Title: Farewell
Author: Tegan

Fandom: Highlander
Rating: G
Category: A little bit Drama
Characters, Pairing: Methos / Alexa

Summary: Nach dem mißglückten Versuch Methos‘ Alexa unsterblich zu machen, kehrt er zu ihr ins Krankenhaus zurück um da zu sein, wenn sie ihren letzten Weg geht ...

Disclaimer: Die Charaktere von „Highlander – The Series“ gehören nicht mir, sondern der Davis/Panzer Production und anderen. Diese Story ist FanFiction, mit der weder Geld verdient, noch Rechte verletzt werden sollen. Ich schreibe sie allein zu meinen Vergnügen.

Note: Diese FanFiction basiert auf der Folge „Methuselah’s Gift“. Ich gebe es zu: Ich habe mit Methos mitgelitten, tue es noch immer – wann immer ich die Folge sehe. Nachdem ich diese Folge mal wieder geschaut habe, entstand diese Story.

Diese Story wurde 2001 unter dem Titel "Abschied" geschrieben und 2005 überarbeitet und umbenannt.


Farewell
written by Tegan
© 2001 / 2005

Langsam bewegte sich Methos dem Korridor entlang. Seine Schritte kamen ihm unendlich schwer vor. Die weißen Wände wirkten in seinen Augen kalt und holt, etwas ohne jegliche Bedeutung. Seine Schritte hallten auf dem Boden wider und führten ihn zu einem bestimmten Ziel, dem er eigentlich nicht begegnen wollte. Doch er hatte keine andere Wahl. Das Leben in seiner schlimmsten Form hatte ihn eingeholt und forderte von ihm, sich dem zu stellen, wogegen sich sein Herz sträubte. Ohne es zu wollen, verlangsamte Methos seine Schritte. Je näher er ihrem Zimmer kam, desto schwerer fiel es ihm, den Weg wirklich fortzusetzen.

Von Anfang an hatte er die Wahrheit gekannt. Alexa hatte ihm erzählt, das sie sterben würde, das nichts sie mehr retten konnte. Aber jetzt, wo es soweit war, spürte er instinktiv, das er doch nicht so gut damit umgehen konnte, wie er es zuerst angenommen hatte. Immerhin hatte er den Tod schon so oft erlebt. Ein stechender Schmerz zog sich in seinem Innersten zusammen und breitete sich in seinem ganzen Körper aus. Ja, er liebte Alexa und nun wurde er mit dem Gedanken konfrontiert, das er sie verlieren würde.

Methos kam vor ihrem Zimmer an. Seine Hand glitt zu dem Türgriff, aber wie mechanisch zog er sie wieder zurück. Für einen langen Moment ließ er sich auf dem Stuhl neben der Tür fallen. Verzweifelt vergrub er sein Gesicht in den Händen. Er hatte schrecklich versagt, hatte nicht eingehalten, was er sich selbst versprochen hatte. Methos hatte Alexa vor einigen Tagen verlassen, hatte ihr mitgeteilt, das er etwas wichtiges zu erledigen hatte. Doch im selben Atemzug hatte er ihr auch versichert, bald zurück zu sein. Er hatte die Hoffnung gehegt, dann eine Lösung gefunden zu haben, wie sie ihm nicht entglitt.

Er hatte es nicht vollbracht. Er war an seinen Versuch, seinen letzten Versuch sie zu retten, kläglich gescheitert. Methos hatte den Stein nicht besorgen können. Der Stein, der sie unsterblich machen sollte, der sie vor dem endgültigen Tod hatte bewahren sollen. Er hatte ihn verloren. Der Stein war in einen Fluss gefallen und die Flut hatte ihn davon getragen. Es war seine Schuld gewesen. Methos wusste, er konnte vor der Realität nicht länger fliehen, sondern musste sich den brutalen Tatsachen stellen. Nun musste er der Wahrheit ins Gesicht blicken.

Ich kann sie nicht retten, dachte Methos kopfschüttelnd. Alexa würde in sehr naher Zukunft sterben. Ihre Zeit ging zuende. Der alte Unsterbliche spürte es in seiner Seele. Er war mit ihr auf Reisen gegangen, um ihr die Welt zu zeigen, um sie für eine gewisse Zeit von ihrer Krankheit abzulenken und sie zu lieben. Sie sollte diese Welt mit dem Gedanken verlassen, das sie auch schöne Zeiten vor ihrem Tod erlebt hatte. Methos hatte ihr das Gefühl geben wollen einzigartig zu sein. Und in seinen Augen war sie das auf der ganzen Linie.

Leise Tränen bannten sich einen Weg über seine Wangen. Er konnte es nicht ertragen. Viele Menschen hatte er im Laufe seines langen Lebens verloren. Irgendwie war er immer über den Verlust geliebter Menschen hinweg gekommen, doch diesmal zweifelte er daran, ob er auch Alexas Tod verkraften konnte. Konnte er ihr Ende wirklich einfach so akzeptieren? Ihr Abschied würde schmerzhaft für ihn werden, denn er hatte diese wundervolle Frau sehr ins Herz geschlossen. Methos holte tief Luft und wischte die Tränen fort. Er durfte vor Alexa nicht schwach sein. Sie sollte seine Schwäche nicht sehen. Alleine für sie musste er stark bleiben.

Methos erhob sich und betrat leise das Zimmer. Was seine Augen erblickten, tat ihm unendlich weh. Alexa lag scheinbar reglos im Bett. Ihr Schlaf war erstaunlich ruhig. Nur das leise Piepsen des Monitors, an dem sie angeschlossen war, machte ihm bewusst, das sie noch am Leben war. Er war noch nicht zu spät gekommen, um sich von ihr zu verabschieden. Methos hatte ihr das Versprechen gegeben, da zu sein, wenn sie starb. Ihm war klar, das ihr dies sehr wichtig war. Sie benötigte seine Anwesenheit, um bereit zu sein für den letzten Schritt.

Ihre Augen waren geschlossen. In diesen Moment wirkte sie so friedlich, wie Methos sie noch nie gesehen hatte. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Der Raum war im sanften gelb gestrichen. Die schweren Vorhänge waren zugezogen, um sie vor der grellen Sonne zu schützen. Obwohl Alexa die Sonne mochte, bedeuteten die Strahlen eine zu große Anstrengung für sie. Mit einem fast lautlosen Seufzen zog Methos seinen Mantel aus und ließ sich sacht auf der Bettkante nieder. Er kostete diesen Augenblick völlig aus und betrachtete Alexa eingehend.

Methos wollte sich jedes noch so kleine Detail, das sie so wunderschön machte, für immer einprägen. Zärtlich streichelte er über ihre Wange. Mit der anderen Hand umfasste er ihre Finger und drückte sie liebevoll. Er wusste, auch wenn sie schlief, so spürte sie seine Ankunft, das er wieder da war und bis zu ihrem bitteren Ende bleiben würde. Leicht bewegten sich ihre Augenlider. Ein leises Stöhnen drang über ihre Lippen. Dann wurde ihr Blick klarer und sie erkannte ihn. Sobald sie seine Gestalt wahrnahm, glitt ein Lächeln in ihr Gesicht.

„Du bist wieder da, Adam“, flüsterte Alexa erleichtert. „Ja, Liebes, ich bin wieder da“, erklärte Methos mit einem kurzen Nicken. „Was ist los?“ hakte sie nach, als er ihrem Blick auswich. Es war offensichtlich, das er ihr nicht in die Augen schauen konnte. Alleine daran erkannte Alexa, das etwas nicht in Ordnung war. Methos wirkte äußerst nieder geschlagen. „Mein Vorhaben hat nicht funktioniert. Ich habe versagt. Es tut mir so leid, Alexa. Ich kann dich nicht retten. Ich habe es versucht, aber ...“, sprach er unsicher. „Adam, du brauchst dich nicht entschuldigen“, unterbrach sie ihn sanft. Doch Methos schüttelte verneinend den Kopf.

„Das ist es nicht, Alexa. Ich hätte dich retten können.“ „Du hast es probiert. Was auch immer du vorgehabt hast, es ist in Ordnung, das du einen letzten Versuch unternommen hast, der nicht funktioniert hat. Mehr konnte ich nicht erwarten.“ Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. Selbst das sprechen strengte sie viel zu sehr an. Jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. Methos sah ihr deutlich an, das sie nicht mehr lange durchhalten würde. Die Zeit lief ihr einfach davon. Es blieb nicht mehr viel davon übrig, denn der Tod wartete bereits auf sie.

„Ich habe auf dich gewartet, Adam“, erhob sie leise das Wort. „Ich habe dir doch versprochen, das ich zurück komme, das ich rechtzeitig wieder da bin, um dich auf deinen letzten Weg zu begleiten.“ Methos beugte sich zu Alexa und verschloss ihre bleichen Lippen mit einen zärtlichen Kuss. „Ich kann dich nicht gehen lassen“, seufzte er schwer. „Du hast gar keine andere Wahl.“ Methos ließ schwach den Kopf sinken, berührte sie, um sie nah bei sich zu spüren, solange ihm dies noch möglich war. Ihre Hand strich sanft durch sein Haar. Alexa teilte seine Verzweiflung, wusste, das er sich ihretwegen so lange zusammen gerissen hatte, aber nun brach all das mit einem Schlag aus ihm heraus.

Er hatte nie etwas gesagt, hatte nie auch nur eine Andeutung gemacht, das er doch nicht so gut mit ihrem sicheren Tod klar kam, wie er es ihr immer mitgeteilt hatte. Er hatte nie seine Verzweiflung über ihre Krankheit vor ihr offen gezeigt. In seinen Augen hatte er bitter versagt, weil er das Einzige verloren hatte, das sie hätte retten können. Doch was für einen Vorwurf konnte sie ihm schon machen? Er hatte es versucht, obwohl er nicht näher auf sein Vorhaben eingegangen war, hatte er es ein letztes Mal probiert. Mehr hatte Methos nicht tun können.

Nun wurde er von seinem Schmerz, den er mit aller Macht unterdrückt hatte, überrollt. Alexa sah, was ihr Tod für ihn bedeutete und was ihr Verlust bei ihm auslöste. Sie erkannte in diesen Moment, wie innig er sie wirklich liebte. Ein leichtes Zittern zog sich durch seine Schultern, das ein Zeugnis seiner aufgewühlten Gefühle war. „Ich liebe dich, Alexa“, sprach er leise und richtete seinen Blick direkt auf sie. „Ich liebe dich auch, Adam“, erwiderte sie, wobei ein leises Stöhnen ihrem Geständnis folgte. „Hast du Schmerzen?“ fragte Methos besorgt, dem dies nicht verborgen blieb.

„Es ist ... schon ... wieder vorbei“, beruhigte Alexa ihn. Doch ihre Worte drangen nicht bis tief in seine Seele. In seinen Augen konnte Alexa lesen, das seine Besorgnis um ihren Zustand nicht verschwand. „Die Zeit mit dir war sehr schön. Du hast mich glücklich gemacht, Adam. Und dafür danke ich dir von ganzen Herzen.“ „Ich habe es gern getan. Mehr als dein Glück wollte ich nicht erreichen. Schlaf jetzt, Alexa, morgen ist auch noch ein Tag.“ Obwohl deine zuende gehen, fügte er still hinzu. Vor Erschöpfung fielen ihr auch schon bald die Augen zu. Schlaf war für sie eine Medizin, auch wenn sie ihr nicht besonders half. Es gab keine Heilung für sie. Damit hatte sich Alexa abgefunden.

Methos hielt ihren quälenden Anblick einfach nicht länger aus. Es wurde ihm zuviel. Hastig verließ er das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Davor sank er an der Wand entlang zu Boden. Methos konnte es nicht ertragen zu sehen, wie sehr Alexa litt. Er wünschte ihr, das ihr Tod nicht schmerzhaft sein würde, sondern friedlich vonstatten ging. Sie hatte es nicht verdient, einem Tod voller Qualen sterben zu müssen. Methos war zutiefst verzweifelt und konnte sich von diesem schrecklichen Gefühl nicht befreien, egal was er auch dagegen unternahm.

Wie sollte er all das nur ertragen? Er hatte ihr das Versprechen gegeben, dazusein, wenn es soweit war, aber er wusste nicht, wie er dies verkraften sollte. Sich selbst hatte er geschworen, für Alexa stark zu sein. Doch nun verließ ihn seine Kraft Stück für Stück. Die Hoffnungslosigkeit, die er ihrer Situation gegenüber empfand, machte sich im vollen Ausmaß in ihm breit. Und Methos konnte sich nicht dagegen wehren. Er verschränkte die Arme vor der Brust, so als könnte ihn dies vor der Wahrheit schützen, und ließ den Kopf sinken. Schon bald würde sie ihn verlassen. Alexa würde gehen und er konnte es nicht verhindern. Machtlos musste er sich der Realität stellen, das sie schon in wenigen Tagen sterben würde.

 

Der Tag traf ein, den Methos so sehr fürchtete. Schon lange hatte er eine solche Angst nicht mehr empfunden. Doch das, was unweigerlich auf ihn zukam, jagte ihm eine regelrechte Panik ein. Es war der nahe Tod der Frau, die er liebte und der quälende Schmerz, der damit verbunden war. Alexa blickte ihn mit einem warmen Lächeln an. Sie brauchte nichts mehr sagen. Alleine mit diesen Lächeln offenbarte sie ihm, wie viel er ihr bedeutete. Methos saß bei ihr und hielt sanft ihre Hand mit der seinen umschlungen. In diesen tragischen Moment waren Worte überflüssig. Sie wussten beide, das es geschehen würde. Nichts und niemand würde ihren Tod aufhalten können.

„Ich bin so müde, Adam“, flüsterte Alexa. Sie sprach so leise, das Methos kaum verstand, was sie sagte. „Du wirst bald für eine lange Zeit schlafen. Dann hast du auch keine Schmerzen mehr.“ Alexa begegnete seinem Blick, sah die stummen Tränen, die er um sie weinte. „Ich danke dir. Alleine du trägst die Verantwortung dafür, das ich wieder gelebt habe. Danke, Adam, das du mich daran hast teilhaben lassen.“ „Ich habe dir zu danken, Alexa“, erwiderte Methos und küsste zärtlich ihre Finger. „Du hast mich geliebt, mich mit all meinen Fehlern akzeptiert.“ „Deine Fehler machen dich liebenswürdig.“ Methos brachte nur ein trauriges Lächeln zustande. Für ihn war es sowieso ein Rätsel, wie er überhaupt dazu in der Lage war.

Ein starker Husten entrang sich Alexas Kehle. Es tat Methos zutiefst weh, sie so schwach zu sehen. Er fühlte sich so unendlich hilflos. „Ich will dich nicht verlieren“, erklärte er, sichtlich darum kämpfend, seine Fassung zu bewahren. Alexa erwiderte sein Lächeln, so gut ihr dies noch gelang. „Du wirst mich nicht verlieren. Ich werde bei dir sein. Wann immer du an mich denkst, ich bin da.“ „Das ist nicht genug“, flüsterte er mit trockener Stimme. Energisch schüttelte er den Kopf. Seine Hand zitterte deutlich. Dies zeigte Alexa, das er bei weitem nicht so ruhig war, wie er sich äußerlich gab. Innerlich war er total aufgewühlt und mit seinen Nerven am Ende.

Methos wollte sie nicht gehen lassen. Dennoch war ihm bewusst, das er sie nicht im Leben halten konnte. So sehr er es auch wollte, es lag nicht in ihrer und auch nicht in seiner Hand. Leicht beugte sich Methos zu ihr und küsste sie ein letztes Mal. Instinktiv war ihnen beiden klar, das es ein Abschiedskuss war. „Adam, versprich mir etwas“, flüsterte sie mit einem schweren Seufzen. „Alles, wonach du dich sehnst.“ „Bitte vergiß mich nicht.“ „Das werde ich nicht“, gab er ihr sein Wort. „Ich werde mich immer an dich erinnern. Niemals wirst du bei mir in Vergessenheit geraten. In meinen Herzen wird unsere schöne und gemeinsame Zeit immer zu finden sein.“

„Danke, Adam“, sprach Alexa, als sie die Augen schloss. „Es wird Zeit für dich“, meinte Methos leise. Ihr Atem ging flach, aber sie war noch am Leben. Alexa wandelte zwischen Leben und Tod, wobei der Tod sie mehr als das Leben anzog. „Geh, Liebes, deine Zeit ist gekommen. Folge dem Licht. Es wird dich an einen schöneren Ort bringen. Vergiß mich nicht“, verabschiedete er sich. „Niemals“, erwiderte sie flüsternd und die Ernsthaftigkeit dieses einen Wortes erzählte Methos, das es ein Schwur auf ewig war.

„Lass das Leben los, Alexa. Du kannst nicht länger hier weilen. Solange es jemanden gibt, der an dich denkt, wirst du nicht vergessen sein. Und in meinen Gedanken wirst du stets sein. Geh nun endlich und finde deinen Frieden, meine schöne, liebliche Alexa.“ Ihre Lippen öffneten sich ein letztes Mal und sprachen seinen Namen. „Adam ...“ In der nächsten Sekunde hörte sie zu atmen auf. Eine gerade Linie zeigte sich am Monitor an und ein schriller, nicht endenwollender Ton hallte durch das Zimmer. Alexa war tot. Sie hatte diese Welt verlassen.

Jetzt bist du wahrlich unsterblich, dachte er, während er auf ihren leblosen Körper starrte, da er nicht glauben konnte, das es wirklich geschehen war. In seinen Augen war sie viel zu früh gegangen. Doch sie war nicht mehr bei ihm. Ihre Seele trat nun eine neue Reise an. Methos blickte auf ihr zartes Gesicht. Sie sah aus, als würde sie bloß schlafen. Er musste schwer schlucken und führte ihre Hand an seine Lippen. Methos drückte einen Kuss auf ihre Handfläche, dann legte er diese sanft auf der Decke nieder. Stumm trauerte der Unsterbliche um sie. Methos saß lange an ihrem Bett und verabschiedete sich im Stillen von ihr.

In seinen Gedanken sagte er ihr alles, was er ihr hatte noch sagen wollen. Methos wusste, sie war da und hörte ihm zu. Zwischendurch konnte er ein verzweifeltes Schluchzen nicht unterdrücken. Es war vorbei. Ihr Leid hatte nun ein Ende. „Ich werde dich niemals vergessen“, sprach er leise. „Ich schwöre, Alexa, du wirst immer bei mir sein. In meinen Herzen trage ich die schöne Erinnerung an dich.“ Als er sich erhob, strich er ihr durch das seidige Haar und streifte ihre Lippen mit den seinen. Ein letztes Mal nahm er ihren weiblichen Duft in sich auf und berührte sie an der Wange.

Wortlos wandte er sich um und nahm seinen Mantel. In diesen Moment ging die Tür auf und der Arzt, sowie die leitende Krankenschwester der Station betraten den Raum. Alexas behandelnder Arzt, der ihre letzten Wochen begleitet hatte, wollte etwas zu ihm sagen, doch Methos beachtete ihn gar nicht. Er drehte sich zu Alexa um. Lange lag sein trauriger Blick auf ihr. „Leb wohl, mein Herz“, erklärte er schwach und verließ das Zimmer. Methos nahm alles um sich herum wie in Trance wahr. Die Menschen, an denen er vorüber ging, schienen weit weg zu sein.

Alexa war tot. Er hatte sein Versprechen gehalten und war bei ihr gewesen, als der entscheidende Moment eingetreten war. Sie hatte nicht alleine sterben wollen und diesen Wunsch hatte Methos ihr erfüllt. Es war auch nur ein schwacher Trost, das sie keine Schmerzen verspürt hatte. Wirklich trösten konnte es ihn nicht. Als Methos das Krankenhaus verließ, bemerkte er, das es dunkel geworden war. Tief vergrub er seine Hände in den Taschen seines Mantels. Dann ging er langsam die Straße hinunter. Im Laufe des Tages hatte es irgendwann geregnet. Seine Augen wanderten zu den Sternen hoch.

„Ich weiß, du bist da, Liebling. Ich werde mich immer an dich erinnern“, sprach er flüsternd. Ihr Tod brach ihm das Herz. Er hatte sie geliebt und er würde sie niemals vergessen. In seiner Erinnerung würde sie immer da sein. Sein altbekanntes Schicksal hatte erneut zugeschlagen. Wieder war er alleine, wie schon so oft in seinen langen und unsterblichen Leben. Eine Frage drängte sich an die Oberfläche. Warum passierte dies immer ihm? Warum spielte das Schicksal ausgerechnet ihm so übel mit? Für einen kurzen Moment hatte er wieder einmal das wahre Glück gefunden. Bei Alexa hatte er sich nicht mehr einsam gefühlt.

Wieder war ein geliebter Mensch ihm genommen worden. Alexa war nicht mehr da. Sie war gegangen. Sie hatte ihn genauso verlassen wie all die anderen, die Methos einst geliebt hatte. Er war wieder alleine. Und erneut quälte ihn seine Einsamkeit. Das Schicksal folterte ihn auf grausame Art und Weise. Er schien dazu verdammt zu sein, immer alleine zu sein, die Menschen zu verlieren, die er liebte. Man hatte ihn dazu verurteilt, hilflos zuzusehen, wie jene Personen, die ihm am Herzen lagen, starben. Das Schicksal schien nicht zu wollen, das er glücklich war und wenn dies nur für einen einzigen, kurzen Moment geschah.

In dieser Minute fiel Methos ein Stern auf, der besonders hell zu ihm herab funkelte. „Alexa“, flüsterte er lächelnd. Seine Gedanken, sein Herz und seine Seele sprachen nur ihren Namen. Eine einzelne Träne löste sich von seinen Augen und rieselte seine Wange hinab. Sie tropfte auf seinen Mantel. Seine Trauer brach heraus. Alexa war nun unsterblich, auf ihre eigene, ganz besondere Art. Durch Methos lebte sie weiter. Das war ihre Unsterblichkeit. Methos drehte dem Krankenhaus den Rücken zu und ging in der Finsternis davon. Ein Abschied war nie leicht. Es brach einem immer das Herz ...

The End


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