telefon. Sie wählte Xanders Nummer, da Buffy auf Patrouille und somit nicht zu Hause war. In diesem Moment wurde sie brutal von hinten gepackt. Jemand schürte ihr langsam die Luft ab. Der Hörer glitt Willow aus der Hand und landete polternd zu Boden. Willow fiel in einen tiefen Schlaf; bekam nicht einmal mit wer sie überhaupt angriff. Die Angreiferin war Kelly Master. „Du wirst niemanden von meinen süßen Geheimnis verraten, Kleine“, sprach sie zu der bewußtlosen Willow. Kelly ging zum Computer und sah sich die Daten an, die Willow gefunden hatte um sie zu entlarven. Sie setzte sich davor hin und begann die gesamte Festplatte zu löschen. Danach klappte sie den Laptop mit einem siegessicheren Lächeln zu. „So, Willow ... wir beide machen jetzt einen kleinen Ausflug. Das wird dir und sicher auch Angelus gefallen.“ Kelly hatte Kräfte, wie sie keiner in dieser zierlichen Frau vermutete. Leicht hob sie Willow hoch und verschwand mit ihr. Nächster Tag Buffy und Xander wunderten sich das Willow in der Schule fehlte. Der Schule einfach so fern zu bleiben, sah ihr gar nicht ähnlich. „Ich habe bei ihr zu Hause angerufen“, meinte Xander als sie zur Bibliothek gingen. „Und?“ fragte Buffy besorgt. Es paßte einfach nicht zu Willow, wenn sie nicht in der Schule auftauchte. Sie verpaßte normalerweise keine einzige Stunde. Sie wurde ja nicht einmal richtig krank. „Sie fehlt. Ihre Mutter ist völlig aufgelöst. Willow ist seit gestern verschwunden.“ „Verschwunden?“ rief Buffy panisch. Xander nickte leicht. „Ihre Mutter glaubt, Willow wäre weggelaufen.“ „Das kann nicht sein“, sprach Buffy kopfschüttelnd. „Willow und Weglaufen? Das paßt überhaupt nicht zusammenn. Irgend etwas stimmt da nicht, Xander.“ „Glaubst du, ihr ist was schlimmes zugestoßen?“ fragte Xander alarmierend. Seit ewigen Zeiten war Willow sein bester Kumpel. Wenn ihr etwas passiert war ... das würde er nicht verkraften. „Buffy, was sollen wir jetzt tun?“ fragte er. „Wir sprechen mit Giles darüber. Das müssen wir machen ohne das diese Frau vom Schulrat uns hört.“ Xanders Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an als er an Kelly Master dachte. Buffy gab ihm einen Stoß in die Rippen. „Wir müssen uns um Willow kümmern“, sprach sie streng. „Oh ... ja, richtig“, murmelte Xander beschämend und er trottete neben Buffy her. Schwungvoll stieß die Jägerin die Türen zur Bibliothek auf. „Giles!“ Verdattert blieben Buffy und Xander in der selben Sekunde stehen. Giles stand beim Tisch mit Kelly Master und unterhielt sich angeregt mit ihr. Schwungvoll warf sie ihr Haar zurück und lachte über eine Bemerkung des Wächters. Leicht strich sie über seinen Arm. Da bemerkte sie die Schüler, die sie mit ernster Miene beobachteten. „Ah ... ihr kommt sicher weil ihr Mr. Giles für euer Projekt braucht“, sprach sie lächelnd. „Ja“, erwiderte Buffy. Giles blickte verwirrt von einem zum anderen. Es war offensichtlich, daß er total von Ms. Master angetan war. Seine Augen leuchteten und er lächelte sogar leicht. Seit dem Tod von Jenny Calendar war es das erste Mal, daß Buffy ihn wieder lächeln sah. Doch er hatte Jenny geliebt. Er konnte sie nicht so schnell vergessen haben, wie Buffy fand. Kelly schenkte Giles ein reizendes Lächeln und schlenderte in sein Büro. Buffy wartete bis sich die Tür schloß, dann nahm sie ihren Wächter zur Seite. „Willow ist verschwunden“, teilte sie ihm sofort mit. „Wie meinst du das?“ „Na, weg – verschwunden eben. Ihre Mutter glaubt, sie wäre abgehauen. Aber ich glaube das nicht. Sie kennen doch Willow.“ „Wahrscheinlich ist sie mal für einige Zeit abgetaucht. Vielleicht schwänzt sie die Schule“, murmelte Giles. „Wir reden hier von Willow, Giles! Das paßt nicht zu ihr“, rief Buffy entgeistert. Giles schien das gar nicht richtig ernst zu nehmen was sie ihm sagte. „Buffy, wir müssen uns darum kümmern was Angel vorhat und ...“ „Oh mein Gott! Was ist, wenn Angel sie erwischt hat?“ rief Xander dazwischen. Die sorgte ihn nun doch. Und Buffy teilte seine Sorge. Angel schreckte vor nichts mehr zurück. Was, wenn er sie wirklich erwischt hatte? Giles blickte besorgt drein. „Mr. Giles? Können Sie bitte mal kommen?“ rief Kelly. Und plötzlich war Giles wie verwandelt. Seine Augen begannen zu leuchten und er schien irgendwie abwesend zu sein. „Ich komme sofort“, sprach er. Buffy packte ihm am Arm. „Giles, dies hier ist wichtiger“, forderet sie. „Wenn es dir Freude macht, Buffy, dann suche Willow doch. Es wäre ja nicht das erste Mal, daß du die Schule schwänzt.“ „Und was ist mit unseren Büchern? Sie können nicht zulassen, das die uns so einfach weg genommen werden“, rief sie und machte eine ausholende Handbewegung. Buffy deutete auf all die Kartons, die herum standen und in denen sich ihre Werke befanden um das Böse zu bekämpfen. „Irgendwie hat Ms. Master doch recht. Mit diesen Büchern fördern wir die Teenager überhaupt nicht. Sie müssen verschwinden“, murmelte Giles vor sich hin. Schockiert blickte Buffy ihren Wächter an. Was war bloß los mit ihm? „Giles, kommen Sie wieder zu sich. Sie scheinen ja unter einen Zauber zu stehen. Was ist los mit Ihnen?“ „Gar nichts. Ich fühle mich gut. Geht jetzt in eure Klassen. Ich habe zu arbeiten“, erklärte er und ging in sein Büro. Buffy warf Xander einen besorgten Blick zu. Irgend etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Stöhnend wachte Willow auf. Verwirrt blickte sie sich in der Dunkelheit, die sie umgab, um. Sie bemerkte, daß sie angekettet war. Wo war sie? Und was war geschehen? Willow konnte sich nur noch daran erinnern, daß jemand sie von hinten angegriffen hatte. Dann war ihr schwarz vor den Augen geworden und sie war in ein tiefes Loch gefallen. So hatte sie es jedenfalls empfunden. Wo zum Henker bin ich bloß? fragte sich Willow sorgenvoll. Wer hatte sie hierher gebracht und was wollte dieser jemand ausgerechnet von ihr? Willow spürte, wie Angst ihr in den Körper kroch. Sie spürte, daß sie in großer Gefahr war. Dafür brauchte man kein großer Hellseher sein um das zu wissen. Niemand wußte, wo sie war. Also konnte ihr auch Buffy nicht helfen. Aber vielleicht suchte Buffy schon nach ihr. Doch auch das half ihr im Moment nicht. Ihr blieb nur ein Weg, den sie noch probieren konnte. Willow versuchte mit Magie frei zu kommen. Seit einiger Zeit beschäftigte sie sich damit. In dem Moment, als sie den Zauberspruch zum lösen der Ketten, gesprochen hatte, brannten sich die Ketten tief in ihr Fleisch. Willow schrie auf und verlor den Faden. Sofort wurden die Ketten wieder kalt. Was war hier nur los? Sie bekam Panik und konnte nichts anderes tun als warten. Warten, bis ihr Entführer zurückkam. Giles war auf den Weg zur Stadtbibliothek. Kelly hatte ihm den Auftrag gegeben dort die Bücher zu überprüfen. Und er tat es gerne für sie. Er fühlte sich wohl in ihrer Nähe und genoß ihre Anwesenheit auf eine besondere Art und Weise. Kelly erinnerte ihn so sehr an Jenny. Vielleicht war das auch der Grund, warum er sie so mochte. Leicht schüttelte Giles den Kopf. Er wußte, daß Kelly kein Ersatz für Jenny war, aber es war schön, nicht mehr allein zu sein. In der Zwischenzeit nutzte Kelly die Gunst der Stunde und zog sich in Giles‘ Büro zurück. Sie war allein und das mußte sie ausnutzen. An Giles‘ Schreibtisch fiel sie in eine tiefe Trance; einen tiefen Schlaf. Ihr Geist entfernte sich von ihren Körper und schwebte frei davon. Es war eine der leichtesten Übungen ihren Geist von ihrem Körper zu befreien, um an einen anderen Ort zu erscheinen – so wie jetzt. Da sie allein war, konnte sie unbeteiligt ihren „Geschäften“ nachgehen. Ihr Geist wurde genau an den Ort gebracht, wo sie hinwollte: Zu Angelus. Es war Tag und die Vampire schliefen. Angelus war umhüllt von schwarzen, seidenen Laken. Kelly lächelte und setzte sich auf sein Bett. Sie beobachtete ihn. Er sah zwischen diesen Laken unglaublich erotisch aus. Aber dieser Sache mußte sie sich später zuwenden. Zuerst war seine Bestimmung dran. Die war viel wichtiger als ihr körperliches Wohl. Kelly beugte sich über ihn. „Angelus“, hauchte sie in sein Ohr. In dieser Sekunde fuhr der Vampir hoch, knurrte und packte Kelly an den Schultern. Er begrub sie unter seinen Körper und nagelte sie im Bett fest. Kelly hätte sich jederzeit aus dieser Lage befreien können, wenn sie es gewollt hätte. Aber diese Situation gefiel ihr außerordentlich. „Das nenne ich eine nette Begrüßung“, lächelte sie. „Was willst du?“ fragte Angelus sofort. „Ich wollte mich nur ein wenig mit dir unterhalten. Denk erst gar nicht daran mein Blut trinken zu wollen.“ „Und warum nicht?“ „Probiere es doch aus“, forderte Kelly ihn auf. „Dann wirst du schon merken was bei mir nicht stimmt.“ Das ließ sich Angelus nicht zwei Mal sagen. Er kam dieser Aufforderung Kellys gerne nach und stieß seine Zähne tief in ihren Hals. Doch plötzlich stutzte er. Verwirrt hob er den Kopf. Sie hatte kein Blut in sich. Aber wie war das möglich? Kelly lächelte dämonisch. „Ich besitze kein Blut.“ „Was bist du?“ fragte Angelus mit fester Stimme. „Das wirst du noch erfahren. Du wirst noch erfahren wer ich bin“, versprach Kelly ihm. Angelus ließ sie los. Mit einer federleichten Bewegung erhob sich Kelly und blickte sich in seinen Zimmer um. „Bist du bereit deiner wahren Bestimmung nach zu kommen?“ fragte sie ruhig. „Tja, dafür müßte ich erst einmal wissen was meine wahre Bestimmugn ist“, gab Angelus spöttisch zurück. „Weißt du es noch immer nicht? Bist du noch nicht dahinter gekommen? Das enttäuscht mich. Ich hatte mehr von dir erwartet. Nach meinem ersten Besuch dachte ich, du würdest dir schon ein paar Gedanken machen. Ich habe dich immer mit einer Intelligenz erlebt, wie ich sie noch bei keinem Dämon erlebt habe. Acathla, der Weltuntergang ... ich habe dir schon so viele Tips gegeben. Um die Macht zu erreichen, die du in baldiger Zukunft bekommen sollst, mußt du dahinter kommen wozu du bestimmt bist. Du mußt es selbst herausfinden.“ Sie sprach ruhig und ernst. Und mit jedem Wort weckte sie die Aufmerksamkeit des Vampirs. Das Wort Macht hatte eine unwiderstehliche Wirkung auf ihn. Ja, er wollte Macht; die ganze Macht. Und so weit er es verstanden hatte, wußte diese Frau von einer Macht, die er bekommen sollte. „Was für eine Macht?“ hakte Angelus nach. „Dazu bist du noch nicht bereit. Ich weiß, du bist ungeduldig. Du hast viel in deinen Leben erlitten. Es ist normal, daß du jetzt ungeduldig bist.“ „Natürlich bin ich das“, gab Angelus zu. „Ich verstehe das“, meinte Kelly und sie warf ihm ein charmantes Lächeln zu. „Aber ... du bist noch nicht am Ende deines Weges angekommen. Ich kann dir nicht sagen, wozu du bestimmt bist. Das mußt du selbst herausfinden. Nur dann bist du bereit dich völlig zu öffnen und dich frei zu machen für deine wahre Bestimmungn. Und wenn es soweit ist, Angelus, werde ich da sein und dich einweisen. Ich habe lange auf diesen einen Moment gewartet“, sprach Kelly in freudiger Erwartung auf das, was noch geschehen würde. „Wovon redest du?“ fragte Angelus. Kelly trat auf ihn zu und blickte ihm direkt in die Augen. „Ich rede von der völligen Finsternis. Eine Finsternis, die die ganze Welt überschatten wird – für immer. Vergiß Acathla nicht. Ich werde dich wieder besuchen. Und komm hinter das Geheimnis deiner wahren Bestimmung. Ich weiß, du wirst mich nicht enttäuschen.“ Dann verstand sie und ließ den Vampir verwirrt allein zurück. Doch er fing sich sofort wieder und dachte über diesen Besuch und über die Worte dieser Frau nach. Sie war ein Dämon, daß hatte er selbst fest gestellt. Nur ein Dämon hatte kein Blut. Doch wer war sie? Sie war sehr mächtig. Er konnte ihre Macht spüren wenn sie in seiner Nähe war. Und anscheinend war sie bereit ihm dieselbe Macht zu geben. Also denk nach was deine Bestimmung ist, schaltete sich Angelus. Er würde hinter das Geheimnis kommen, daß ihn anscheinend umgab.
~ 3. ~ Überall hatte Buffy nach Willow gesucht. Doch ihre beste Freundin blieb unauffindbar. Auf Giles‘ Hilfe konnte sie auch nicht zählen, da dieser in der Gegenwart von Kelly Master total verwandelt war. Auch Xander benahm sich ganz anders, wenn die Frau vom Schulrat in der Nähe war. Buffy wußte, diese Frau verbarg ein schreckliches Geheimnis. Und es würde sie nicht wundern, wenn die Mächte der Finsternis dahinter steckten. Sie machte sich Sorgen um Willow und dann schlug auch noch Angel zu. Ein geheimnisvoller Sarkophag wurde von den Vampiren aus dem Museum gestohlen. Es handelte sich dabei um den Sarkophag des Dämons Acathla. Buffy war mit Oz in der Stadtbibliothek gewesen und hatte dort über Acathla nach geforscht. Angel wollte die größte Gefahr überhaupt für die Menschheit erwecken. Und Giles war nicht da um ihr zu helfen. Er hatte nur noch die Dame vom Schulrat im Kopf. Auf ihn konnte Buffy im Moment wirklich nicht zählen. Ihre Sorgen wurden größer. Ihre Freunde waren wie verwandelt und sie stand allein da. Wie sollte sie alleine Angel und Acathla besiegen? Im Herrenhaus blickten die Vampire auf den großen Sarkophag, in dem Acathla eingeschlossen war. „Ein großer Stein“, stellte Spike gelangweilt fest. „Ich werde ihn meinen Freunden zeigen. So große Steine haben die nicht“, spottete er. „Rollerboy, mein Guter, du hast keine Ahnung von Geschichte“, warf Angelus ein. „Klär uns doch auf“, forderte Spike ihn mit einen breiten Grinsen im Gesicht. Darauf schien Angelus nur gewartet zu haben. Mit einen freudigen Lächeln auf den Lippen trat er vor. „Acathla, der Dämon, wurde erschaffen um die Welt zu verschlingen. Er wurde von einem edlen Ritter erschlagen, der dem Dämon sein Schwert ins Herz trieb, bevor dieser die Tat vollbringen konnte. Acathla wurde zu Stein, wie das bei Dämonen manchmal vorkommt. Man vergrub ihn dort, wo weder Menschen, noch Dämonen würden suchen wollen. Es sei den, daß genau an dieser Stelle Fertighäuser gebaut würden. Jungs!“ Angelus drehte sich um. Die Vampire öffneten mit Stemmeisen den Sarkophag. Zum Vorschein kam ein versteinerter, still gelegter Dämon. Er hatte Hörner; seine Arme lagen schlaff am Körper an. Er war ungefähr einen Meter siebzig groß. Selbst als Stein konnte man noch Acathlas Macht spüren. Er war eine überaus imposante Gestalt. In seinem Herzen steckte noch das Schwert des Ritters, der ihn damals besiegt hatte. „Laß mich raten“, sprach Spike mit spottender Stimme. „Jemand zieht das Schwert heraus ...“ „Er muß würdig sein“, erwiderte Angelus und er ignorierte den ironischen Unterton in Spikes Stimme. „Es darf nicht irgendwer sein. Nur ein würdiger Dämon kann Acathla erwecken.“ „Und du glaubst, du bist das?“ fragte Spike und er zog eine Augenbraue nach oben. Angelus nickte bejahend. „Hast du etwa schon die schöne Frau vergessen, die hier war? Sie sprach von einer Macht, in deren Besitz ich kommen werde. Ich bin dazu auserwählt die Welt zu vernichten. Wenn jemand Acathla erwecken kann, dann ich. Denn ich bin dafür würdig. Das hast du doch gehört, Rollerboy. Oder funktionieren deine Ohren jetzt auch nicht mehr? Das dein Kopf einen heftigen Stoß abbekommen hat, ist mir klar, aber ich dachte, dein Gehör wäre noch okay. Mit Hilfe von Acathla und unseren geheimnisvollen Besuch werden wir der Menschheit ein Ende bereiten“, sprach Angelus mit arroganten Stolz. Kelly sprach mit Giles als die gesamten dunklen Werke aus der Bibliothek gebracht wurden. Die Bücher waren aussortiert und alle gefährlichen wurden jetzt an einen sicheren Ort gebracht. „Ich würde Sie gerne mal zum Essen einladen, Mr. Giles. Sind Sie ein Weinkenner?“ Giles lächelte nervös. „Nun, ein wenig ... kann ich sagen“, stammelte er. „Ich hab gehört, daß Sunnydale einen wunderbaren Weinkeller hat. Stimm das?“ „Oh ja! Ich war lange nicht mehr dort.“ „Was halten Sie davon, wenn wir dort hingehen? Ganz ungezwungen“, sprach Kelly. Giles war überrascht. Seit Jennys Tod war er nicht mehr ausgegangen. Und keine andere Frau hatte ihn interessiert. Doch Kelly ... sie war Jenny so ähnlich. Nicht nur äußerlich, sondern auch vom Charkakter her. Sie war wie Jenny sehr liebenswert, wie Giles fand. Düstere Zeiten stand ihnen allen bevor. Warum sollte er diese Gelegenheit nicht nutzen? Es war vielleicht die Letzte. Schon morgen konnte Angelus angreifen und eine Katastrophe anrichten. „Okay“, sprach er bloß. „Das finde ich schön“, erwiderte Kelly mit einen freundlichen Lächeln. „Dann treffen wir uns in zwei Tagen um zwanzig Uhr? Ist Ihnen das recht, Mr. Giles? Ich habe noch einiges zu erledigen und ich will Ihnen meine ganze Aufmerksamkeit widmen, wenn ich mit Ihnen ausgehe.“ „Einverstanden. Soll ich Sie abholen?“ Kelly schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, treffen wir uns vor der Schule. Ich freue mich, Mr. Giles.“ Kelly beugte sich vor und küßte den Engländer auf die Wange. Dann lächelte sie verführerisch und verließ den Raum. Kelly stieg die Stufen zum Keller ihres Hauses hinunter. Willow hörte Schritte und wartete mit angehaltenem Atem. Die Tür öffnete sich und grelles Licht blendete sie. „Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?“ rief Willow ängstlich. Stöckelschuhe hallten am Steinboden wider. Eine zierliche Gestalt kam die Treppe herunter. Angst kroch in Willow hoch. Dann ging ein gedämpftes Licht an. Die Gestalt trat ins Licht. Willow erschrak und riß die Augen auf. Es war Kelly Master, die Frau vom Schulrat. „Was ... was wollen Sie von ... mir?“ stammelte Willow. „Du bist hinter mein Geheimnis gekommen. Ich muß dich zum Schweigen bringen, Willow Rosenberg.“ Scheinheilig strich sie dem rothaarigen Mädchen eine Haarsträhne zurück. „Wir machen jetzt einen Ausflug“, sprach Kelly einschmeichelnd. „Wer sind ... Sie wirklich? Kelly Master ist tot.“ „Da hast du recht. Ich kann mir jede Identität leichen, die ich mag. Ich besitze eine Macht, wovon ihr Menschen keine Ahnung habt und ihr werdet sie zu spüren bekommen.“ „Was haben Sie jetzt mit mir vor?“ „Das erfährst du, wenn du aufwachst.“ Willow spürte noch den harten Schlag, bevor sie in Ohnmacht fiel. In der Hauptmann-Gruft versuchte Angelus gerade ein Ritual durchzuführen. Er wollte Acathla erwecken. Ein junger Mann mit nackten Oberkörper kniete vor dem Vampir. Angelus schnitt ihm eine Wunde in die Schulter und berührte das Blut mit seiner Hand. Dann ging er langsam auf Acathla zu während alle anderen Vampire im Raum standen und gespannt zusahen – bis auf Spike, der die ganze Show relativ langweilig fand. Gelangweilt saß er in seinen Rollstuhl und blickte sich das unspektakuläre Szenario an. Angelus sprach eine lateinische Formel und trat langsam auf den versteinerten Dämon zu. Dann umfaßte er den Griff des Schwertes. Ein helles, gleißendes Licht erschien und funkelte wild im Raum umher. Eine starke Macht schleuderte Angelus von Acathla weg. Der Vampir flog durch den gesamten Raum. Drusilla fing zu wimmern an und lief aus dem Raum. Die verrückte Vampirin konnte Niederlagen nicht ausstehen und brauchte danach immer etwas Zeit um wieder einigermaßen normal zu werden. „Jemand ist nicht würdig“, spottete Spike schadenfroh. „Halt die Klappe!“ schnauzte Angelus ihn an. Wütend sprang er auf, nahm eine Schüssel und warf sie gegen die Wand. „Verdammt! Ich muß was falsches gemacht haben – beim Ritual! Ich finde einen Weg. Wir kriegen unseren Weltuntergang. Das schwöre ich“, sprach Angelus entschlossen. „Was ist den mit deiner geheimnisvollen Freundin?“ fragte Spike ironisch. „Tja, daß wüßte ich auch gerne“, knurrte Angelus. Er hatte es kaum ausgesprochen, da trat sie auch schon in den Raum. „Wie ich sehe, hast du das Ritual schon ausprobiert“, rief sie fröhlich. Die verblüfften Mienen der Vampire schienen ihr gar nichts auszumachen. Sie ignorierte die Blicke einfach. Angelus war überrascht, als er sah, wie sie Willow hinter sich herzerrte. „Könnte mir bitte jemand diese Lady abnehmen?“ Angelus gab einen seiner Männer ein Zeichen, der Willow übernahm und sie festhielt. Kellys Augen leuchteten fröhlich als sie Acathla erkannte. Sie trat vor ihm hin und strich über seine monströse Gestalt. „Acathla, mein lieber Acathla! Endlich habe ich dich wieder. Es wurde auch langsam Zeit. Endlich wirst du erweckt“, flötete sie und drehte sich zu Angelus um. „Ich dachte, ich wäre dazu auserwählt Acathla zu erwecken?“ knurrte Angelus zornig. Kelly legte ihm eine Hand auf die Schulter und blickte zu ihm hoch. „Das bist du. Aber das gehört zur Erweckung deiner ganzen Macht. Es muß beim ersten Mal schiefgehen, sonst kannst du das Ausmaß deiner wahren Macht nicht spüren.“ „Verstehe! Und wann ist es endlich soweit?“ „Sei nicht so ungeduldig, Angelus. Wahre Macht braucht Zeit. Wir müssen Schritt für Schritt vorangehen. Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht“, erklärte sie und deutete auf Willow. „Buffys beste Freundin! Das finde ich schön“, sprach Angelus mit einen breiten Grinsen. „Willst du deinen Blutdurst stillen? Dafür ist sie da. Dafür habe ich sie mitgebracht.“ „Nein, bitte nicht“, wimmerte Willow als sie erkannte, was diese Frau mit ihr vorhatte. „Du mußt ihr Blut trinken, Angelus. Das ist Teil deines Rituals.“ „Zur Entfaltung meiner Macht“, stellte er daraufhin fest. Kelly nickte leicht. „Du warst schon immer ein lernfähiger Schüler, mein liebster Dämon. Töte sie!“ Kelly deutete auf Willow. „Danach erzähle ich dir, wer ich wirklich bin. Und wir unterhalten uns über deine Bestimmung“, versprach sie ihm. Angelus grinste breit. Das gefiel ihm. Er packte Willow an den Schultern. Ängstlich blickte sie den Vampir an. Er konnte ihre Furcht förmlich riechen. „Bitte Angel, tue es nicht! Angel, hast du vergessen wer du bist?“ „Ich bin nicht Angel“, fauchte Angelus scharf. „Euer netter Freund ist tot. Liebe, süße Willow, ich weiß nur zu gut wer ich wirklich bin“, schmeichelte Angelus dem Mädchen. Dann beugte er sich zu ihrem Hals und schlug seine Zähne hinein. Gequält stöhnte Willow auf. Gierig trank Angelus ihr Blut. Er nahm sich alles – bis zum letzten Tropfen. Willows Leiche polterte zu Boden. „Schafft sie weg“, orderte er seinen Gefolgsleuten an. Zwei Vampire kümmerten sich sofort darum. „Wartet“, rief Angelus. Die Vampire blickten ihren Herrn an. „Bringt die Leiche zu Buffy“, befahl Angelus mit einen dämonischen Grinsen, das seine sinnlichen Lippen umspielte. „Ich habe es auch nicht anders erwartet“, sprach sein Besuch. „Nun ... schöne Fremde, du hast mir jetzt schon einige Besuche abgestattet und mir von Macht und Zerstörung erzählt ... willst du nicht endlich damit herausrücken, was du weißt?“ fragte Angelus herausfordernd. Kelly lächelte kalt. „Hast du nachgedacht? Bist du hinter deine wahre Bestimmung gekommen?“ Angelus grinste über das ganze Gesicht. „Ich denke schon. Acathlas Erweckung ist nur ein Teil davon, richtig?“ „Sehr klug! Ja, es ist nur ein Teil davon.“ „Ich bin dazu bestimmt weil ich der Auserwählte bin“, sprach Angelus mit leuchtenden Augen. Nun hatte sich auf Drusilla beruhigt und sie war in den Raum zurück gekommen. „Was für ein Auserwählte?“ fragte Spike dazwischen. Erwartungsvoll blickte die Frau Angelus an. „Spike, was bist du bloß für ein Dämon?“ spottete er. „Geschichte ist nicht mein Ding“, knurrte der blonde Vampir zurück. „Du kennst die Legende des Auserwählten nicht? Des Fürsten der Finsternis?“ „Noch nie gehört“, kommentierte Spike. Angelus grinste. Es würde ihm Freude bereiten Spike darüber aufzuklären. „Die Geschichte eines Dämons, der dazu auserwählt wurde, die Welt zu zerstören. Er wird der Fürst der Finsternis genannt“, sprach Angelus. „Und von wem wurde er auserwählt?“ hakte Spike nach. „Er wurde von dunklen Mächten auserwählt; von der Schöpferin des Bösen. Er wurde von jener Person auserwählt, die das Böse ist und es auf die Erde gebracht hat. Die Schöpferin des Bösen; der Dämonen. Sie hat uns erschaffen. Ein Dämon ist auserwählt um die Welt zu zerstören. Er ist der Herr der Finsternis; der Herr alles Bösen. Er wurde dazu auserwählt die Finsternis zu beherrschen“, erzählte Angelus altklug. Spike brummte etwas unverständliches vor sich hin. „Du solltest dich mal mit unserer Geschichte beschäftigen, Rollerboy“, stichelte Angelus, dann drehte er sich wieder zu der Frau um. Er sah ihr zufriedenes Lächeln und den Stolz in ihren Augen. „Habe ich recht?“ hakte Angelus nach. „Vollkommen. Du bist hinter deine wahre Bestimmung gekommen. Du bist der Auserwählte. Du sollst der Herr der Finsternis werden. Du bist der Fürst der Finsternis“, sprach sie stolz. Und Angelus wußte, was das bedeutete. Es bedeutete Macht. Eine Macht, die diese Frau ihm schenken würde. Eine Macht, die ihn unbesiegbar machte. Als Angelus ihr in die Augen blickte, wurde ihm augenblicklich klar, wer diese Frau war. Bejahend stimmte ihm die Frau nickend zu. Sie hatte seinen Gedanken erraten und bestätigte ihn mit einen leichten Nicken. „Ja, ich bin Kalia, die Schöpferin des Bösen.“
~ 4. ~ Fassungslos starrten die Vampire sie an. Stimmte wirklich was sie da sagte? War sie wirklich die Schöpferin des Bösen? Hatte diese Frau sie alle erschaffen? „Ich bin Kalia, betonte das erste, reine Wesen des Bösen noch einmal. „Ich kann mich in jede x-beliebige Gestalt verwandeln. Ich kann jede Identität annehmen. Ich bin das erste, reine Böse. Ich bin das Böse jenseits der Sünde; jenseits der Liebe. Ich vereine den Hass, die Gewalt und die Skrupellosigkeit in mir. Ich existiere seit Anbeginn der Zeit“, sprach Kalia und sie blickte in die Runde. „Ich habe euch erschaffen. Vampire, Dämonen, schwarze Magie, Acathla ... ihr alle seit meine Schöpfung. Ich habe euch auf diese Welt gebracht, damit ihr Angst und Schrecken unter den Menschen verbreitet. Ihr seit meine Schöpfung – ihr alle. Ich bin etwas was selbst die Dunkelheit fürchtet. Vor mir erstarrt die Dunkelheit vor Angst. Ich bin unverwundbar; unbesiegbar. Ich besitze eine Macht, wie sie keiner hat. Das Böse ist überall – auch unter den Menschen. Ich bin immer allgegenwärtig.“ „Die Schöpferin des Bösen! Du hast uns erschaffen. Du hast Acathla erschaffen um die Welt zu vernichten“, sprach Angelus voller Respekt. Diese Frau war wirklich unbesiegbar. Man konnte sie nicht töten. Sie war das reine, vollkommene Böse. Kalia lächelte stolz. „Komm, Angelus, es wird Zeit, daß wir uns unterhalten“, sprach sie und sie ging in sein Schlafzimmer voraus. Grinsend folgte er ihr. „Als ich Acathla erschuf, ist mir ein Fehler unterlaufen. Selbst die Schöpferin des Bösen macht mal Fehler“, fing Kalia sofort an. „Acathla wurde zu Stein. Du kennst seine Geschichte ja.“ Angelus setzte sich auf das Bett. „Sprechen wir von meiner bevorstehenden Macht“, schlug er vor. Kalia lachte amüsiert. „Ich hab dir schon einmal gesagt, daß du geduldig sein mußt.“ „Ich war lange genug geduldig. Wie erwecke ich Acathla?“ fragte Angelus neugierig. „Angelus, Angelus, Angelus“, seufzte Kalia und sie tadelte ihn leicht. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Hör mir einfach zu, okay?“ „Einverstanden.“ „Vor mehr als fünfhundert Jahren begann ich mit der Suche nach dem Auserwählten; nach dem Dämon, der in meinen Augen der perfekte Herr der Finsternis war“, erzählte Kalia. „Ich suchte sehr lange, daß kannst du mir glauben. Acathla war zu Stein geworden. Er hat mir viel Freude bereitet. Ihn brauchte ich um die Macht des auserwählten Dämons zu erwecken. Jemand, der würdig ist; jemand wie du. Das Problem war, daß vor fünfhundert Jahren kein Dämon existierte, der würdig war. Und dann ... vor gut 250 Jahren fand ich dich.“ Aufmerksam hörte Angelus ihr zu. Die Geschichte wurde immer interessanter. Kalia schenkte ihm ein Lächeln. „Ich erinnere mich noch daran als ich dich das erste Mal sah, Angelus. Ich erinnere mich daran als wäre es erst gestern gewesen. Du warst jung und eine ziemliche Enttäuschung für deine Eltern. Du warst ein Frauenheld und Säufer. Damals hatte ich eine Menschengestalt angenommen und beobachtete die Menschen. Ich mische mich manchmal unter die Menschen um Zwietracht zu säen. Schließlich existiere ich seit Anbeginn der Zeit und ich werde ewig leben. Da braucht man eine Beschäftigung. Jedenfalls, stolpertest du mit einen Freund aus einen Gasthaus. Du warst total besoffen und konntest dich kaum richtig auf den Beinen halten. Ich sah dich an und wußte, daß ist er – mein Auserwählte. Ich hatte ihn gefunden, den Fürsten der Finsternis“, sprach Kalia. „Ich war sterblich“, warf Angelus ein. Kalia lachte und warf ihr Haar zurück. „Das stimmt. Aber das stellte für mich kein Problem dar. Ich wußte sofort, daß du der Richtige für die Bestimmung bist. Jung, dynamisch und selbstsicher – du hast alles verkörpert wofür meine auserwählte Bestimmung stand. Ich mußte dich nur zum Dämon machen. Also habe ich Darla aufgesucht“, erzählte Kalia mit glänzenden Augen. „Darla war einmal eine große Hilfe für mich. Und sie machte dich in meinen Auftrag zum Vampir. Ich hab ihr gesagt, daß sie dir helfen soll. Du warst ein gelehriger Schüler ... meine beste Schöpfung“, sprach Kalia lächelnd. Angelus war fasziniert. Er hatte immer gedacht sein Vampirdasein wäre Zufall gewesen. Nun erfuhr er, daß es von höherer Macht bestimmt worden war. „Und Darla lehrte dich alles. Ich habe dich nie allein gelassen, Angelus. Ich war immer bei dir und habe dich beobachtet. Du hast mir soviel Freude gemacht. Keiner der Dämonne, die ich erschaffen habe, war so brutal und skrupellos wie du. Keiner liebte das Böse so sehr wie du. Du wurdest zu meinen absoluten Liebling unter den Dämonen. Und das hatte nichts damit zu tun, daß du der Auserwählte warst. Als Darla dich biß, kannst du meine Macht“, teilte Kalia ihm mit. „Ich wußte, daß einiges nötig sein würde um deine Macht zu entfalten. Für uns beide würde es ein sehr langer und steiniger Weg werden. Das war mir von Anfang an klar.“ „Okay, ich hab das verstanden. Du hast mich gesehen und aus mir den Auserwählten gemacht; hab ich kapiert. Aber warum zum Teufel hast du zugelassen, daß ich die Seele zurück bekommen habe? Das ich leide?“ rief Angelus aufgebracht. Kalia setzte sich zu ihm und streichelte über seine Brust. „Das war nötig, Angelus. Du mußtest deine Seele zurück bekommen und leiden, damit deine Macht grenzenlos werden konnte. Glaub mir eines, mir tat es mehr weh als dir. Ich konnte nur zusehen wie du leidest. Es war noch nicht an der Zeit“, murmelte Kalia als ihre Hand über seinen Oberschenkel glitt. Angelus knurrte leise. Es gefiel ihm, daß sah sie. „Du mußtest so lange und viel leiden um zum wirklichen Auserwählten zu werden“, sprach die Schöpferin des Bösen mit ruhiger Stimme. „Und dann sorgte ich dafür, daß du nach unendlichen Jahren der Qualen Buffy begegnest. Der Rest geschah von selbst. Du bist nun bereit, Angelus. Du bist bereit deine Bestimmung wahr zu nehmen. Du bist bald am Ende deines Weges angekommen und deine Belohnung wird sehr ausreichend und großzügig ausfallen. Angelus, du bist etwas besonderes. Ansonsten hätte ich dich nicht ausgesucht. Vergiß niemals, du bist der Auserwählte. Du wirst zum Herr der Finsternis. Du wirst meine Macht spüren ... denn du wirst sie bekommen und mit mir herrschen“, versprach Kalia ihm eine große, neue Welt. Angelus gefiel diese Versprechungen. Er konnte es kaum noch abwarten. „Das klingt äußerst verlockend. Aber eigentlich will ich die Macht allein für mich.“ „Das weiß ich. Ich werde mich auch zurück halten. Ich habe euch Dämonen erschaffen. Über die Finsternis zu herrschen gebürtigt allein dir. Ich werde bloß an deiner Seite sein und dir beibringen mit der Macht umzugehen. Den weißt du es nicht, kann sie dich zerstören. Wir haben beide sehr gelitten. Doch das ist nun vorbei. Unbesiegbar wirst du sein, Angelus. Du wirst der Fürst der Finsternis sein. Die Legende wird sich bald erfüllen. Sie wird wahr werden.“ Angelus kommentierte dies mit einen Grinsen. „Über eines brauchst du dir keine Sorgen machen.“ „Über was?“ fragte er skeptisch. „Ich werde dir niemals den Platz streitig machen. Ich bin die Schöpferin des Bösen. Aber du bist der Auserwählte. Du hast bei mir eine besondere Stellung. Du wirst für mich über die Finsternis herrschen.“ Kalia lächelte zufrieden. „Kann ich allein entscheiden?“ „Natürlich kannst du das. Aber eines sage ich dir gleich und das darfst du niemals vergessen: Wenn du versuchen solltest mich zu töten, verlierst du alles. Ich bin unbesiegbar und unverwundbar“, warnte sie ihn. „Setzt du diese Macht gegen mich ein, werden wir beide sterben. Nur gemeinsam sind wir star, Angelus. Gemeinsam sind wir das, was jeder am meisten fürchten wird. Vergiß das niemals! Es ist wichtig.“ Kalia wartete einen Moment ab, bevor sie fortfuhr: „Du kannst ganz allein entscheiden. Du bist der Fürst der Finsternis, vergiß das nicht. Ich halte mich ganz zurück. Ich beobachte viel lieber als das ich selbst herrsche“, erzählte Kalia. „Wir beide werden ein verdammt geiles Gespann, dessen bin ich mir sicher. Ich werde es lieben dir bei der Herrschaft zuzusehen. Das wird ein Spaß. Ein Spaß, auf den ich sehr lange gewartet habe.“ „Da hast du recht. Jetzt betrachte ich die letzten Jahre aus einem ganz anderen Licht. Es war nötig, damit meine Macht sich entfaltet“, meinte Angelus und zog Kalia auf seinen Schoß. Kalia lachte, wehrte ihn allerdings nicht ab. „Nun zu deinen Ritual: Willow war die Erste, die für unsere Sache sterben mußte. Bevor du Acathla erweckst, müssen alle sterben, die Freunde der Jägerin sind.“ „Liebend gern“, sprach Angelus freudig. „Ich bringe sie zu dir. Buffy ist die Letzte, die sterben wird, bevor Acathla erweckt wird. Vergiß das nicht! Wenn Buffy vorher stirbt, war alles umsonst.“ „Okay, einverstanden! Wie erwecke ich ihn?“ „Du bist der Auserwählte. Dein Blut öffnet die Hölle. Dein Blut ist der Schlüssel.“ „Daran hätte ich gleich denken können. Also meine Zeit als Herrscher wird mir gefallen.“ „Macht, Zerstörung, die Welt – das alles wird dir gehören“, versprach Kalia ihm. „Und du hältst dich wirklich zurück?“ fragte Angelus mit einen Anflug von Mißtrauen. Kalia lächelte sanft. „Ja, du wirst ganz allein entscheiden. Ich bin keine Gefahr für dich. Ich bin deine Schöpferin. Ich habe dich erschaffen und gab dir diese Macht. Und ich werde dich lehren diese Macht richtig zu nutzen.“ „Das gefällt mir! Ich muß mich wohl wirklich mehr in Geduld üben.“ „Genau! Du hast die erste Schlacht gewonnen. Bald gewinnst du den Krieg“, lächelte Kalia. Ja, er war der Richtige. Sie hatte damals die richtige Entscheidung getroffen. Angelus war der perfekte Auserwählte. Er würde in ihren Sinne gut herrschen. So wie sie es von ihm erwartete. Die Finsternis würde in guten Händen sein. Die Szenen, die Kalia ihm beschrieb, erfüllten Angelus mit großer Freude. Die Legende war also wirklich wahr. Er würde der Fürst werden und niemand würde ihn mehr stoppen können. Die Macht würde ihm gehören. Er zog Kalia an sich und küßte sie. Leidenschaftlich erwiderte sie seinen Kuss. „Und was ist damit?“ fragte er grinsend. „Dafür haben wir keine Zeit, Angelus – noch nicht. Bist du erst der Herrscher und der Fürst, können wir uns dem widmen.“ „Schöpferin und Schüler? Geht das denn?“ fragte Angelus amüsiert. „Ich bin das Oberhaupt der bösen Macht. Natürlich geht das. Aber zuerst müssen wir uns auf etwas anderes konzentrieren. Wir müssen uns auf deine Bestimmung konzentrieren. Das ist das Einzige, daß jetzt zählt. Schon bald wird die gesamte Welt von der Finsternis überzogen sein. Die Dämonen kommen an die Erdoberfläche und die Sonne wird nie mehr scheinen. Und die Menschen werden Diejenigen sein, die leiden werden. Sie werden alle ihre persönliche Hölle erleben und wir werden freudestrahlend zusehen.“ Kalia erhob sich. „Ruhe dich aus, Angelus! Du brauchst deine Kraft für die nächsten Rituale und Tage. Bald wird der nächste Schritt gemacht und dafür mußt du ausgeruht sein. Du brauchst all deine Energie, wenn du deine Macht bekommst und sie übernimmst. Es wird sehr anstrengend werden. Aber wir werden das schon schaffen. Daran zweifle ich nicht.“ Dann verschwand sie vor seinen Augen. Angelus grinste breit. Die Geschichte gefiel ihm. Das entwickelte sich so wie er es sich immer gewünscht hatte. Es war wirklich eine Freude über diese Bestimmung Bescheid zu wissen. Der Fürst der Finsternis – er war der Auserwählte. Er allein würde herrschen. Die Finsternis würde ihm gehören ... To Be Continued ... || Home || |