Title:
Freundschaft
Fandom:
Highlander,
Buffy Summary: Nach dem Verschwinden von Duncan MacLeod folgen seine Freunde ihm. Ihr Weg führt sie nach Sunnydale, wo sie auf die Jägerin treffen ... Disclaimer: Die Charaktere von „Highlander – The Series“ gehören nicht mir, sondern der Davis/Panzer Production und anderen. Die Charaktere von „Buffy – The Vampire Slayer“ gehören auch nicht mir, sondern Joss Whedon und anderen. Diese Story ist FanFiction, mit der weder Geld verdient, noch Rechte verletzt werden sollen. Ich schreibe sie allein zu meinen Vergnügen. Note: Dies ist mein erstes X-Over zwischen zwei Serien. Deshalb bitte ich um etwas Nachsicht, wenn einige inhaltliche Fehler auftauchen. Ich habe mich bemüht es wirklich gut zu machen. Ob weitere X-Over folgen, liegt an euch. Wenn euch gefällt, was ihr lest, sagt mir Bescheid.
Freundschaft ~ Prolog ~ [Sunnydale – USA] Ein Stöhnen drang über die Lippen des Vampirs als er zu Boden fiel. Buffy warf ihr schulterlanges Haar zurück und drehte ihren Holzpflock geschickt in ihren Händen. „Manchmal seit ihr wirklich unerträglich. Wie kann man einen einzelnen Menschen nur so auf die Nerven fallen“, spottete sie in ihrer typischen Art. Knurrend sprang der Vampir auf und griff sie erneut an. Doch Buffy setzte ihrerseits zum Schlag an und traf den Vampir am Kinn. „Elendes Miststück“, fluchte der Vampir und er trat zu. Der Tritt riß Buffy die Beine weg und sie raste auf den Boden zu. Im ersten Moment blieb sie überrascht liegen, doch dann sammelte sie ihre Kräfte und ihre Konzentration wieder. Mit einen gekonnten Sprung stand sie wieder auf ihren Beinen. „Warum muß ich mich eigentlich immer mit euch herumschlagen? Richtig, ich bin ja die Jägerin.“ „Du könntest ja endlich einmal sterben“, schlug der Vampir kühn vor. Ein Grinsen huschte über das Gesicht der Jägerin. „Töte mich doch, wenn du es kannst“, schlug sie locker vor. Das ließ sich der Vampir nicht zwei Mal sagen. Er stürzte wütend nach vorne und lief genau in den ausgestreckten Holzpflock von Buffy. Die Spitzte traf die Kreatur der Nacht mitten im Herz und er zerfiel zu einem Ascheregen. „Das hast du jetzt von deiner großen Klappe“, murmelte Buffy zufrieden. „Bravo, sehr schön“, ertönte hinter ihr eine Männerstimme. Der Mann, der sie offensichtlich beobachtet hatte, trat aus der Dunkelheit. Buffy wirbelte herum und reagierte wie eine Jägerin. Sie stieß mit ihren Holzpflock zu, doch diesmal täuschte sie sich. Der Mann vor ihr zerfiel nicht zu Staub. Im Gegenteil: Blut tropfte aus der tiefen Wunde, die Buffy ihm zugefügt hatte. „Oh nein! Was ist das denn?“ stöhnte der Mann und er brach zusammen. Entgeistert starrte Buffy ihn an; konnte nicht glauben was sie mit ihrer Unachtsamkeit angerichtet hatte. Er war kein Vampir, sondern ein unschuldiger Mensch. „Mein Gott, was habe ich getan?“ flüsterte sie. Der Mann blickte sie aus halb geschlossenen Augen an. Buffy ließ sich neben den Verletzten auf die Knie fallen und preßte ihre Hände auf seine Wunde um so die Blutung zu stoppen. „Bitte, halten Sie durch! Ich werde Hilfe holen“, flehte sie verzweifelt. „Ein Holzpflock“, stöhnte der Mann. „Ich glaube es nicht. Mein Gott, Kleine, ich bin doch kein Vampir.“ Sein Zynismus klang wie Hohn in ihren Ohren. Dann flatterten seine Augenlider ein letztes Mal und er war gestorben. „Nein, bitte nicht“, rief Buffy bestürzt. Sie schüttelte ihn, doch es war zu spät. Er war tot. Buffy blickte in sein Gesicht. Er zählte nicht unbedingt zu den Schönlingen aus der Werbung, aber er war interessant. „Das hilft ihm jetzt auch nicht mehr“, flüsterte Buffy. Sie blickte auf ihre Hände. Er war tot – durch ihre Hand gestorben. Sie hatte als Jägerin kläglich versagt. Ich habe einen Menschen getötet, dachte Buffy schockiert. Hastig sprang Buffy auf und lief nach Hause. Sie war verwirrt und durcheinander. Buffy blickte im Bad lange in den Spiegel. Sie konnte ihr eigenes Spiegelbild nicht mehr ertragen. Und dann fiel ihr Blick erneut auf ihre blutbefleckten Hände. An ihren Händen klebte das Blut eines unschuldigen Menschen. „Ich habe einen Mann getötet. Wie konnte ich mich nur so täuschen? Wie konnte mein Urteilsvermögen mich nur so in Stich lassen?“ flüsterte sie. Buffy lehnte sich ans Waschbecken und fing zu weinen an. Der Schock saß zu tief. Sie hatte etwas getan was sie niemals für möglich gehalten hatte. „Ich bin eine Mörderin. Es ist doch meine Bestimmung den Menschen zu helfen und nicht ihnen Schaden zuzufügen.“ Laut schluchzte Buffy vor Verzweiflung auf. Sie hatte versagt – auf der ganzen Linie. Wie sollte sie nur jemals damit fertig werden? Sie stellte sich tausend Fragen. Wer war ihr Opfer gewesen? Hatte er Familie gehabt? Hatte er zu Hause eine Frau und Kinder, die auf ihn warteten? „Oh Gott, nein“, flüsterte Buffy. Langsam wusch sie sich das Blut von den Händen. Doch er bittere Nebengeschmack blieb. Als sie später im Bett lag konnte sie kein Auge zumachen. Immer wieder sah sie das fassungslose Gesicht des Mannes vor sich. Buffy wand sich hin und her und verbrachte eine unruhige, schlaflose Nacht. Der Horror ging am nächsten Tag für sie weiter. Wie konnte sie das nur tun? Buffy verstand es nicht. Wie sie durch diesen Tag kam, konnte sie später nicht sagen. Rund um die Uhr dachte sie nur an diesen unschuldigen Mann, den sie getötet hatte. Eines wunderte die Jägerin aber. Von den Toten stand kein Wort in der Zeitung. Buffy verstand das nicht. Es war im Park passiert und am Tag kamen dort jede Menge Leute vorbei. Warum stand aber nichts von dem Vorfall in der Sunnydaler Zeitung? „Was habe ich bloß getan?“ flüsterte Buffy, die immer noch unter Schock stand. Buffy versuchte so zu sein wie immer; sich nichts anmerken zu lassen. Jedoch gelang ihr das schwer. Man sah ihr an der Nasenspitze an das sie etwas bedrückte. Sie konnte sein Gesicht einfach nicht vergessen. Es war diese Fassungslosigkeit in seinen Gesicht, die ihr so zu schaffen machte. Doch ... moment mal, dachte Buffy. Er hatte etwas gesagt was sie zuerst nicht wahr genommen hatte. Buffy nahm ihre Tasche und ging in den Waschraum. Dort war sie ganz allein wie sie nach einer kurzen Kontrolle feststellte. Sie blickte in den Spiegel. „Er sagte, ich bin doch kein Vampir. Woher wußte er das?“ fragte sie sich. In der selben Sekunde wußte sie, sie würde es nie erfahren. Ich habe ihn getötet. Woher er es auch immer gewußt hat ... ich habe ihn umgebracht, dachte Buffy beschämend. Lange blickte sie auf ihre Hände. Obwohl sie nun sauber waren, hatte Buffy noch immer das Gefühl, daß das Blut eines unschuldigen Menschen an ihnen klebte. Ja, an ihren Händen klebte das Blut eines Menschen.. Vor ihrem geistigen Auge durchlief sie noch einmal den gestrigen Abend. Sie sah die ganze Situation noch einmal vor sich. Und das erste Mal in ihrem Leben hatte sie das Gefühl gänzlich versagt zu haben. Und sie verspürte das erste Mal ein großes Schuldgefühl. Sie hatte ein Menschenleben beendet; einen jungen Menschen aus seinen Leben gerissen. Buffy wollte so gerne mit Giles darüber sprechen, doch sie traute sich einfach nicht. Der Mut verließ sie und deshalb schwieg sie weiterhin.
~ 1. ~ [Drei Tage später] Doch die Schuld über das, was sie getan hatte, ließ Buffy einfach nicht los. Sie mußte mit jemanden darüber sprechen und ihr Gewissen erleichtern. Sie konnte nicht länger schweigen, konnte es nicht ertragen. Dieses Geheimnis – diese schreckliche Tat – brachte sie noch um den Verstand. Deshalb entschloß sie sich dafür es Giles doch zu erzählen. Buffy war mit Willow auf den Weg zur Bibliothek, die ihnen als Hauptzentrale für ihre Jagdaktivitäten diente. In der Bibliothek hielt Giles, Buffys Wächter aus England, seine Tarnung als normaler Schulbibliothekar aufrecht. „Giles?“ rief sie als von ihm keine Spur zu sehen war. Da kam er aus seinen kleinen Büro. Irgendwie wirkte er gestreßt. Doch Giles wirkte eigentlich immer gestreßt. „Buffy, schön dich zu sehen. Aber ich habe leider keine Zeit – im Moment“, sprach Giles. „Ich ... muß mit Ihnen reden. Es ist sehr wichtig, Giles“, begann Buffy zögernd. Giles blickte sie ernst an. Er erkannte, daß sie etwas belastete und darüber wollte sie mit ihm reden. Sein Besuch konnte warten, entschied Giles. „Was ist los?“ fragte Giles einfühlsam nach. Während sich Willow an den Computer setzte, der auf dem Tisch stand, blieb Buffy stehen. „Ich habe einen Menschen getötet“, gestand sie leise. „Was?“ rief Willow entsetzt, die ruckartig den Kopf hob. Entgeistert blickte Giles seine Jägerin an. Er konnte nicht glauben was sie da sprach. „Buffy ...“, begann er. „Nein, lassen Sie mich bitte aussprechen“, bat die Jägerin. „Ich wollte ihn nicht töten, aber ...“ Buffy stöhnte leise und setzte sich auf einen Stuhl. Sie stützte sich auf dem Tisch ab, doch dann hob sie den Kopf und blickte ihrem Wächter direkt in die Augen. „Ich war auf Patrouille und habe einen Vampir erledigt. Als ich den Vampir getötet habe, tauchte dieser Mann auf. Er stand plötzlich hinter mir. Ich dachte wirklich, er wäre ein Vampir. Mein Urteilsvermögen hat mich schrecklich in Stich gelassen. Ich habe ihn mit meinen Holzpflock getötet. Ich wollte das nicht, Giles“, sprach Buffy verzweifelt. „Wissen Sie, was ich nicht verstehe?“ Fragend sah Giles sie an. „Ich habe den Mann im Park getötet. Warum stand kein Wort davon in der Zeitung?“ Buffy schüttelte leicht den Kopf. Giles sagte kein Wort, sondern starrte sie bloß ausdruckslos an. „Ist das wahr?“ fragte er schließlich leise. Giles stand gehörig unter Schock. Das Geständnis seiner Jägerin hatte ihn total aus dem Konzept gebracht. Das war etwas womit er nicht gerechnet hatte. Niemals hätte er gedacht, daß so etwas seiner Jägerin passieren würde. Buffy nickte langsam. „Ja, es ist wahr“, sagte sie, dann brach sie weinend zusammen. Der Druck – die Last – dieser Tat wurde zuviel für sie. Willow erhob sich und setzte sich neben ihre Freundin. Sie legte ihr einen Arm um die Schulter. „Wie konnte das nur passieren, Buffy?“ fragte Giles sanft. „Ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht“, schluchzte sie und sie zuckte hilflos mit den Schultern. „Wann ist es passiert?“ „Vor drei Tagen.“ „Warum hast du es mir nicht gleich gesagt?“ fragte Giles unverständlich. „Giles, ich hatte Angst“, sprach Buffy und sie wischte sich ihre Tränen weg. „Ich konnte es doch selbst nicht glauben. Ich kann es jetzt noch nicht glauben. Ich fand einfach nicht den Mut es Ihnen zu sagen. Mein Gott, ich stehe jetzt noch immer unter Schock. An meinen Händen klebt das Blut eines Menschen. Das Blut eines Menschen, der durch mich starb“, sprach Buffy. „Buffy, du bist die Jägerin“, sprach Giles eindringlich. „Wie konnte dich dein Urteilsvermögen so verlassen? Deine Instinkte müssen doch einen Vampir auf den ersten Blick erkennen“, warf Giles ihr vor. „Giles“, mischte sich Willow scharf ein. „Seien Sie nicht so hart zu ihr.“ „Buffy, was hast du mit der Leiche getan?“ „Ich habe gar nichts damit getan, Giles. Ich bin weggelaufen. Noch immer kann ich es nicht glauben“, murmelte sie. „Mr. Giles?“ ertönte da eine Stimmte hinter ihnen. Giles drehte sich um. Sein Besuch – den hatte er ganz vergessen. Zu einen ungünstigeren Zeitpunkt hatte der Mann nicht bei ihm auftauchen können. Immerhin war eine Situation eingetroffen mit der er nicht gerechnet hatte. „Wer ist das?“ fragte Buffy, ohne den Mann genauer zu betrachten, der aus Giles‘ kleinen Büro kam. „Das ist Adam Pierson“, stellte Giles den Mann vor. „Er ist ein Kollege, kann man sagen.“ „Haben Sie nun Zeit für mich, Mr. Giles?“ fragte Methos ungeduldig. Diese Stimme, dachte Buffy. Sie kannte doch diese Stimme. Augenblicklich wurde es ihr klar wo sie diese Stimme schon einmal gehört hatte. Sie hob den Kopf und blickte ihm in die Augen. Buffy erschrak heftig. Sie sprang so kraftvoll auf, daß ihr Stuhl umfiel und mit einen lauten Geräusch zu Boden fiel. „Buffy, was ist los?“ fragte Giles verwundert, der sich keinen Reim auf ihr plötzliches Verhalten machen konnte. „Nein, das ist nicht möglich. Das kann nicht sein“, flüsterte sie schockiert. Fassungslos starrte sie Methos an. „Was?“ fragte Willow dazwischen während Buffy den Bekannten von Giles noch immer anstarrte als wäre er ein Geist. Auch Giles wußte nicht was sie so durcheinander brachte. „Sie sind tot“, flüsterte Buffy. „Ich habe Sie doch ...“ Die Jägerin sprach nicht zu Ende; schaffte es nicht ihren Gedanken auszusprechen. Und auf einmal verstand Giles was sie so durcheinander brachte. Adam Pierson war der Mann, den sie vor drei Tagen getötet hatte. Es war offensichtlich, daß es Adam Pierson gewesen war. Doch wie war das dann möglich? Oder täuschte sich Buffy einfach? Methos beunruhigte das Szenario nicht. Er blickte sich ruhig im Raum um. Giles wandte sich an seinen Gast. „Mr. Pierson, stimmt es was Buffy sagt?“ fragte er in die Stille hinein. Methos nickte leicht bejahend. „Ja, es ist wahr. Ihre Jägerin hat mich gepfählt. Jetzt weiß ich wie Vampire sich dabei fühlen. Das waren vielleicht Schmerzen“, gab er widerwillig zu. Methos wußte genau das er die Situation nun aufklären mußte. Sein Geheimnis würde er nicht länger vor Giles wahren können. Rupert Giles wollte Antworten, das sah Methos ihm an. Fassungslos blickte Buffy den Mann, der sich Adam Pierson nannte, an. Er lebte tatsächlich noch. Aber wie war das möglich? Er war quicklebendig. „Keine Sorge, Kleine, es geht mir gut“, sprach Methos etwas abfällig. „Wer sind Sie?“ fragte sie schließlich. „Mr. Giles, könnten Sie es ihr bitte erklären?“ „Aber ...“, stammelte dieser. „Bitte“, sprach Methos mit Nachdruck. Er sah, daß Buffy ihm nicht traute – jetzt wo sie wußte, daß er noch am Leben war. Es kam ihr seltsam vor. Giles seufzte leise und nahm seine Brille ab. Er putzte sie nachdenklich. „Adam Pierson ist ein Beobachter“, sprach er. „Was ist ein Beobachter?“ fragten Willow und Buffy gleichzeitig. „So etwas ähnliches wie ein Wächter. Beobachter sind nur für einen anderen Bereich zuständig. Sie beobachten Unsterbliche und dokumentieren ihr Leben. Aber sie mischen sich niemals ein. Sie dokumentieren das Leben der Unsterblichen für die Nachwelt“, erklärte Giles. Methos stöhnte verächtlich. „Sagen wir, sie mischen sich fast nie ein“, korrigierte er Giles. Giles blickte ihn an und nickte dann langsam. „Wir – die Wächter – arbeiten ein wenig mit Ihnen zusammen. Wir wissen über sie Bescheid und sie über uns. Doch wir kommen uns nie in die Quere und mischen uns nicht in die Arbeit der anderen Organisation ein.“ „Und was bedeutet das?“ fragte Buffy. „Die Wächter haben die wichtigsten Informationen über die Unsterblichen. Und so ist es auch mit den Dämonen, wo die Beobachter die wichtigsten Informationen von uns haben. Wir helfen uns gegenseitig; ein wenig, kann man sagen.“ „Und wer ist er?“ fragte Buffy und sie deutete mit dem Kopf auf Methos. „Adam Pierson arbeitet an der Methos-Chronik. Methos ist der älteste Unsterbliche der Welt. Fünftausend Jahre, wenn ich mich recht erinnere“, sprach Giles. „Stimmt“, pflichtete ihm Methos zu und er amüsierte sich innerlich über die Unwissenheit von Giles. „Fünftausend Jahre?“ riefen Buffy und Willow unfaßbar. Gab es wirklich einen Menschen, der so alt war? „Ja, er ist fünftausend Jahre“, bestätigte Giles noch einmal. „Man weiß nicht ob er wirklich existiert. Einige behaupten ja, andere nein. Methos ist eine Legende; ein Mythos. Das war eigentlich das Wichtigste. Mehr weiß ich selbst nicht.“ „Ich verstehe“, sprach Buffy. „Okay, es gibt also Unsterbliche. Das wundert mich eigentlich nicht, da ich ja jede Nacht Kreaturen verschiedenster Herkunft sehe. Wie kann man die eigentlich töten?“ fragte sie neugierig. Giles zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht. Die Beobachter haben uns das nicht mitgeteilt, aber das spielt auch keine Rolle. Du mußt wissen, Buffy, die Beobachter sind eine Organisation, die genau wie der Rat der Wächter alles tut um ihr Geheimnis zu wahren. Es ist nicht unsere Sache Unsterbliche aus dem Weg zu räumen. Wir sind nur für die Dämonen zuständig.“ „Das verstehe ich auch. Ich habe bist jetzt alles kapiert – nur eines nicht.“ „Was?“ fragte Giles nach. „Wenn dieser Typ ...“ Buffy deutete mit dem Kopf auf Methos ... „Ein Beobachter ist, warum lebt er dann noch? Ich habe ihn getötet, Giles. Ich habe ihm einen Holzpflock ins Herz gestoßen. Er hat geblutet und ist dann gestorben. Ich habe ihn sterben gesehen und jetzt lebt er noch. Wie ist das möglich?“ fragte sie ernst. Jetzt bemerkte es auch Giles. Er wußte – aus den Erklärungen der Beobachter – das man Unsterbliche auf alle möglichen Arten töten konnte. Doch sie standen wieder auf. Und die einzige wahre Möglichkeit sie endgültig zu töten, war den Wächtern nicht bekannt. Giles ging ein Licht auf. Wenn Buffy den Mann hatte sterben gesehen und er jetzt wieder lebte, dann ... „Mr. Pierson“, begann Giles langsam. „Ja, ich bin ein Unsterblicher“, erklärte Methos ruhig. Die Anwesenden sahen ihn erstaunt und gleichzeitig überrascht an. Der Schock stand dem Wächter der Jägerin ins Gesicht geschrieben. „Sie haben sich bei den Beobachtern eingeschlichen. Warum?“ fragte er. „Weil ich mich verstecke“, sprach Methos und er setzte sich auf einen Stuhl. „Sie wollen sicher die ganze Wahrheit hören, oder?“ „Ja“, sprach Giles. „Na gut, aber erzählen Sie das bloß nicht den Beobachtern. Ich will nicht unbedingt entdeckt werden, klar? Ich will nicht auffliegen.“ „Wer sind Sie?“ brachte Giles die Sache auf den Punkt. „Ein Unsterblicher, der schon lange lebt und dabei ist. Die Beobachter sind der perfekte Ort um mich zu verstecken. Niemand sucht nach einen Beobachter. Niemand vermutet, daß ein Beobachter in Wahrheit ein Unsterblicher ist. Ich hatte viele Namen, Mr. Giles. Momentan lebe ich unter der Identität Adam Pierson. Nur sehr wenige wissen wer ich wirklich bin.“ „Und wer sind Sie, Adam?“ fragte Buffy. Methos sah ruhig von Buffy zu Giles. „Ich bin Methos“, gestand er schließlich. Die Anwesenden blickten ihn sekundenlang mit großen Augen an. „Methos?“ flüsterte Giles schockiert. Er sollte tatsächlich existieren? „Ja, für fünftausend Jahre habe ich mich doch sehr gut gehalten“, witzelte er. „Ich habe alles erlebt und gesehen. Ich habe die gesamte Geschichte mit eigenen Augen gesehen.“ „Ich dachte immer, Methos wäre nur eine Erfindung“, murmelte Giles vor sich hin. „Es ist nicht schlecht ein Mythos zu sein“, meinte Methos und er lehnte sich leicht zurück. „Niemand jagt oder sucht einen Mythos. Und wie gesagt, die Beobachter sind die perfekte Tarnung für mich. Ich arbeite daran mich selbst zu finden und verhindere es dadurch“, sprach Methos. Fassungslos fuhr sich Giles durchs Haar. „Methos“, wiederholte er noch einmal. Zustimmend nickte der alte Mann. Er hatte erwartete das Giles genau so reagieren würde wie er es jetzt tat. „Warum haben Sie mich aufgesucht?“ fragte Buffy vorwurfsvoll. Wegen diesen seltsamen Kerl war sie die letzten drei Tage durch die Hölle gegangen. „Eigentlich hatte ich nur vor mit dir ein wenig zu plaudern, Jägerin. Aber du mußtest mich ja gleich aufspießen mit deinen kleinen Zahnstocher. Ich bin schon auf viele Arten getötet worden, aber mit einen Holzpflock wurde ich noch nie erstochen. Das ist wirklich kein angenehmes Gefühl. Du solltest das nächste Mal besser aufpassen. Das nächste Mal könnte es ein Sterblicher sein, Buff.“ Und schon hatte Methos einen neuen Namen für die Jägerin erfunden. Noch immer war Giles etwas verstört. Mit dieser Neuigkeit hatte er nicht gerechnet. Adam Pierson war der älteste Mensch der Welt? Er konnte es kaum glauben. „Okay, Mr. Pierson ... äh ... Methos, da ich nicht Beobachter bin ist es auch nicht meine Aufgabe Sie zu melden. Was genau wollen Sie jetzt hier?“ fragte Giles, der versuchte sich zu sammeln. „Ich bin auf der Suche nach Duncan MacLeod vom Clan der MacLeods. Einige Informationen weisen daraufhin das er sich hier in Sunnydale aufhalten soll“, erklärte Methos. „Duncan MacLeod“, murmelte Giles, dem dieser Name etwas sagte. „Das ist doch dieser Schotte mit dem Hausboot, richtig?“ „Genau. Haben Sie etwas von ihm gehört oder gesehen?“ „Nein, wir sind vollauf mit den Vampiren und Dämonen beschäftigt.“ „Dieser MacLeod ... ist der auch unsterblich?“ fragte Willow zaghaft. „Ja, Kleine, ist er“, antwortete Methos ruhig. Er legte seine Beine auf den Tisch. „Warum ist er hier?“ erkundigte sich Giles. „Mac ist vor wenigen Wochen spurlos verschwunden. Wir hatten einige Schwierigkeiten in Frankreich mit einen anderen Unsterblichen, danach sagte er ‘Nie mehr‘ und verschwand spurlos. Joe Dawson, Macs Beobachter, und ich machen uns Sorgen um ihn. Deswegen sind wir auf der Suche.“ Methos war nicht gewillt weiter auf die Geschichte einzugehen. Die Details gingen nur die Beteiligten dieser Geschichte etwas an. Ungläubig blickte Buffy Methos noch immer an. Sie konnte nicht fassen das er wirklich noch lebte. Methos verdrehte die Augen und wandte ihr den Blick zu. „Buff, es geht mir wirklich gut. Ich fühle mich prächtig.“ Langsam nickte die Jägerin. „Es tut mir leid“, sprach sie. „Unfälle passieren nun einmal. Das nächste Mal solltest du wirklich besser aufpassen. Nun aber zurück zum eigentlichen Thema. Mr. Giles, können Sie irgendwie herausfinden ob Duncan sich tatsächlich in Sunnydale aufhält? Ich will meine Zeit nicht mit einen unnützen Aufenthalt verschwenden“, brachte Methos sein Anliegen auf den Punkt. „Nun, das wird schwierig“, murmelte Giles. „Benutzt ihr Freund andere Namen?“ „Nein, er ist immer unter seinen wahren Namen unterwegs“, teilte Methos dem Wächter mit. „Ich könnte durch den Computer erfahren ob er sich in einen unserer Hotels eingeschrieben hat“, mischte sich Willow ein. „Gute Idee“, pflichtete Methos ihr bei. „Ich wäre dir dankbar, wenn du das machen würdest, Kleine.“ „Meine Name ist Willow“, korrigierte das rothaarige Mädchen den Unsterblichen. „Entschuldigung ... Willow“, verbesserte sich Methos. Willow stand auf und setzte sich an den Computer. Inständig hoffte Methos das sie etwas fand. Wo steckte MacLeod bloß? Da ging die Tür auf und ein älterer Mann kam herein. „Mr. Dawson, es ist schön Sie wiederzusehen“, sprach Giles und er reichte Duncans Beobachter zum Gruß die Hand. Joe ließ sich von Methos das soeben Geschehene erklären. „Joe, willst du dich nicht setzen?“ fragte Methos ironisch. „Ich bin kein alter Mann“, erwiderte Joe. „Nicht so alt wie ich, aber ...“ „Methos, willst du mir schon wieder auf den Geist gehen?“ knurrte Joe genervt. „Wieso schon wieder?“ fragte Methos unwissend. „Erinnere dich an gestern Abend. Ständig hieß es: Joe, kannst du mal ... Joe, hast du mal ... Joe, willst du mal ... Was soll das, Methos? Willst du mich fertig machen?“ Amüsiert grinste Methos. „Du bist so gereizt in letzter Zeit. Wegen MacLeod?“ „Ich mache mir eben Sorgen um ihn. Ich wünschte, ich hätte etwas von ihm gehört.“ Die Angst um seinen Freund stand Joe ins Gesicht geschrieben. „Sunnydaler City Hotel“, rief Willow plötzlich dazwischen. „Was?“ Fragend zog Methos eine Augenbraue hoch. „Duncan MacLeod befindet sich im Sunnydaler City Hotel. Dort ist er jedenfalls eingeschrieben.“ „Danke, gehen wir, Methos?“ sprach Joe erwartungsvoll. „Ich komme ja schon“, sprach der alte Mann und er erhob sich. „Mr. Giles, danke für Ihre Hilfe. Sie werden sicher noch von uns hören in den nächsten Tagen“, sprach Methos an den Wächter gewandt. „Äh ... ja. Wenn wir neues von Ihren Freund haben, werde ich mich melden. Wo wohnen Sie momentan?“ „In der Pension Sunlight“, teilte Methos ihnen mit. Giles nickte langsam. Die beiden Beobachter verließen die Bibliothek. „Sagen Sie, Giles, ist das alles wahr was dieser komische Kerl erzählt hat? Stimmt das wirklich?“ fragte Buffy – jetzt, wo sie wieder unter sich waren. „Ja, Buffy, es stimmt. Es gibt Vampire und Dämonen. Da sind Unsterbliche auch nichts ungewöhnliches. Es ist doch gar nicht so abwegig.“ „Dieser Methos ... ist der wirklich so alt?“ „Ja.“ „Das kann ich mir gar nicht vorstellen“, sprach Buffy nachdenklich. „Er ist fünftausend Jahre alt. Er ist der älteste Mensch der Welt. Buffy, du mußt dir einen Menschen vorstellen, der so alt ist, das er vergessen hat wann er geboren wurde. Das ist Methos. Und Adam Piersons Art, Menschen auf die Nerven zu fallen, läßt mich darauf schließen das er wirklich Methos ist. Außerdem warum sollte er lügen?“ Giles ging in sein Büro weil er dort nach Arbeit zu erledigen hatte. Buffy und ihre Freundin ließen ihn allein und setzten sich auf eine Bank am Schulgelände. „Fünftausend Jahre“, seufzte Willow. „Buffy, dieser Mann hat alles gesehen und mit bekommen. Er hat die Geschichte der letzten fünf Jahrtausende mit eigenen Augen gesehen“, meinte Willow begeistert. „Vielleicht ist er deswegen so zynisch“, bemerkte Buffy. „Ich bin so froh, daß ich ihn nicht wirklich getötet habe.“ „Das kann ich mir vorstellen.“ „Ab jetzt werde ich nie mehr so voreilig handeln“, schwor sich Buffy. „Hast du was von Angel gehört?“ fragte Willow zaghaft. Nachdem sie den Aufstieg des Bürgermeisters verhindert hatten, war Angel – Buffys große Liebe – nach Los Angeles gegangen um dort Gutes zu tun. Der Vampir mit Seele hatte Buffy verlassen weil er ihr die Möglichkeit auf eine normale, stabile Beziehung geben wollte. „Nein“, seufzte Buffy wehmütig. „Er hat sich seit seinen Weggang nicht gemeldet und ich glaube, er wird es auch in Zukunft nicht tun. Angel wird sich nie mehr melden. Es ist aus“, sprach sie traurig. Tröstend legte ihr Willow einen Arm um die Schulter. Ja, Angel würde nie mehr zurück kommen. Er wollte den Teil Sunnydale für immer hinter sich lassen. Angel wollte allein von vorne beginnen und seine Freunde akzeptieren dies. Insgeheim war sich Willow wie auch Buffy bewußt, das es so am Besten war. Und inzwischen hatte Buffy Angels Entscheidung akzeptiert. Das Leben ging weiter – auch ohne Angel.
~ 2. ~ Methos und Joe betraten das kleine Sunnydaler City Hotel. Entschlossen ging Methos auf den Mann hinter der Rezeption zu. „Haben Sie einen Gast namens Duncan MacLeod?“ fragte er sofort. „Darf ich erfahren wer das wissen will?“ „Mr. MacLeods Bruder und sein Vater“, log Methos ruhig ohne eine Miene zu verziehen. Joe blickte Methos überrascht an. Wie kam er nur auf diese Idee? „Das ist unser Vater, Joseph MacLeod, und ich bin sein Bruder Adam“, stellte Methos sich und Joe vor. Mit seiner Unschuldsmiene glaubte man Methos auch alles was er einem erzählte. Und der Rezeptionist stellte seine Lüge nicht in Frage. „Einen Moment“, sprach er und er sah kurz in ein Buch. Dann hob er den Kopf. „Ja, wir haben einen Gast namens Duncan MacLeod.“ „Welches Zimmer? Wir würden ihn gerne besuchen“, sprach Methos. „Zimmer 23, aber der Herr ist außer Haus.“ „Wissen Sie, wo er hingegangen ist.“ „Tut mir leid, nein. Wir sind ein anständiges Hotel. Wir spionieren unseren Gästen nicht nach. Aber ich kann eine Nachricht von Ihnen hinterlassen.“ „Nein, danke. Wir kommen später wieder. Heute Abend wird er wohl wieder da sein“, sprach Methos. „Ja, ich denke schon.“ „Danke für die Auskunft. Auf Wiedersehen“, meinte der alte Mann. Mit Joe an seiner Seite verließ Methos das Hotel. „Wie kommst du auf die Idee das ich sein Vater bin?“ beschwerte sich Joe. „Ich bitte dich, Joe! Als Duncans Vater gehst du locker durch. Das war nur eine kleine Notlüge. So kriegt man die gewünschten Informationen. Aber wenn es dir lieber ist, daß ich den armen Mann foltere, bitte ... dann tue ich es“, sprach Methos und er machte Anstalten zurück zu gehen. „Nein, Methos, so war das nicht gemeint. Was meinst du? Geht es ihm gut?“ fragte Joe ernst. Leicht zuckte Methos mit den Schultern. „Ich hoffe es. MacLeod macht zum ersten Mal diese Phase durch. Ich habe sie schon oft durch gemacht. Ich weiß, was er jetzt erlebt. Fahren wir ein wenig durch die Stadt. Vielleicht haben wir ja Glück und finden ihn“, schlug Methos vor. „Es ist besser als untätig herum zu sitzen“, murmelte Joe. Methos schaltete die Alarmanlage seines Leihwagens aus und die Beiden stiegen ein. Sunnydale war schließlich keine allzu große Stadt. Vielleicht war das Glück ja auf ihrer Seite und Duncan lief ihnen über den Weg. „Jetzt fahren wir schon zum fünften Mal diese Route ab. Methos, wir finden ihn nicht“, beklagte sich Joe. „Du brauchst nur ein wenig Geduld. Ich habe da so ein Gefühl“, murmelte Methos. „Seit wann ist auf dein Gefühl Verlaß?“ stichelte Joe. „Du weißt genau, ich mag es nicht wenn man sich auf meine Kosten amüsiert.“ „Tue ich das den?“ „Du kommst nahe hin. Wenn du so weiter meckerst, setze ich dich einfach aus. Dann werfe ich dich aus den Wagen.“ „Tue es doch. Was hindert dich daran?“ „Meine guten Manieren“, sprach Methos. „Du hast doch gar keine.“ „Joe, willst du laufen?“ fragte Methos genervt. „Und du meinst, ich wäre gereizt. Was bist du den?“ sprach Joe herausfordernd. Bevor der Streit eskalieren konnte, hielt Methos verblüfft den Wagen an. „Was ist jetzt denn?“ stöhnte Joe. „Ich spüre einen anderen Unsterblichen.“ „MacLeod?“ fragte Joe hoffnungsvoll. „Möglich“, meinte Methos mit einem Schulterzucken. „Allzu viele Unsterbliche wird es in Sunnydale wohl nicht geben.“ Die beiden Männer blickten sich um. Und da sahen sie ihn. Einen dunkelhaarigen und dunkel gekleideten Mann. Ein Mann, der tief in Gedanken versunken war. Ja, er war es. Es war Duncan MacLeod. Methos hatte den Wagen auf einen nahe gelegenen Parkplatz abgestellt. Langsam näherten sie sich den sturen Schotten, der auf einer Parkbank saß. „Ich habe es dir doch gesagt. Verlaß dich auf mein Gefühl“, raunte Methos dem Beobachter zu. Joe verdrehte die Augen und enthielt sich einen Kommentar. Da sah Duncan auf. Er hatte Methos gespürt. Verwirrt blickte er sich um. Als er seine Freunde erblickte, stöhnte er tonlos auf. Hastig erhob sich Duncan und er ging in die entgegen gesetzte Richtung davon. „Duncan, warte“, rief Joe laut. Doch der Angesprochene hörte nicht auf den Ruf seines Freundes. „Er ist nicht sehr begeistert uns zu sehen“, stellte Methos fest. Er ging schneller und holte seinen Freund ein. „Warum läufst du vor uns davon?“ fragte er geradeheraus. „Laßt mich in Ruhe“, murmelte Duncan schwach. „Mac, wir haben extra wegen dir einen so weiten Weg hinter uns gebracht. Und jetzt willst du uns nicht einmal begrüßen?“ sprach Methos zynisch. „Verschwindet, fahrt wieder nach Hause.“ Methos brachte Duncan dazu stehen zu bleiben. Nun hatte auch Joe sie eingeholt. „Hallo Mac“, sprach er. „Hallo und auf Wiedersehen“, erwiderte Duncan abweisend. „Verdammt, Duncan, du wirst hier bleiben. Wir haben uns Sorgen um dich gemacht“, fluchte Joe. „Mir geht es gut. Das seht ihr doch, oder? Ich brauche eure Hilfe nicht.“ „Warum bist du dann einfach so verschwunden?“ hakte Methos scharf nach ohne die Abweisung von Duncan zu beachten. „Das müßtest du doch am Besten wissen“, sprach Duncan eisig. „Ich weiß, wie es ist ... wenn man seinen Lebensmut verliert. Ich habe es oft genug selbst erlebt. Aber ich weiß nicht was hinter deiner Stirn vorgeht, MacLeod. Ich werde aus dir nicht schlau. Warum ich den Lebensmut manchmal verliere, weiß ich. Doch du hast nicht all das Böse getan, das ich getan –habe. Du hast nicht die Fehler gemacht, die ich gemacht habe“, sprach Methos eindringlich auf den Schotten ein. „Du hast immer für den Frieden – für die Gerechtigkeit – gekämpft, Duncan. Warum gibst du auf? Wo ist all das Feuer, das mal in dir war? Das meines erloschen ist, weiß ich. Ich habe schon lange kein Feuer – keine Leidenschaft – mehr in mir.“ „Tja, mein Feuer ist auch erloschen“, murmelte Duncan. Er riß sich von Methos los und befreite sich aus dessen Griff. „Nein, deines ist nicht erloschen. Du glaubst nur das es so ist“, widersprach Methos ihm. Duncan zuckte leicht mit den Schultern und entfernte sich von seinen Freunden. „Lebe, Highlander, lebe und werde stärker“, rief Methos hinter ihm. „Kämpfe weiter. Es gibt Dinge in deinen Leben, wofür es sich lohnt zu kämpfen. Du mußt es nur erkennen.“ Für einen kurzen Moment blickte Duncan erstarrt stehen, dann ging er langsam davon und ließ seine Freunde zurück. Die Nacht brach über die Stadt am Höllenschlund herein. Nachdenklich stand Duncan am Fenster seines Hotelzimmers und starrte die dunkle, sternenklare Nacht an. Seine Freunde hatten ihn also gefunden. Methos und Joe waren hier in der Stadt. Und sie würden nicht abreisen, ehe er ihnen nicht alles erklärt hatte. Doch wo sollte er bloß anfangen? Er hatte die Parallelwelt gesehen. Er hatte gesehen wie die Welt ohne ihn aussah. Es war jedoch nicht das was ihn zu schaffen machte. Es waren auch nicht die Fehler, die er in seinen langen Leben gemacht hatte. Schlicht und einfach hatte Duncan MacLeod die Schnauze voll. Er wollte nicht länger kämpfen; wollte nicht länger töten. Er wollte nicht länger Menschen verlieren, die er liebte; wollte nicht länger dabei zu sehen wie sie starben. Und er wollte seine Freunde nicht mehr in Gefahr bringen. Joe wäre bei der Sache mit Liam O’Rourke fast drauf gegangen. Und auch Amanda wäre bei dieser Geschichte fast getötet worden. „Ich will doch nur das es vorbei ist“, flüsterte Duncan schwach. Er wollte seinen Leben als Unsterblicher entfliehen. Doch tief in sich wußte Mac, daß es ihm nicht möglich war. Er war nun einmal unsterblich, daran konnte er nichts ändern. Im Moment haßte er sein Leben mit all den Kämpfen und all den Duellen. Er sehnte sich nach Frieden und Ruhe. Zur selben Zeit saßen Joe und Methos an der Bar eines Lokals. „Was glaubst du? Bringen wir ihn dazu mit uns zu kommen – zurück nach Paris?“ fragte Joe. „Ich weiß es nicht“, sprach Methos ehrlich. „Ich habe Duncan in die Augen gesehen. Die Leidenschaft des Lebens, die früher in seinen Augen brannte, ist fort. Er hat wirklich sein Feuer verloren, so scheint es. Doch er kann es noch zurück gewinne, wenn er es wirklich will. Duncan tat dies alles aus Überzeugung. Er hatte einen Glauben. MacLeod glaubte noch an etwas. Wir müssen ihm zeigen das er gebraucht wird. Außerdem müssen wir ihn dazu bringen sein Schwert wieder zu tragen“, sprach Methos. „Was?“ Verwirrt blickte Joe auf. „Er hat kein Schwert getragen“, teilte Methos ihm mit. „Ich habe es gesehen. Und ich muß es doch wissen. Duncan hat sein Katana abgelegt.“ „Mein Gott“, flüsterte Joe besorgt. „Das ist doch selbstmörderisch. Er wird den Kopf verlieren, wenn ihn ein fremder Unsterblicher in die Finger bekommt.“ „Ich weiß“, sprach Methos ruhig. Der alte Mann starrte in sein Bier. Schweigend ließen Joe und Methos den Abend ausklingen. Am nächsten Morgen beschloß Methos Giles noch einmal aufzusuchen. Vielleicht hatte der Bücherwurm aus England eine Idee wie sie Duncan zur Vernunft brachten. „Was erschafft mir die Ehre eines erneuten Besuchs?“ fragte Giles ihn. Methos nickte den jungen Menschen am Tisch zu und wandte sich an Giles. „Wir haben Duncan gestern gefunden. Er hat keinen Willen mehr; scheint jegliches Feuer verloren zu haben. Er will nicht mehr. Wie können wir ihn aus dieser Depression reißen? Vielleicht haben Sie ja eine Idee“, sprach Methos in die Runde. Natürlich verschwieg Methos das kleine Detail, daß Duncan sein Schwert abgelegt hatte. Rupert Giles war intelligent genug um eins und eins zusammen zu zählen. Er würde schnell erraten wofür ein Unsterblicher ein Schwert brauchte. Gewisse Details brauchte der Wächter der Jägerin nicht wissen. „Nun ... ja, ehrlich gesagt ... ich weiß nicht wie ich Ihnen helfen kann. Er ist Ihr Freund, Methos. Sie kennen ihn am Besten.“ „Vielleicht sollten Sie einfach für ihn da sein. Freundschaft ist sehr wichtig und kann sehr viel bewirken“, warf Buffy ein. Methos drehte sich zu der Jägerin um, die sich – wegen ihres Anschlages auf ihn – wieder gefangen hatte. Spöttisch zog Methos eine Augenbraue hoch. „Buff, du hast sogar gute Ideen, wenn du nicht gerade Vampire vermöbelst.“ „Würden Sie bitte aufhören mich Buff zu nennen“, forderte Buffy energisch. „Wieso sollte ich? Mir gefällt diese Abkürzung deines komischen Namens“, sprach Methos. „Was soll das den heißen?“ beschwerte sich Buffy. „Ich habe keinen komischen Namen.“ „Doch, hast du“, erwiderte Methos ruhig. „Ach? Und was ist mir Ihren Namen? Was ist Methos schon für ein Name?“ spottete Buffy. Methos grinste leicht und wandte sich von ihr ab. Er ging, ohne sich zu verabschieden. „Dieser Kerl ist unmöglich“, murmelte Buffy und sie verschränkte die Arme vor der Brust. Giles nickte zustimmend. Zu dieser Zeit traf sich Joe mit Duncan. Der Beobachter hatte seinen Schützling dazu gebracht sich mit ihm zu unterhalten. „Wie geht es Amanda?“ fragte Duncan leise als er mit Joe durch den Park ging. „Gut. Sie macht sich aber auch Sorgen um dich. Sie wäre gerne mit gekommen, aber sie war verhindert. Du kennst ja ihre kleinen Schwierigkeiten. Du fehlst ihr, Mac. Du fehlst uns allen.“ „Warum seit ihr hier, Joe?“ fragte Duncan. „Du bist unser Freund“, erwiderte Joe. „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Nach der Sache mir Liam O’Rourke bist du einfach so verschwunden. Eigentlich ist es ja Methos‘ Ding spurlos zu verschwinden. Meistens verschwindet er ohne ein Wort und taucht nach vielen Wochen oder auch Monaten wieder auf“, spottete Joe trocken. Aber es ging hier ja auch nicht um Methos, sondern um Duncan. „Wir waren immer die besten Freunde, Duncan. Wieso vertraust du mir nicht mehr? Wenn du Probleme hast – egal welcher Art – weißt du doch das du zu mir kommen kannst. Du hast doch auch mir immer geholfen. Ohne dich wäre ich heute nicht mehr am Leben. Du hast mich vor der Rache der Beobachter bewahrt. Schon vergessen?“ „Aber dafür wärst du bei der Sache mit Liam fast drauf gegangen. Ich will dich nie mehr in Gefahr bringen“, sprach Duncan und er schluckte schwer. „Ich kenne die Gefahren meines Jobs, Duncan“, widersprach Joe. „Das ist etwas anderes. Du bist mein Freund und deshalb gerietest du in Gefahr. Liam hätte dich töten können.“ „Aber er hat es nicht getan weil du es verhindert hast. Duncan, es kann immer wieder so kommen. Es kann jederzeit wieder geschehen.“ „Das weiß ich. Ich kann euch nicht schützen“, sprach der Schotte. „Warum lebe ich dann noch?“ fragte Joe herausfordernd. „Könntest du deine Freunde nicht beschützen, hätte O’Rourke mich getötet. Aber ich lebe noch. Und ich lebe nur noch weil du mich beschützt hast. Du bist sehr wohl in der Lage deine Freunde zu schützen. Beschuldige dich für nichts, wofür du nichts kannst.“ Duncan schüttelte den Kopf. „Warum trägst du dein Schwert nicht? Methos hat mir gesagt, er hätte es bemerkt. Stimmt das wirklich oder ist das wieder nur eine Spinnerei von ihm?“ „Er hat recht. Ich trage mein Schwert nicht mehr“, gestand Duncan seinen Beobachter mit ernster Miene. Joe schnappte hörbar nach Luft. Ein Unsterblicher, der zu seinen Schutz kein Schwert trug, war eine lebende Zielscheibe. „Du bist verrückt! Ohne dein Schwert wirst du geköpft“, sprach Joe besorgt. „Habt ihr schon einmal daran gedacht, das es genau das ist, was ich will?“ fragte Duncan herausfordernd. „Duncan! Du spinnst doch! Das ist glatter Selbstmord. Willst du etwa warten bis der nächste Unsterbliche deinen Kopf will und du läßt ihn gewähren ohne Widerstand?“ „Ja“, sprach der Schotte mit fester Stimme. Joe starrte seinen Freund entsetzt an. „Das kann doch nicht dein Ernst sein“, protestierte Joe lautstark. „Du würdest soviel hinter dir lassen. Es gibt Menschen, die dich brauchen und die dich lieben.“ „Mich braucht niemand“, sprach Duncan resigniert. „Du hörst dich wie Methos an. Ich kann dir sagen wer dich braucht. Ich brauche dich. Und auch Amanda und Methos tun das – auch wenn der alte Mann das niemals zugeben würde.“ Wieder schüttelte Duncan den Kopf. „Gib es auf, Joe“, sprach Duncan ernst. „Mein Entschluß steht fest. Und wenn jemand meinen Kopf will ... bitte, dann kann er ihn haben. Ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr, Joe.“ Duncan blickte Joe noch einmal an. „Paß auf dich auf, Joe. Leb wohl“, sprach er, dann ließ er den Beobachter stehen und verschwand. Sein Entschluß schien fest zu stehen. Er wollte nicht mehr und er wollte sich von seinen Freunden trennen, wie es Joe vorkam. Doch Duncans Entscheidung war der falsche Weg. Als Joe wieder in der Pension war, erzählte er Methos von seinen Gespräch mit Duncan. „Ich kenne das“, bemerkte Methos danach. „Du glaubst, der endgültige Tod bringt dir Erlösung.“ „Aber das stimmt doch gar nicht“, protestierte Joe seufzend. „Denk daran, das er Richie durch seine Hand verlor.“ „Daran war nicht er Schuld, sondern dieser Dämon, der ihn fast in den Wahnsinn getrieben hat“, sprach Joe. „Ich weiß“, meinte Methos. „Das wissen wir beide. Doch für Duncan steht fest das Richie seinetwegen starb und daran wird sich nie etwas ändern. Und dann noch die Sache mit Liam O’Rourke. Das hat ihm den Rest gegeben. Ich verstehe, daß er nicht mehr kann und will. Aber irgendwann muß er aus dieser Phase wieder raus.“ „Was willst du tun?“ fragte Joe verwirrt. Er las in Methos‘ Augen, das dieser etwas vorhatte. „Ganz einfach“, sprach Methos entschlossen. „Wir müssen ihm zeigen das er gebraucht wird. Ich werde noch einmal mit ihm reden. Und ich weiß auch schon worüber.“ „Ich hoffe, du weißt was du tust“, murmelte Joe skeptisch. „Klar. Das weiß ich doch immer“, behauptete Methos.“ „Das bezweifle ich. Und ... wenn das alles nichts nützt?“ fragte Joe. Methos zuckte leicht mit den Schultern. „Dann müssen wir seine Entscheidung akzeptieren. Dann müssen wir Mac ziehen lassen. Etwas anderes wird uns nicht übrig bleiben. Du weißt ja wie stur er ist“, sprach Methos altklug. Joe nickte langsam und ging wie Methos seinen Erinnerungen mit Duncan MacLeod nach. Der Schotte hatte soviel für die Beiden getan. Er hatte sich immer für sie eingesetzt und nun wollte er das einfach so beenden; einfach hinter sich lassen. Für Joe war es unbegreiflich wie Duncan das tun konnte. Mac zählte zu seinen besten Freunden. Er durfte nicht einfach so aufgeben. Er brauchte ihn – als Freund. Methos konnte Macs Beweggründe besser verstehen. Schließlich hatte er das alles ja auch schon sehr oft durch gemacht.
~ 3. ~ Am frühen Vormittag stand Methos vor dem Hotelzimmer von Duncan. Nur widerwillig ließ der Schotte den älteren Unsterblichen eintreten. „Was willst du?“ fragte er seufzend. „Noch einmal mit dir reden“, sprach Methos ruhig. „Mach es bitte kurz, Methos.“ „Keine Sorge, ich brauche nicht all zu lange.“ Duncan drehte seinen Freund den Rücken zu. Und plötzlich spürte er ein Schwert an seiner Kehle. „Methos, was soll das?“ fauchte er wütend. Was ritt den alten Mann den jetzt schon wieder? „Ganz einfach: Da du dich ja nicht mehr wehren willst, kann ich mir jetzt in Seelenruhe deinen Kopf nehmen“, sprach Methos kalt. Er tauchte neben Duncan auf und funkelte ihn gefährlich an. Duncan erschrak heftig als er ihm in die Augen blickte. In ihnen lag eine Kälte, wie er sie noch nie bei dem alten Mann gesehen hatte. Was war auf einmal los mit ihm? Diesen Methos kannte er nicht. „Weißt du, Mac, was wirklich schlimm war? Dir vorzuspielen dein Freund zu sein“, knurrte Methos und er drückte sein Schwert noch fester an Duncans Kehle. „Methos, was soll das? Laß den Blödsinn!“ „Das hier ist mein voller Ernst“, erwiderte Methos ungerührt. Duncan riß die Augen auf und verstand. „Du hast dich überhaupt nicht verändert. Das alles war nur Show; nur Theater“, warf er ihm schockiert vor. „Du hast es erraten, Schotte! Ich habe euch allen nur was vorgespielt – die ganze Zeit. Weißt du eigentlich wie schwer es war dir den Freund vorzuspielen? Ich wußte, über Gewalt bekomme ich dich nicht. Doch übers Gefühl sah das schon anders aus. Nur so konntest du mir vertrauen. Freundschaft – ich mochte das Wort noch nie. Die Bedeutung dieses Wortes verabscheue ich. Du warst so naiv, MacLeod. Du hättest mir nie vertrauen dürfen.“ Duncan setzte einen Schritt zurück, doch Methos ahnte was er vorhatte und unterband diesen Versuch. „Warum tust du das?“ fragte Duncan entsetzt. „Du hast meine Brüder getötet. Das verzeihe ich nicht so einfach.“ Entgeistert starrte Mac ihn an. Er glaubte wirklich das Methos den Verstand verloren hatte. „Aber ...“ „Aber was? Glaubst du wirklich, ich hatte vor alle zu töten? Nein, ich wollte mich nur von Kronos befreien. Ich wollte der Anführer sein. Weißt du, Mac, ich bin sehr machtgierig. Ich will alle Macht ganz für mich allein“, sprach Methos und er lachte kalt. Ich muß an mein Schwert kommen, dachte Mac und er schaute vorsichtig Richtung Schrank. Dort hatte er sein Schwert aufbewahrt. Doch wie kam er an das Schwert ran ohne das Methos ihn aufhielt? „Was hast du vor?“ fragte Duncan. „Zuerst nehme ich mir deinen Kopf und somit deine Macht und dann ist der kleine Dawson dran. Zum Schluß knöpfe ich mir noch die süße Amanda vor. Du hattest recht, Schotte. Deine Freunde sind nicht sicher. Sie werden alle sterben“, prophezeite Methos ihm. „Der arme Joe“, lachte Methos. „Er hat mir genauso vertraut wie du es getan hast. Doch da du ja beschlossen hast nie mehr zu kämpfen, kannst du ihm auch nicht helfen. Er wird sehr enttäuscht von dir sein, Mac.“ Joe, nein, nicht Joe. Niemals werde ich zulassen das ihm ein Leid geschieht, dachte Duncan panisch. Er duckte sich, machte eine Rückwärtsrolle und öffnete den Schrank. Blitzschnell griff er nach seinen Katana und ging in Angriffsstellung. „Du willst kämpfen? Willst du ein wenig mit mir spielen, Schotte?“ höhnte Methos. Duncan funkelte ihn wütend an. „Vielleicht mag ich meinen Lebensmut verloren haben, doch ich werde niemals zulassen das Joe etwas geschieht. Du wirst ihn nicht anrühren, du falscher Hund“, drohte Duncan. Seine Augen leuchteten auf. Sein kämpferisches Feuer kehrte zu ihm zurück. Siegessicher lächelte Methos. „Was ist? Warum grinst du so blöd?“ fragte Duncan verständnislos. „Du bist wieder der Kämpfer, den ich kenne“, sprach Methos und er tat sein Schwert zurück in die Halterung des Mantels. „Du glaubst, du hast keinen Grund mehr weiter zu machen. Doch du hast ihn. Ich habe ihn dir gerade gezeigt. Joe ist dein Grund. Jeder hätte dir jetzt androhen können Joe zu töten. Du würdest immer gleich reagieren. Meine Show hat funktioniert. Dein Feuer kommt zurück. Ich lese es in deinen Augen. Es ist deine tiefe Freundschaft zu Joe, die dich am Leben erhält“, sprach Methos. „Vielleicht lohnt sich alles nicht mehr dafür zu kämpfen, aber für Joe lohnt es sich. Doch, wenn du nicht mehr da bist, wer beschützt dann Joe? Wer ist dann für Joe da? Wer unterhält sich stundenlang mit ihm? Wer ist dann Joes bester Freund? Ich?“ Methos lachte spöttisch und schüttelte den Kopf. „Ich bin sicher nicht dafür geeignet. Ich bin kein guter Freund. Er würde es kaum mit mir aushalten“, erklärte Methos mit einen leichten Schulterzucken. „Selbst, wenn dich niemand auf dieser Welt braucht, einer wird dich immer brauchen, MacLeod. Und das ist Joe Dawson. Gib alles auf, aber deine Freundschaft zu Joe ... nein, das schaffst du nicht. Er braucht dich mehr als alles andere. Denk mal darüber nach, Duncan.“ Seelenruhig schlenderte Methos aus Duncans Zimmer. Dieser sah ihm fassungslos hinterher. Ja, der alte Mann hatte recht. Joe würde ihn immer brauchen. Diese Freundschaft konnte er doch nicht einfach so beenden – nach allem was sie zusammen erlebt hatten. Oder doch? Wenige Stunden später packten Methos und Joe ihre Koffer. Sie würden zurück fliegen. Methos hatte Joe nicht erzählt was er Duncan erzählt oder besser gesagt gezeigt hatte. Joe blieb im Wagen während Methos noch ein letztes Mal bei Giles in der Schulbibliothek vorbei sah. „Oh, der Zyniker mit dem seltsamen Namen ist wieder da“, spottete Buffy sofort. „Ich freue mich auch dich zu sehen ... Buff“, gab Methos zurück. „Ich wollte mich nur verabschieden. Mr. Giles, ich danke für Ihre Hilfe. Und danke, daß Sie mein Geheimnis nicht verraten.“ „Was ist passiert?“ erkundigte sich Giles. „Es liegt jetzt ganz allein an MacLeod ob er zurück nach Paris geht oder nicht. Wir haben getan was in unserer Macht stand. Das ist jetzt seine Entscheidung und ich hoffe, er trifft die Richtige. Wir sehen uns vielleicht irgendwann mal wieder“, sprach Methos und er reichte Giles zum Abschied die Hand. „Ich wünsche Ihnen viel Glück, Methos. Und bleiben Sie der Welt noch lange erhalten.“ „Verlassen Sie sich darauf ... ich sterbe nicht so schnell.“ Methos wandte sich zu den Kids um. „Willow, danke für die Recherche. Du hast uns wirklich weiter geholfen. Und Buff, du bist eine gute Jägerin. Mache weiter so.“ „Keine Sorge, ich werde so weitermachen. Aber sie könnten mich trotzdem Buffy nennen. Wie würde es Ihnen gefallen wenn ich Sie M nennen würde?“ fragte sie provozierend. „Mein Name eignet sich nicht für Abkürzungen. Aber warum sollte ich dich Buffy nennen? Buff klingt viel besser“, stichelte Methos. „Wiedersehen ... Buff.“ Methos konnte es einfach nicht lassen. Er mußte die Jägerin ärgern. Die Freunde sahen ihm nach wie er das Gebäude verließ. „Sehen wir ihn wieder, Giles?“ fragte Buffy. „Ich glaube nicht“, murmelte der Wächter. Joe war die ganze Zeit still und in sich gekehrt als er mit Methos zum Flughafen fuhr. Stumm nahm der alte Mann das Gepäck und ging mit Joe in das Gebäude. Ihr Flug ging er in einer halben Stunde. „Glaubst du wirklich, daß er eines Tages zurück kommt?“ fragte Joe nach einer Weile, der die Stille nicht mehr aushielt. „Ich denke schon. Er wird zurück kommen.“ „Warum sollte er das tun, nachdem er seinen Willen verloren hat?“ „Weil du sein Freund bist. Vertrau mir, Joe, eines Tages wird Mac zurück kommen“, meinte Methos zuversichtlich. „Was hast du überhaupt mit ihm gemacht, das du dir da so sicher bist?“ erkundigte sich Joe. „Verrate ich dir nicht. Du würdest mir wahrscheinlich den Kopf abreißen. Aber glaub mir, Duncan wird zurück kommen. Er läßt einen Freund wie dich niemals in Stich. Wenn er zurück nach Paris geht ... dann wegen eurer Freundschaft“, erwiderte Methos einfühlsam. Joe wollte und konnte nicht akzeptieren seinen besten Freund zu verlieren. Duncan war ein wichtiger Teil seines Lebens geworden. Mac hatte seinen Leben dort einen Sinn gegeben, wo Joe keinen mehr gesehen hatte. Und Methos verstand das. Wie oft schon hatte er Menschen verloren, die er geliebt hatte? Er hatte schon längst vergessen wie oft er das schon durch gemacht hatte. Er kannte nur dieses Gefühl noch allzu gut. Methos hatte den Schmerz nicht vergessen. „Komm, es wird Zeit. Unsere Maschine startet gleich“, sprach Methos. Joe seufzte und nickte. „Okay, fliegen wir nach Hause.“ Plötzlich blieb Methos stehen und sah sich um. Der Buzz hatte ihn erfaßt. Joe sah ihm an das er einen Unsterblichen suchte. Methos und Joe blickten Richtung Eingang. Und da stand er. Duncan MacLeod kam tatsächlich auf sie zu. Er hatte sein Gepäck dabei. Unsicher näherte er sich ihnen. „Nehmt ihr mich mit?“ fragte Duncan leise. Joes Miene hellte sich begeistert auf. „Du willst mit uns kommen? Heißt das, du hast deinen Willen zurück? Du willst wieder kämpfen?“ Duncan nickte langsam. „Ja, ich will mit meinen Freunden nach Hause fliegen. Das heißt, wenn ihr einen sturen Schotten wie mich noch mitnehmen wollt.“ „Natürlich, Mac“, sprach Joe und er umarmte seinen Freund erleichtert. Methos lächelte zufrieden. Seine Aktion hatte funktioniert. Duncan blickte Methos dankend an. Er hatte das Richtige getan um ihn zur Besinnung zu bringen. „Du hattest recht, Methos. Joe ist es wert zurück zu gehen. Seine Freundschaft ist der Grund weiter zu machen und nicht aufzugeben. Und natürlich sind auch all meine Freunde Grund um nicht aufzugeben. Ich werde gebraucht. Das weiß ich nun. Dem kann ich mich einfach nicht verschließen“, sprach Duncan ruhig. Langsam nickte Methos. Seine radikale Aktion hatte das gewünschte Ziel erreicht. „Das wußte ich doch. Es freut mich das du zur Vernunft gekommen bist“, sprach Methos. „Danke, Methos. Ich weiß, du hörst das ungern, aber ich habe viel von dir gelernt.“ Methos wandte sich ohne eine Regung ab. „Können wir endlich gehen? Wir verpassen sonst noch unseren Flug“, murrte er. Solche Worte hörte er nicht gerne. „Sicher“, sprach Joe. Mit seinen Freunden Methos und Joe flog Duncan zurück nach Paris. Duncan war für die radikale Tour, die Methos sich geleistet hatte, dankbar. Damit hatte er ihn gezwungen sich der Wahrheit zu stellen. Seine Freundschaft zu Joe war zu wichtig um einfach so aufzugeben. Er konnte sich nicht aufgeben. Joe würde Duncans Freundschaft immer brauchen, das hatte Methos ihm deutlich klar gemacht. Doch auch seine Freundschaft zu Methos war sehr wichtig. Aber das behielt er besser für sich. Methos würde das nicht gerne hören. Und der alte Mann würde ihn nur ärgern, wenn er das wußte. Duncan MacLeod hatte seine Krise überwunden. Freundschaft konnte jede Wunde heilen ... The End || Home || |