Title:
Verliebt in die eigene Frau
Fandom:
Highlander
– The Series Summary: Methos baut mit seinen Wagen einen Unfall. Als er im Krankenhaus aufwacht, kann er sich an nichts mehr erinnern. Nicht einmal mehr an seine Frau Liza oder seine Unsterblichkeit ... Disclaimer: Die Charaktere von Highlander – The Series gehören nicht mir, sondern der Davis/Panzer Productions und anderen. Diese Story ist FanFiction mit der weder Geld verdient, noch Rechte verletzt werden sollen. Ich schreibe sie nur zu meinen Vergnügen. Note: Auf die Idee dieser Story bin ich gekommen, nachdem sie das Thema Gedächtnisverlust bei Unsterblichen in der Serie behandelt haben. Natürlich schreibe ich dieses Thema wieder nach meinen Vorstellung. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen.
Verliebt
in die eigene Frau ~ 1. ~ Paris, Die Sonnenstrahlen wanderten durch das Zimmer und kitzelten Methos im Gesicht. Er räkelte sich und blinzelte. Methos drehte sich um und griff neben sich. Doch der Platz war leer. „Liza?“ murmelte er noch etwas schläfrig. Seit einem Jahr war Methos wieder verheiratet. Noch wußte seine schöne, sterbliche Frau Liza nichts von seiner Unsterblichkeit. Für sie war er Adam Pierson. Doch Methos wußte, das er ihr bald die Wahrheit über seine Identität sagen mußte. Er mußte den Mut, den er bis jetzt noch nicht gefunden hatte, endlich aufbringen. Methos mußte es ihr sagen. Sie sollte die Wahrheit über ihn wissen. Er vertraute ihr, doch er fragte sich, ob sie dafür wirklich Verständnis aufbringen konnte? Würde sie es verstehen. Methos blickte zur Badezimmertür, die soeben aufgegangen war. Der liebliche Anblick seiner jungen Frau erwärmte sein Herz. Die zierliche Frau, die im Türrahmen stand, schenkte ihm ein zärtliches Lächeln. Sie war einen guten Kopf kleiner als ihr stattlicher Mann. Ihr langes hellbraunes Haar war zu einem Knoten im Nacken hochgesteckt. Das Make-up, das sie aufgelegt hatte, unterstrich die Schönheit ihrer rehbraunen Augen. Liza trug ein hellblaues Kostüm. „Hast du heute noch was vor?“ fragte Methos überrascht und stand auf. „Ich muß zur Arbeit. Du weißt doch, das ich einen neuen Job habe“, erklärte sie, während sie ihre Schuhe anzog. Methos legte ihr die Arme um die Taille. „Ich bin noch immer nicht damit einverstanden, das du wieder arbeiten willst. Ich sehe keinen Sinn darin. Wir führen doch ein gutes Leben. Du bist finanziell abgesichert – durch mich. Du kannst also zu Hause bleiben und dich um mich kümmern. Das ist Beschäftigung genug“, flüsterte er an ihrem Ohr und biß zärtlich hinein. „Adam!“ protestierte Liza. „Du weißt, das ich wieder arbeiten will. Ich brauche diese Unabhängigkeit. Laß mich bitte los. Sonst komme ich noch zu spät. Und ich will an meinen ersten Arbeitstag einen guten Eindruck machen“, sprach sie und versuchte seine Hände loszuwerden. Doch Methos dachte nicht daran sie loszulassen. Er zog sie enger an sich und hauchte ihr einen Kuss auf den Nacken. „Hm, ich wüßte, was wir tun könnten. Eine Beschäftigung für dich fällt uns sicher ein“, murmelte er. „Du bist unmöglich“, lachte Liza und drehte sich in seinen Armen um. „Ich muß jetzt wirklich gehen.“ „Du kannst mich nicht allein lassen“, protestierte er. Bevor sie darauf antworten konnte, verschloß Methos ihre Lippen zu einen zärtlichen Kuss. Liza legte die Arme um seinen Nacken und versank in seinen Küssen. „Adam, ich muß gehen“, sprach sie nach einigen Minuten. Methos seufzte leise und hob den Kopf. „Na gut, ich kann dich sowieso nicht von deinen Vorhaben abbringen. Aber ich will dir etwas gutes tun. Was hältst du davon, wenn ich heute koche?“ sprach er lächelnd. „Das wäre wirklich liebenswürdig“, erwiderte Liza. „Du bekommst ein wunderbares Essen aufgesetzt, wenn du nach Hause kommst, Liebling. Und wenn irgend etwas ist, rufst du mich an, ja?“ „Adam, ich gehe bloß zur Arbeit und unternehme keine Weltreise“, sprach Liza ruhig. „Aber dir könnte etwas zustoßen. Du könntest in einen Unfall verwickelt werden, beraubt oder entführt ...“ Liza lachte und brachte ihren aufgeregten Mann mit einen Kuss zum Schweigen. „Jetzt geht wirklich deine Phantasie mit dir durch. Mir passiert schon nichts. Ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen. Adam, du hast eindeutig zuviel Zeit übrig. Du weißt nicht, was du mit deiner freien Zeit anfangen sollst. Such dir ein Hobby, wo du deine überschüssige Energie abbauen kannst“, schlug Liza vor. „Ich habe doch dich“, grinste Methos und folgte ihr zur Haustür. Liza lächelte und griff nach ihrer Handtasche. „Wozu brauche ich ein Hobby, wenn ich mein angetrautes Eheweib habe?“ „Mein Gott, sind wir heute wieder gut gelaunt“, spottete Liza. Methos zog sie noch einmal an sich und gab ihr einen Nasenstüber. „Denk an mich. Wehe, wenn du mich vergißt.“ „Wie könnte ich so einen Mann je vergessen? Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch. Einen schönen Tag, Liebling.“ Methos beugte sich zu ihr und küßte sie leidenschaftlich. Dann ließ er sie los und sah zu wie sie zum Wagen ging. Sekunden später war sie verschwunden. Methos seufzte und fuhr eine halbe Stunde – nach einer ausgiebigen Dusche – selbst weg. Methos fuhr mit dem Wagen – Liza und er besaßen zwei Autos – zu Joe Dawsons Bar, wo sich auch Duncan aufhielt. Duncan erfaßte sofort der Buzz als Methos durch die Tür trat. Ich muß Liza unbedingt die Wahrheit über mich sagen, dachte Methos. Er wußte, das er es so bald wie möglich tun mußte. Immerhin glaubte seine Frau, das er Student war und momentan eine Pause seines Studiums einlegte. Sie hatte ja nicht einmal eine Ahnung, was er wirklich war. „Das glaube ich ja nicht“, sprach Duncan überrascht und er legte sein Schwert wieder beiseite. „Unser verliebter Ehemann taucht auch mal wieder auf. Wir dachten schon, du hättest uns vergessen. Im letzten Jahr haben wir ja nicht viel von dir gesehen“, spottete Duncan. Methos verzog die Lippen zu einen schiefen Grinsen und setzte sich auf den Barhocker neben Duncan. „Wie fühlst du dich, jetzt, wo du nach vielen hundert Jahren wieder fest gebunden bist?“ fragte Duncan amüsiert. „Phantastisch“, entfuhr es Methos mit einen glücklichen Lächeln auf den Lippen. „Ich hatte schon fast vergessen wie wunderbar das Eheleben ist; wie schön es ist, verheiratet zu sein“, schwärmte er und trank einen Schluck des Biers, das Joe vor ihm auf den Tresen stellte. „Phantastisch? Wunderbar? Sag mal, Joe, ist das unser Methos, der alte Zyniker?“ fragte Duncan stirnrunzelnd. „Ich weiß nicht so recht. Er sieht aus wie unser Methos, er hat die gleiche Stimme wie er und bewegt sich wie unser Methos. Aber er redet nicht wie der Methos, den wir kennen“, erwiderte Joe skeptisch. „Schwachköpfe“, kommentierte Methos kopfschüttelnd. „Ich meine es ernst, Leute. Liza ist eine wunderbare Frau – schön, intelligent, witzig. Sie hat alles, was ein Mann sich wünscht.“ „Hast du es ihr schon erzählt?“ fragte Duncan unvermittelt. Schlagartig verflog Methos‘ gute Laune. Er wußte, worauf sein Freund anspielte. „Noch nicht, aber ich werde es heute tun. Ich werde dir noch heute die Wahrheit beichten“, murmelte er mit ernster Miene. „Das wird auch Zeit. Tue es endlich! Du kannst sie nicht ewig anlügen. Diese Lüge würde auf Dauer nur deine Ehe belasten. Wie alt ist deine Frau jetzt?“ „Vierundzwanzig. Warum willst du das wissen?“ „Nun ja, der Altersunterschied zwischen euch könnte größer gar nicht sein. Du solltest aufpassen, das du sie nicht an einen Jüngeren verlierst“, grinste Duncan breit. „Sehr komisch, MacLeod!“ „Aber Duncan hat Recht. Du solltest Liza wirklich bald aufklären“, mischte sich Joe ein. „Das weiß ich ja. Deshalb werde ich es ihr heute sagen – bei einen schönen Abendessen. Ich muß ihr das so schonend wie möglich beibringen.“ „Du meinst, ein Abendessen mit Kerzenschein und allem drum und dran?“ neckte Duncan seinen Freund. „Ja. Hoffentlich versteht sie es“, seufzte Methos. „Aber sicher. Sie liebt dich abgöttisch. Das sieht ja selbst ein Blinder. Wenn ihr beide in einen Raum seit, sprühen die Funken. Man spürt diese tiefe Liebe, die ihr für den anderen empfindet, sofort, wenn man euch zusammen sieht.“ „Wie poetisch! Bist du unter die Dichter gegangen, MacLeod?“ witzelte Methos. „Ach, was sind wir heute wieder komisch“, gab Duncan zurück. „Sowas ähnliches hat Liza heute auch schon zu mir gesagt.“ „Wo ist deine Frau eigentlich?“ fragte Duncan, dem auf einmal auffiel, das Methos allein gekommen war. Das war etwas verwunderlich. Methos ging ohne seine Frau nirgendwo hin. „Sie hat sich in den Kopf gesetzt wieder zu arbeiten. Ich konnte sie nicht davon überzeugen, daß das nicht nötig ist, leider“, seufzte Methos. „Nun, deine Frau hat ihren eigenen Kopf, Methos. Deshalb paßt ihr ja auch so gut zusammen. Und deshalb kommt sie mit einen schwierigen Menschen, wie du es bist, auch so gut klar.“ „Wie soll ich das den verstehen?“ fragte Methos und er zog eine Augenbraue hoch. Duncan lachte leise. „Liza ist genauso stur wie du. Sie geigt dir die Meinung, wenn ihr an deinen Verhalten etwas nicht paßt“, klärte er seinen Freund auf. „Und sie macht nicht alles, was du willst. Sie setzt ihren Willen durch. Wenn du mal wieder zu zynisch bist oder deine blöden Bemerkungen gefallen ihr nicht, sagt sie dir das ins Gesicht und macht dir klar, das du deine negative Meinung ändern mußt. Ich erinnere mich noch wie du deine Liza das erste Mal zu uns gebracht hast. Damals hast du gesagt und ich zitiere: ‘Auf dieser beschissenen Welt gibt es nichts positives. Es ist das Beste, wenn wir sie verschrotten‘. Liza hat dich böse angefunkelt und geantwortet: ‘Du bist ein Idiot. Woher hast du nur diesen Blödsinn?‘ Erinnerst du dich? Sie weiß schon, wie sie mit dir umzugehen hat. Sie hat dich im Griff.“ „Ja, Liza ist wahrlich ein Wildfang, aber ein absolut süßer“, seufzte Methos glücklich. Duncan und Joe wechselten einen Blick miteinander und lachten leise. Sie hatten Methos noch nie so glücklich gesehen und sie freuten sich darüber. Der alte Mann hatte es verdient ausgeglichen und glücklich zu sein. Eine ganze Weile wurde über alle möglichen Dinge gequatscht. Methos blickte immer wieder verliebt auf den goldenen Ring an seinen Finger, sein Ehering. Er erinnerte ihn jede Sekunde an die wunderschöne, geistreiche Frau, die mit ihm nicht nur sein Bett, sondern auch sein Leben teilte. Methos warf einen Blick auf seine Uhr. Er trank den letzten Rest seines Biers aus und stellte das leere Glas auf dem Tresen ab. Methos verabschiedete sich, da er noch einige wichtige Dinge erledigen mußte, um das Abendessen mit Liza – wo er ihr die Wahrheit über sich geschehen wollte – vorzubereiten. Heute Abend sollte seine Frau alles erfahren. Allerdings kam alles ganz anders als Methos sich das vorgestellt hatte ...
~ 2. ~ Liza hatte die Stelle als Assistentin eines wichtigen Immobilienmaklers angetreten. Überrascht hatte sie festgestellt, das ein alter Schulfreund von ihr, sein Name war Peter, auch in dem Büro arbeitete. Gemeinsam verbrachten sie die Mittagspause und sprachen über alte Zeiten. Liza erinnerte sich noch gut daran, das Peter vor langer Zeit einmal in sie verliebt gewesen war. Sie hatte es nicht vergessen, da Peter ziemlich hartnäckig gewesen war. Doch sie hatte in ihm immer nur einen guten Freund gesehen. „Erzähl schon, Liza: Wie ist es dir in den letzten Jahren ergangen? Wir haben uns ja leider aus den Augen verloren“, sprach Peter. „Es hat sich einiges geändert“, gab Liza zu und blickte auf ihren Ehering. „Ich habe geheiratet“, erzählte sie freimütig. Sie wußte, das diese Tatsache Peter aus der Fassung bringen würde. „Wirklich? Wie heißt er?“ fragte Peter überrascht. „Adam Pierson. Er ist Student an der hiesigen Uni, macht aber im Moment eine Pause seines Studiums.“ „Adam Pierson! Was ist den das für ein Name?“ sprach Peter verächtlich. Liza seufzte leise. Genau diese Reaktion hatte sie erwartet. Es überraschte sie nicht, das er so reagierte. „Peter, ich dachte, wir hätten dieses Thema damals geklärt“, sprach sie und ihr Blick tadelte ihn stumm. „Ich wollte dich auch heiraten, erinnerst du dich? Zu mir hast du damals gesagt, das du wahrscheinlich nie heiraten wirst, da du deine Freiheit so sehr liebst und du nicht bereit bist, diese aufzugeben. Und jetzt eröffnest du mir, das du einen Mann hast?“ warf Peter ihr vor. „Peter, wir waren immer nur gute Freunde. Außerdem sind wir damals nur einmal miteinander ausgegangen. Wir haben uns noch nicht einmal geküßt. Du bist ein netter Kerl, aber ich habe nie mehr für dich empfunden. Das habe ich dir damals schon gesagt. Adam ist anders wie du. Ich habe noch nie einen Mann getroffen, der so ist wie er. Er ist einfach einmalig.“ „Was hat der Kerl, was all deine Verehrer nicht haben?“ fragte Peter. „Einfach alles“, erklärte Liza mit einen glücklichen Lächeln. Sie erhob sich. „Ich muß wieder an die Arbeit“, sprach sie, da sie dieser Diskussion überdrüssig war. Zur selben Zeit bog Methos gerade aus dem Stadtzentrum ab. „Warum, zum Teufel, sind die Straßen um die Zeit nur immer so überfüllt?“ fragte er sich kopfschüttelnd. Als der Stau sich vor ihm zu lösen begann, gab Methos Gas. Er hatte einen genauen Zeitplan und den mußte er einhalten, ansonsten würde er mit seinen Erledigungen durcheinander kommen. Dieses Abendessen war etwas besonderes. Es war ein wichtiger Tag. Methos hing seinen Gedanken nach, während er die Kreuzung basierte und den Wagen nach Hause lenkte. Natürlich war dieser Tag nicht so wichtig wie sein Hochzeitstag, aber er war wichtig. Liza sollte endlich die Wahrheit über ihn erfahren. Er hatte es ihr lang genug verschwiegen. Er mußte der Lüge endlich ein Ende setzen. Methos hatte deshalb schon ein schlechtes Gewissen. Das hatte Liza nicht verdient. Dafür war sie ihm zu wichtig. Dafür liebte er sie zu sehr. Liza war zum wichtigsten Menschen in seinen Leben geworden. Wie wichtig sie ihm war, war ihr nicht einmal klar. Jedesmal, wenn Methos deprimiert war oder sich Sorgen machte, mußte er nur an seine Frau denken und schlagartig besserte sich seine Laune. Sie hatte ihn verzaubert – mit ihren schönen Augen, dem langen Haar, ihrem Lächeln und der schlanken Figur. Was für eine Frau, dachte Methos verträumt. Eine plötzliche Bewegung – die vom Straßenrand herkam – riß Methos aus seinen Gedanken. In der nächsten Sekunde preschte ein Reh aus dem Gebüsch und kam ihm vor dem Kühler. „Verdammt“, fluchte Methos und er ließ eine Reihe unschöner Schimpfwörter vom Stapel. Geistesgegenwärtig riß Methos das Steuer herum. Er verlor die Kontrolle über den Wagen. Das Auto schellte eine Böschung hinab und krachte in einen Baum. Methos schlug mit dem Kopf hart am Lenkrad auf und verlor das Bewußtsein. Er starb für kurze Zeit, doch da er unsterblich war, würde er wieder aufwachen. Jedoch hinterließ der Aufprall schwerwiegende Folgen ... Eine gute Stunde später klingelte bei Lizas Arbeitsstelle das Telefon. „Spreche ich mit Mrs. Liza Pierson?“ erkundigte sich die fremde, männliche Stimme am anderen Ende der Leitung. Liza legte einen Aktenordner auf ihren Schreibtisch ab. „Ja. Wer spricht da?“ „Hier spricht die Uniklinik Paris.“ „Was ist geschehen? Ist etwas mit meinen Mann?“ fragte Liza besorgt. „Allerdings. Mrs. Pierson, Ihr Mann wurde bei uns eingeliefert. Er hatte einen schweren Autounfall“, sprach der Krankenpfleger ernst. „Oh mein Gott!“ flüsterte Liza schockiert. Mit dieser Nachricht hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. „Was ist mit ihm? Ist er schwer verletzt?“ „Tut mir leid, aber am Telefon kann ich Ihnen darüber keine Auskunft geben.“ „Ich komme sofort“, sprach Liza und legte auf. Sie nahm ihre Handtasche und erklärte ihrem Chef alles. Dann fuhr sie ins Krankenhaus. Unter diesen Umständen hatte ihr Chef sie bereitwillig gehen lassen. Von unterwegs rief Liza Duncan an und informierte ihn über den Unfall. Methos‘ Freund machte sich sofort auf den Weg ins Krankenhaus. Liza stürmte durch die Eingangstüren des Krankenhauses und trat zu einer Krankenschwester, die hinter dem Tresen der Notaufnahme stand. „Mein Mann Adam Pierson wurde eingeliefert. Er hatte einen Autounfall“, sprach sie besorgt. „Sie sind seine Frau?“ „Ja. Was ist mit meinen Mann?“ Liza stand die Angst ins Gesicht geschrieben. „Nehmen Sie bitte dort drüben Platz. Der behandelte Arzt wird gleich bei Ihnen sein“, sprach die Schwester mit beruhigender Stimme. Verstört nahm Liza auf einen der unbequemen Plastikstühle Platz. Oh Adam, dachte sie und betete, das er noch am Leben war und bald gesund werden würde. Ein paar Minuten später kam ein älterer Mann mit schon grauen Haar auf sie zu. „Mrs. Pierson?“ „Wie geht es Adam?“ fragte sie sofort und sprang auf. „Ich bin Dr. Thomas Gourage. Kommen Sie bitte mit mir. Wir sollten das nicht hier besprechen.“ Er führte Liza in sein Büro. An dem Schild, das auf seinen Schreibtisch stand, erkannte sie, das er der Chefarzt der Notaufnahme war. Das Büro war klein, aber gemütlich. Die Wände waren im zarten hellblau gestrichen und eine Topfpflanze stand in der rechten, hinteren Ecke. Der breite Schreibtisch füllte fast den gesamten Raum aus. „Setzen Sie sich, Mrs. Pierson“, bat der Arzt und deutete auf den Stuhl vor seinen Schreibtisch, während er dahinter Platz nahm. Irritiert folgte Liza seiner Aufforderung. „Ihr Mann hatte einen schweren Autounfall. Er wich einen Reh aus und stürzte mit dem Wagen eine Böschung hinab, wo er gegen einen Baum knallte.“ Bei den Worten des Arztes wurde Liza kalkweiß im Gesicht. Das alles klang gar nicht gut und ihre Hoffnung, das es Adam gut ging, schwand von Sekunde zu Sekunde. „Was ... ist mit ihm?“ fragte sie mit zitternder Stimme. Der Arzt fuhr mit seinen Bericht fort ohne auf Lizas Frage einzugehen. „Komischerweise hat er keine äußeren oder schwerwiegende innere Verletzungen. Bei einen solch schweren Aufprall ist das sehr selten. Trotzdem ist sein Zustand kritisch. Er wacht nicht mehr auf. Er ist bewußtlos. Es ist ein ... komaähnlicher Zustand, in dem sich Ihr Mann befindet.“ „Mein Gott“, flüsterte Liza. „Es gibt etwas, was mir an diesen Zustand ernste Sorgen macht“, begann der Arzt vorsichtig der Frau die Folgen eines solchen Sturzes zu erklären. „Was? Ist es nicht schon schlimm genug, das er nicht aufwacht?“ hakte Liza nach. Der Arzt seufzte leise. „Wir gehen davon aus, das Ihr Mann mit dem Kopf hart auf das Lenkrad geprallt ist. Es besteht die Möglichkeit, das er, wenn er aufwacht, sich an nichts mehr erinnern kann. Der Schlag auf den Kopf kann dazu führen, das er unter Amnesie leiden wird.“ „Sie meinen, was den Unfall betrifft?“ „Nein, was sein ganzes Leben betrifft. Es besteht die Möglichkeit auf einen totalen Gedächtnisschwund“, gestand der Arzt. Fassungslos starrte Liza ihren Gegenüber an. „Sie wollen mir doch nicht erzählen, das Adam nicht einmal mehr weiß, wer er ist“, sprach sie kopfschüttelnd. „Ich fürchte, darauf wird es hinauslaufen.“ „Mein Gott!“ „Mrs. Pierson, es kann auch anders kommen. So etwas kann man nie mit absoluter Sicherheit sagen. Wir müssen abwarten bis Ihr Mann aufwacht. Dann wissen wir mehr. Und ich bin der festen Überzeugung, das er bald aufwachen wird. Ihr Mann ist ein Kämpfer.“ „Ja, das ist er . Kann ich zu ihm?“ „Sicher. Ich bringe Sie hin“, bot der Arzt an. Er führte sie zu Methos, der an mehrere Geräte angeschlossen, auf der Zwischenintensiv lag. Liza zog einen Sessel an sein Bett und nahm seine Hand in seine. Er war unnatürlich blaß. „Adam? Adam, hörst du mich? Ich bin da. Bitte, Liebling, du mußt aufwachen. Du darfst mich nicht allein lassen. Ich brauche dich. Ich liebe dich“, sprach Liza leise. Tränen traten in ihre Augen, die sie nur mit Mühe zurückhalten konnte. Sie wußte nicht, das er schon bald wieder aufwachen würde; das sein Körper einfach Zeit zum regenerieren brauchte. Seine Unsterblichkeit würde Methos bei der schnellen Heilung helfen. Aber davon hatte Liza nicht einmal eine Ahnung. Sie verspürte eine tiefe Angst um ihn. Auf einmal spürte Liza eine Hand, die sich auf ihre Schulter legte. Ruckartig hob sie den Kopf und blickte in Duncans Gesicht. Sie war so froh, das er sofort gekommen war. „Duncan, Gott sein Dank, du bist endlich da“, sprach sie und stand auf. Duncan nahm sie in seine Arme und strich ihr beruhigend über das Haar. „Was hat der Arzt gesagt?“ erkundigte er sich mit einen besorgten Blick auf seinen besten Freund. Duncan seufzte leise. Wie lange lag er wohl schon so da? Und wie lange mochte es dauern bis er aufwachte? Aufgrund seiner Unsterblichkeit hatte er keine Verletzungen davon getragen. Doch es war unnatürlich, das ein Unsterblicher so lange brauchte, um sich von einen Autounfall dieser Art zu erholen. Liza erklärte ihm was der Arzt gesagt hatte. In diesen Moment wurde Duncan klar, das Liza nichts von Methos‘ Geheimnis wußte. Der Unfall war ihm zuvor gekommen. Duncan sah, welche Sorgen sie sich um ihn machte und er beschloß, sie über die wahre Natur ihres Mannes sofort aufzuklären. Sie mußte endlich die Wahrheit erfahren. „Komm Liza! Laß uns einen Kaffee trinken gehen“, sprach er sanft. „Nein, ich kann hier jetzt nicht weg. Ich muß bei Adam bleiben“, protestierte sie. „Ich muß dringend mit dir reden. Es geht um Adam.“ „Wie meinst du das? Noch mehr schlechte Neuigkeiten vertrage ich heute nicht.“ „Komm! Bis Adam aufwacht, dauert das noch eine Weile.“ Bevor Liza reagieren konnte, schob Duncan sie schon durch die Tür. Er ging zum Kaffeeautomaten und kehrte mit zwei Bechern zu Liza zurück. Sie setzten sich in eine ruhige, abgelegene Ecke, wo sie alleine waren und ihnen niemand Beachtung schenkte. „Was willst du mir über Adam sagen?“ fragte Liza. „Bevor ich dir das erzählte, will ich, das du weißt, das er dich nie belügen wollte. Es ist Ironie des Schicksals, daß das alles passiert ist. Er hatte vor, dir heute die Wahrheit zu sagen.“ „Ich verstehe nur Bahnhof“, murmelte Liza verwirrt. „Hör mir einfach zu“, bat Duncan. „Er wollte dir heute wirklich die Wahrheit sagen. Er hat diese kleine Lüge nur benutzt um dich zu schützen. Er wollte dich nicht in Gefahr bringen.“ „Wovon redest du, Duncan? Ist er schon verheiratet oder was?“ „Um Gottes Willen nein! Er ist auch kein Mitglied der Mafia, falls du das glaubst“, widersprach Duncan energisch. „Aber ... was willst du mir dann sagen? Was hat er den für ein Geheimnis?“ „Es ist nicht Adams erste Ehe. Er hatte schon ... einige Ehefrauen vor dir, aber ich weiß, das er dich mehr liebt als alles andere. Er ist verrückt nach dir. Doch ... Adam heißt nicht ... wirklich Adam. Er benutzt diesen Namen nur vor anderen so.“ „Ich verstehe nicht“, sprach Liza verwirrt. „Wie meinst du das?“ Duncan holte tief Luft. Doch dann erzählte er ihr die Wahrheit. Sie hatte ein Recht es endlich zu erfahren. „Adams wahrer Name ist Methos und er ... er ist der älteste Mensch der Welt oder besser gesagt, der älteste Unsterbliche der Welt. Er ist über fünftausend Jahre alt. Wir sind unsterblich und ...“ Duncans ausführliche Erzählung dauerte mehr als eine halbe Stunde. Liza war bei seinen Worten ganz blaß geworden. Sie war geschockt; konnte nicht glauben, was er da sprach. Ihre Reaktion war Duncan nur allzu verständlich. Jeder reagierte so, wenn er diese Wahrheit erfuhr. „Ich kann das nicht glauben“, flüsterte sie. „Soll ich es dir beweisen?“ Sie nickte leicht. Duncan sah sich um, aber es gab niemanden, der ihnen Beachtung schenkte. Also konnte er das Wagnis eingehen. Duncan holte einen Dolch hervor und schnitt sich eine Wunde in die Handfläche. Gebannt beobachtete Liza wie kleine, blaue Blitze durch die Wunde jagten und diese sich schloß. Die Haut war nun wieder so unversehrt wie zuvor. Sie hob den Blick und sah Duncan unfaßbar an. „Es ist also wahr?“ „Ich weiß, Liza, es klingt ziemlich unglaubwürdig, aber ja, es ist wahr. Dein Mann Methos ist von derselben Art wie ich.“ „Adam ... äh, ich meine Methos ist wirklich über fünftausend Jahre alt?“ Es fiel ihr schwer, ihren Mann, von dem sie geglaubt hatte, das er Adam hieß, plötzlich Methos zu nennen. „Ja. Liza, er wird wieder aufwachen. Darüber brauchst du dir keine Sorgen machen. Sein Körper braucht bloß Zeit, um sich von dem Unfall zu erholen. Doch selbst wir Unsterbliche sind nicht vor Gedächtnisverlust geschützt. Es wäre eine Katastrophe, wenn das bei Methos wirklich eintrifft. Ein Unsterblicher, der sein Gedächtnis verloren hat und nichts von seiner wahren Natur weiß, ist ein leichtes Opfer für andere, die seinen Kopf wollen. Vor allem wenn es sich um einen Unsterblichen handelt, der eine Lebensenergie von über fünftausend Jahren besitzt.“ „Warum hat er es mir nicht schon früher erzählt?“ fragte Liza traurig. Sie war bitter enttäuscht. Enttäuscht davon, das Methos, obwohl er sie liebte, so wenig Vertrauen zu ihr hatte. „Methos liebt dich wirklich. Daran darfst du niemals zweifeln. Er wollte eure Zukunft nicht gefährden. Methos wußte nicht, ob du es verstehen würdest. Er hatte Angst, das du ihn verlassen würdest, wenn du es erfährst. Methos wollte dich nicht verlieren und ... er wollte dich beschützen. Je weniger du über seine Unsterblichkeit weißt, desto sicherer bist du vor anderen Unsterblichen“, sprach Duncan eindringlich auf sie ein. „Jedenfalls war Methos dieser Meinung. Er hatte wegen seines Geheimnis ein schlechtes Gewissen. Doch er tat es, weil er dachte, es wäre das Beste für dich. Er wollte nur dein Leben in Sicherheit wissen. Methos wollte eure gemeinsame Zukunft nicht aufs Spiel setzen. Er wollte dich glücklich machen und das hat er ja auch getan, oder?“ „Ja.“ „Liza, du darfst niemals an seiner aufrichtigen und tiefen Liebe zu dir zweifeln. Er würde für dich sterben, das weiß ich. Und er wollte dir heute Abend alles beichten“, sprach Duncan. Er mußte ihr klarmachen, das Methos bereit war, ihr die Wahrheit über seine Natur zu gestehen. „Ich hätte ihn nie verlassen, egal wann er es mir gesagt hätte. Ich liebe Ad ... Methos“, korrigierte sich Liza. „Du brauchst ein wenig Zeit bis du ihn mit Methos anreden kannst. Du wirst sehen, bald ist er wieder auf den Beinen und nervt dich mit seinen altklugen und blöden Sprüchen“, meinte Duncan. Unter ihren Tränen mußte Liza lachen. „Hoffentlich“, seufzte sie. Schweigend gingen Duncan und Liza zu Methos zurück. Sie hat es besser aufgenommen als ich dachte. Methos hat sich umsonst so viele Sorgen gemacht, dachte Duncan erleichtert. Lizas Reaktion war ein Beweis ihrer Liebe, die sie für Methos empfand. Liza nahm wieder neben Methos‘ Bett Platz und umschlang seine Finger mit ihren. Irgendwann befiel die Erschöpfung sie. Sie schlief ein. Duncan blieb bei ihr. Nach Stunden bewegte sich Methos endlich. Verstört schreckte Liza aus dem Schlaf hoch und blickte Duncan an. „Wie soll ich ihn anreden?“ fragte sie. „Nenne ihn Adam. Wir werden ihm später sagen, das du es weißt“, erwiderte Duncan ruhig. Liza beugte sich über Methos. „Adam, hörst du mich? Kannst du mich verstehen? Liebling, sag doch etwas“, flehte sie und langsam liefen Tränen über ihre Wangen. Stöhnend öffnete Methos die Augen. „Wo bin ich?“ flüsterte er mit schwacher Stimme. „Im Krankenhaus. Du hattest einen Autounfall. Wie fühlst du dich, Schatz?“ „Ganz gut. Aber ich habe da zwei Fragen.“ „Welche?“ „Wen meinen Sie mit Adam? Und wer sind Sie überhaupt?“ fragte Methos ohne jegliches Verständnis. Bestürzt schrak Liza zurück. Die Vermutung des Arztes war tatsächlich eingetroffen. Er schien sein Gedächtnis verloren zu haben. „Du erinnerst dich nicht? Ich bin es, Liza, deine Frau.“ „Meine Frau?“ wiederholte er so langsam, als glaubte er nicht, verheiratet zu sein. „Erinnerst du dich an irgend etwas aus deinem Leben?“ mischte sich nun Duncan ein. „Nein. Wer sind Sie den?“ fragte Methos unwissend. „Duncan MacLeod, ein Freund von dir.“ „Ich kenne sie beide nicht.“ „Aber Adam, ich bin deine Frau“, sprach Liza verzweifelt. „Wir sind seit einem Jahr verheiratet. Du mußt dich doch an mich erinnern“, flehte sie hilflos. „Tut mir leid, nein“, sprach er und schüttelte leicht den Kopf. In diesem Augenblick erschien der behandelte Arzt. „Würden Sie mich bitte mit ihm allein lassen? Ich würde Ihren Mann gerne untersuchen, Mrs. Pierson.“ „Was gibt es da zu untersuchen? Er weiß nicht mehr wer ich bin“, sprach Liza und lief aus dem Arzt. Duncan folgte ihr. Am Gang holte er sie ein und nahm sie tröstend in seine Arme. „Sein Gedächtnis wird zurückkommen, da bin ich mir sicher. Er braucht nur ein wenig Zeit“, versuchte Duncan sie zu trösten, was ihm aber gründlich mißlang. „Wenn er sich an mich nicht einmal erinnert, woher soll er dann wissen, das er über fünftausend Jahre alt ist?“ sprach Liza hoffnungslos. „Wir kriegen das schon hin. Heute lassen wir die Sache erst einmal ruhen und morgen sehen wir weiter. Ich werde ihm alles erklären, wenn es ihm etwas besser geht. Das heißt, wenn er das Krankenhaus verlassen darf und das ist sicher bald.“ „Ich glaube es einfach nicht“, flüsterte Liza. „Wir müssen seiner Erinnerung halt auf die Sprünge helfen. Wir müssen ihm Dinge über sein Leben erzählen und ihm Fotos zeigen. Wir müssen Methos einfach zeigen, das unsere Geschichte stimmt. Dann wird er sich wieder erinnern. Es wird halt langsam vorangehen und er wird Zeit brauchen. Aber gib nicht auf! Er ist noch immer dein Mann. Mit deiner Hilfe wird er das durchstehen.“ „Ich hoffe es“, murmelte Liza. Duncan reichte ihr ein Taschentuch, damit sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischen konnte. Der Arzt kam aus dem Zimmer und erklärte ihnen die Situation. „Ihr Mann leidet unter einer Amnesie, so wie ich es mir gedacht habe. Aber keine Sorge, das kann jederzeit wieder vorbei sein. Er kann jederzeit sein Gedächtnis zurück erlangen.“ „Wann wird das sein?“ „Heute, morgen, in drei Wochen, kann aber auch erst in zwei Jahren sein. Das ist unterschiedlich. Wir würden ihn gerne bis morgen hier behalten. Dann können Sie ihn nach Hause mitnehmen.“ „Okay“, sprach Liza monoton. Der Arzt nickte noch einmal, dann wandte er einen anderen Patienten zu. Duncan wollte Liza ins Zimmer zurück begleiten, doch sie blieb stehen und wandte sich ihm zu. „Ich danke dir sehr für deine Ehrlichkeit und deinen Beistand, aber ich würde gerne allein mit meinen Mann reden.“ „Ich verstehe. Wenn du irgend etwas brauchst, dann rufe mich an. Ich bin für euch da. Ein Anruf genügt und ich komme sofort vorbei. Wir werden diese harte Zeit schon schaffen.“ „Danke.“ Duncan begab sich auf den Weg nach Hause und Liza nahm ihren Mut zusammen und kehrte zu Methos zurück. Mit zitternder Hand schloß sie die Tür hinter sich. Bewegungslos stand sie da, da sie sich nicht traute, zu ihm ans Bett zu gehen. Sie wußte nicht, ob ihm das im Moment Recht war. Verstört musterte Methos sie. „Der Arzt hat mich aufgeklärt. Darüber, das ich mein Gedächtnis verloren habe. Setzen Sie sich doch“, bat er unruhig. Liza setzte sich auf den Stuhl und sah ihn an. „Wenn Sie wirklich meine Frau sind, dann erzählen Sie.“ „Ich bin deine Frau, Adam. Was genau willst du den wissen?“ „Ich will über unsere Ehe Bescheid wissen“, sprach Methos. Ein quälender Seufzer entrang sich aus Lizas Kehle. „Nun ... wir sind seit einem Jahr verheiratet und wir sind sehr glücklich miteinander. Wir bewohnen ein Haus in einer schönen Gegend von Paris.“ „Ich habe Sie noch gar nicht gefragt wie Sie heißen“, brach es aus Methos heraus. Liza schluckte schwer. Er erinnerte sich nicht einmal mehr an ihren Namen. „Liza, ich heiße Liza“, sprach sie. „Liza, ein schöner Name. Es tut mir leid, das ich mich nicht einmal mehr an meine eigene Ehe erinnere, aber ich ...“, sprach Methos, doch Liza schnitt ihm das Wort ab. „Schon okay“, murmelte sie. Sie sah Methos‘ hilfloses Gesicht und wußte augenblicklich, das wenigstens sie stark bleiben mußte. Also straffte sie die Schultern und sah ihn hoffnungsvoll an. „Wir werden schon damit klar kommen. Du wirst wieder gesund werden und dich auch an alles erinnern.“ „Ich will wirklich nicht unhöflich erscheinen, aber ich möchte Sie bitten, zu gehen. Ich muß über all das nachdenken. Auch darüber, warum ich mich nicht an meine eigene Frau erinnere. Es ist sicher nicht böse gemeint“, sprach Methos. „Schon gut. Schlaf dich aus. Ich komme morgen wieder um dich abzuholen“, teilte sie ihm mit. „Abholen?“ Irritiert blickte Methos sie an. „Der Arzt hat dir doch gesagt, das du morgen entlassen wirst, oder?“ „Ja, schon, aber ...“ „Wir reden morgen darüber. Ruhe dich jetzt aus.“ Liza wagte es nicht, ihn zum Abschied zu küssen. Das würde er jetzt nicht gut aufnehmen. Deshalb strich sie ihm leicht über die Wange und fuhr nach Hause. Dort warf sie sich auf das zerwühlte Bett und fing hemmungslos zu weinen an. Es war für sie kein Problem, mit der Tatsache seiner Unsterblichkeit zu leben, aber sie konnte es nicht ertragen, das er sich nicht an sie erinnerte. Ihr eigener Mann kannte sie nicht mehr. Liza weinte sich in einen unruhigen Schlaf.
~ 3. ~ Liza hoffte, das man ihr nicht ansah, das sie fast die ganze Nacht geweint hatte. Langsam ging sie über den Korridor des Krankenhauses. Sie war gekommen um Methos abzuholen. Sie mußte allein für ihn und für ihre Ehe stark sein. Doch das Make-up konnte nicht alles verstecken. Methos saß angezogen auf seinen Bett. „Guten Morgen“, sprach er etwas schüchtern als er seine angebliche Frau erblickte. „Guten Morgen, Adam! Hast du gut geschlafen?“ erkundigte sich Liza. „Ich habe überhaupt keinen Schlaf bekommen. Wie soll man auch schlafen können, wenn man sich an sein ganzes Leben nicht mehr erinnert?“ fuhr er scharf hoch. Liza zuckte deutlich sehbar zusammen. Sofort bekam Methos ein schlechtes Gewissen. Es war ja nicht ihre Schuld, das er diesen Gedächtnisverlust hatte. „Entschuldigung, ich ... ich wollte Sie nicht erschrecken“, murmelte er. „Adam“, seufzte Liza. „Für mich ist diese Situation schon schwer genug. Bitte, tue mir den Gefallen und hörte mit dieser Sie-Anrede auf.“ „Aber ich kenne Sie doch gar nicht“, protestierte Methos. „Natürlich tust du das. Ich bin deine Frau, verdammt! Nur erinnerst du dich daran nicht mehr. Laß uns nach Hause fahren.“ „Vielleicht sollte ich in ein Hotel ziehen“, schlug er zögernd vor. „Nein, das ist keine gute Idee“, sprach der Chefarzt der Notaufnahme hinter ihnen. Die Beiden drehten sich zu ihm um. Sie hatte sein Erscheinen nicht bemerkt. „Sie sollten nach Hause fahren, Mr. Pierson. Dort, wo Ihr Leben ist, besteht die Chance, das Sie sich schneller an alles erinnern, das Sie Ihr Gedächtnis zurück bekommen.“ „Sie sind der Arzt“, sprach Methos mit einen leichten Schulterzucken. „Gehen Sie mit Ihrer Frau. Sie kann Ihnen helfen, sich an alles wieder zu erinnern.“ Der Arzt verabschiedete sich und sagte Methos, das er ihn anrufen sollte, wenn sich etwas an seinen Zustand änderte. Methos unterzeichnete seine Entlassungspapiere und verließ an Lizas Seite das Krankenhaus. Im Auto herrschte Schweigen als Liza aus dem Zentrum fuhr. „Im Handschuhfach sind persönliche Sachen von dir. Vielleicht erinnerst du dich ja an was“, brach sie schließlich diese unerträgliche Stille. Methos beugte sich vor und öffnete das Handschuhfach. Ein paar CD’s fielen ihm entgegen. Neugierig sah er sich eine nach der anderen an. „Diese Musik mag ich wirklich?“ fragte zweifelnd. Unwillkürlich mußte Liza bei seinen verwirrten Gesicht lachen. „Ja, du nervst mich ständig mit dieser Musik. Wir beide haben in dieser Hinsicht nicht gerade denselben Geschmack.“ „Nicht einmal daran erinnere ich mich“, stöhnte Methos frustriert. „Deine Erinnerung wird zurück kommen, Adam. Das braucht nur etwas Zeit. Wir sind zu Hause“, erklärte sie als sie den Landrover vor einem kleinen Haus hielt. Das Haus lag in einer friedlichen Siedlung. Wie jedes andere Haus in der Gegend pflegte auch das Haus der Piersons ein schöner Garten mit Blumen. „Wie lange leben wir hier schon?“ fragte er Liza verwundert. Man sah Methos an, das er sich sehr verloren vorkam. Der alte Methos wäre froh gewesen wieder zu Hause zu sein. Doch jetzt – ohne seine Erinnerung – kannte er all das nicht. In seinen Augen sah Methos das alles zum ersten Mal. Er erkannte sein eigenes zu Hause nicht mehr. „Wir leben seit einem Jahr hier. Du hast das Haus mit Duncan, Richie und Joe renoviert, damit es bis zur Hochzeit fertig ist.“ „Wer sind Joe und Richie?“ „Freunde von dir. Du wirst sie bald wieders ... kennenlernen“, sprach Liza. Methos nickte leicht. „Guten Tag, Mr. und Mrs. Pierson!“ rief da eine Stimme. Methos und Liza drehten sich um. Im Garten ihrer Nachbarn stand eine ältere Frau und goß ihre Blumen. „Wer ist das?“ murmelte Methos. „Unsere Nachbarin Mrs. Stevens. Sie lebt schon seit dreißig Jahren mit ihrem Mann in dieser Gegend“, erklärte Liza. „Guten Tag, Mrs. Stevens“, rief sie. Methos nickte der Frau zu und ging auf die Haustür zu. Nervös blickte er sich um. Mrs. Stevens kam an den Zaun. „Was ist den heute mit Ihren Mann los? Er grüßt mich doch sonst immer so freundlich und läßt sich auf ein Gespräch ein.“ Liza seufzte schwer. „Er macht mir große Sorgen. Adam hatte gestern einen Autounfall“, gestand sie. „Oh mein Gott! Aber es geht ihm doch gut, oder? Man sieht keine Verletzungen.“ „Auf die Art ist es auch nicht tragisch, aber ... er weiß nicht einmal mehr wer ich bin. Adam weiß nichts mehr aus seinen Leben. Er hat sein Gedächtnis verloren“, brach es aus Liza heraus. Ihre Nachbarin blickte sie bestürzt an. Mitleid spiegelte sich in ihren Augen wieder. „Wie schrecklich! Heißt das, er weiß wirklich nichts mehr?“ fragte sie nach. „Er hat alles vergessen. Sehen Sie ihn sich doch an. Er hat nicht das Gefühl zu Hause zu sein. Er kennt nichts mehr.“ „Sie Arme! Das muß sehr schwer für Sie sein“, sprach Mrs. Stevens mitfühlend. „Das ist es. Aber wir werden das schon schaffen. Auf Wiedersehen.“ „Wiedersehen“, erwiderte die Frau und beobachtete das junge Ehepaar einen Moment. „Die armen Leute“, flüsterte sie besorgt und ging ins Haus. Liza schob den Schlüssel ins Schloß und öffnete die Tür. „Komm rein“, forderte sie Methos aus. Vorsichtig blickte er in den Raum und trat ein. Sein Blick wanderte umher. Das Wohnzimmer war groß und die Regale waren mit Büchern ausgestattet. Ein Fernseher, Videorecorder und DVD-Player stand auf einen Fernsehtisch. Ein niederer Glastisch stand vor einer bequemen, dunkelblauen Couchgarnitur. Der Parkettboden mit einen weichen Teppich zierte den Rest des Raumes. „Das alles ist mir so fremd“, flüsterte er als er Liza in die Küche folgte. Die Möbel der Küche waren aus Eiche gemacht worden. Der Boden des ganzen Hauses war mit Parkett gelegt worden. Methos sah sich das Haus – sein zu Hause – an. Zum Schluß nahm er das Schlafzimmer unter die Lupe. Ein großes Bett mit Seidenüberzug stand am Ende des Raumes. Eine Schiebetür führte zum Balkon. Neben dem Schlafzimmer war ein großes, schönes Badezimmer mit einer luxuriösen Dusche eingerichtet worden. Methos seufzte und ging wieder hinunter. Er hatte sich auch das Gästezimmer und das sogenannte Arbeitszimmer angesehen, doch nichts weckte seine Erinnerung. Er tauchte wieder in der Küche auf und setzte sich stöhnend auf einen der Barhocker, die hinter dem kleinen Tresen standen. „Fühlst du dich noch immer fremd?“ fragte Liza einfühlsam. „Ja, nichts hilft mir. Nichts weckt meine Erinnerung.“ „Komm, Adam! Du darfst dich nicht selbst unter Druck setzen. Die Erinnerung wird zurückkommen. Ich zeige dir etwas, komm mit!“ Liza ging ins Wohnzimmer und Methos folgte ihr seufzend. Er beobachtete wie sie ein eingerahmtes Foto aus einem der Regale nahm und es ihm reichte. Methos betrachtete das Foto genau. Es zeigte ihn im eleganten, schwarzen Anzug. Liza trug ein schlichtes, weißes Kleid. „Ist das unser Hochzeitsfoto?“ fragte er ohne aufzusehen. „Ja.“ Das weiße Kleid war lang und ein schöner Schleier war in der hochgesteckten Frisur von Liza befestigt. Das Kleid war mit Glitzer und Perlen bestickt. „Du siehst ... wunderschön aus“, murmelte Methos und schenkte ihr ein verlegenes Lächeln. „Danke“, erwiderte Liza. Methos blickte weiter auf das Foto und wünschte sich so sehr, das er sich an etwas von seiner Hochzeit erinnerte. Doch nichts dergleichen geschah. Er hatte einen Arm um die Taille seiner Frau gelegt und Liza hatte sich in seine Arme geschmiegt. Sie strahlten beide glücklich in die Kamera. Ein trauriger Seufzer entrang sich aus den Tiefen seiner Brust. Nicht einmal daran konnte er sich erinnern. Er hatte seine eigene Hochzeit vergessen, obwohl es für sie beide ein sehr glücklicher Tag gewesen sein mußte. Kraftlos ließ sich Methos auf die Couch sinken. Liza stellte das Foto zurück auf seinen Platz und setzte sich zu ihren Mann. Zögernd umschloß sie seine Hand mit ihrer. Methos blickte auf die beiden Eheringe, die nun wie vereint nebeneinander lagen. „Ich erinnere mich an nichts. Weder daran wie wir uns kennen gelernt haben, noch an die Hochzeit oder direkt an meine eigene Frau. Es ist schrecklich“, murmelte er. „Gib nicht auf, Adam. Bald wird alles wieder so sein wie früher. Wir werden aufwachen und du wirst mich wieder mit deinen altklugen, blöden Sprüchen nerven.“ „Bin ich wirklich so eine Nervensäge?“ Liza mußte lachen, als sie sah, wie er irritiert die Stirn runzelte. „In gewisser Weise, aber dafür liebe ich dich. Du verstehst es, mich immer aufzuheitern, wenn es mir nicht gut geht.“ „Wenigstens eine, die sich daran erinnert“, sprach Methos bitter. „Vielleicht sollten wir uns ein Video ansehen. Zum Beispiel von unseren Flitterwochen, das du gedreht hast.“ „Warum nicht? Vielleicht hilft mir das auf die Sprünge.“ Methos lehnte sich zurück. Liza legte ein Video in den Recorder ein und nahm wieder neben ihm Platz. Gebannt starrte Methos auf den Fernseher als die Bilder des Videos aufflackerten. Der Kameramann filmte ein Hotelzimmer und blieb einige Sekunden vor dem aufgewühlten Bett stehen. Stolz verkündete die Stimme: „Wir sind hier auf den Bahamas – für zwei Wochen, dann geht es für weitere zwei Wochen weiter nach Ägypten. Das hier ist das Zimmer der frisch getrauten Piersons. Wir sehen hier ein total zerwühltes Bett. Es bleibt jedem der eigenen Phantasie überlassen, was hier wohl geschehen ist. Ein Tip: Was tun schon seit Leute, nachts, wenn sie Flitterwochen haben?“ Fragend blickte Methos Liza an. „Ich sagte doch, du hast das gedreht“, sprach sie amüsiert, wenn sie an die Szene dachte, die gleich kommen würde. Methos wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Video zu. „Hier geht’s ins Badezimmer“, verkündete die Stimme hinter der Kamera. Die Tür zum besagten Badezimmer wurde aufgestoßen. Man hörte ein Plätschern und sah eine Silhouette unter der Dusche. „Wie man sieht, haben wir ein sehr luxuriöses Badezimmer. Kein Wunder, wir sind auch in einen sehr teuren Hotel.“ „Adam, was tust du da?“ rief eine weibliche Stimme. Augenblicklich richtete der Regisseur des Films die Kamera auf die Frau, die gerade aus der Dusche stieg und sich ein Handtuch um den nassen Körper wickelte. „Ich produziere den ersten Teil unserer Flitterwochenserie. Also, für alle, die einmal dieses Video sehen werden: Dieses bezaubernde Geschöpf ist meine Frau Liza, die frischgebackene Mrs. Pierson. Liebling, sag doch etwas nettes in die Kamera.“ Liza schnitt eine Grimasse und schüttelte den Kopf. „Laß den Blödsinn“, kommentierte sie. Sie schob ihn zur Seite und ging ins Schlafzimmer. Doch so leicht war Methos nicht abzuschütteln. Frech folgte er ihr auf Schritt und Tritt mit der Kamera. „Nun, komm schon! Bloß ein paar Sätze in die Kamera“, forderte er sie auf. Liza seufzte und drehte sich zu ihm um. „Na schön, du Nervensäge! Was soll ich den deiner Meinung nach sagen?“ „Sag den Leuten, was du von mir hältst“, schlug er vor. „Kannst du das wirklich verantworten?“ Methos lachte. „Wieso? Gibt es etwa nichts nettes über mich zu sagen?“ „Da wäre ich mir nicht so sicher“, zog Liza ihn auf. „Komm schon, Liza, ich meine es ernst.“ „Na gut! Ich bin froh, das ich dich kennen gelernt habe. Du kannst manchmal zwar etwas unausstehlich sein, aber ich liebe dich – mit all deinen Ecken und Kanten. Reicht das?“ „Natürlich“, erwiderte Methos. „Tue endlich diese blöde Kamera weg. Ich hätte dir niemals erlauben dürfen sie mitzunehmen“, stöhnte Liza nachdem er sie noch immer nicht in Ruhe ließ. „Schau nicht so böse, Liebes, das steht dir nicht. Aber du hast Recht. Wir sollten uns beschäftigen.“ Methos richtete die Kamera auf sich. „Das, was jetzt passiert, geht nur meine Frau und mich etwas an. Zuschauer sind keine erwünscht.“ Und mit diesen Worten endete das Video. Liza stand auf und spulte das Video zurück. Verlegen räusperte sich Methos. „Wir müssen eine sehr ... lebhafte Ehe geführt haben.“ „Das haben wir. Du bist ... warst ... sehr liebesbedürftig. Unsere Ehe war vom ersten Tag an sehr glücklich.“ „Wie viele dieser Videos habe ich gedreht?“ fragte er. „Die ganze Reihe hier sind deine Werke“, erklärte Liza und deutete auf eine Reihe Videos im Regal. „Hier sind Fotoalben drinnen. Du neigst dazu zu übertreiben, um dein Lieblingsmodell fotografieren zu können.“ „Dich?“ fragte Methos vorsichtig nach. „So kann man es nennen. Du bist ... ähm, warst ... vollkommen verrückt nach mir, was dir jeder unserer Freunde bestätigen wird. Wir ... Das Gefühl, das wir zusammen gehören, war von Anfang an da. Hast du Hunger?“ wechselte Liza das Thema. Methos nickte leicht. „Gut. Ich mache uns etwas zu Essen. Ruhe dich ein wenig aus, denk nach oder schaue dich um. Glaube mir, Adam, die Erinnerung wird zurück kommen.“ Aufmunternd lächelte sie ihn an und ließ ihn allein. Liza wußte, er brauchte Zeit. Das, was in den letzten vierundzwanzig Stunden geschehen war, war sehr hart für ihn. Es war für sie beide schwer. Als Methos wenig später mit Liza am Tisch saß, war ihm der Hunger gründlich vergangen. Er hatte keinen Appetit mehr. Lustlos stocherte er in den Spaghetti herum. Er sah müde und verzweifelt aus. Er muß sich schrecklich fühlen, dachte Liza besorgt. Niemand konnte nachempfinden wie es ihm ging. Niemand wußte, wie es war, sich ständig fragen zu müssen, wer man eigentlich war und es einem nicht einfiel. „Adam?“ Sie konnte diese grausame Stille zwischen ihnen nicht mehr ertragen. Früher hatte er sie immer zum Lachen gebracht, wenn sie gegessen hatten. Doch jetzt war das anders. Jetzt war alles anders. „Ja?“ Ruckartig sah er auf. Als ihre Blicke sich trafen, mußte Liza entsetzt feststellen, das eine tiefe Traurigkeit in seinen Augen lag. „Adam, was ist ...“ „Nein, sag bitte nichts“, flüsterte er, dann stand er auf und verließ die Küche. Liza grub ihr Gesicht in die Handflächen und fing zu weinen an. Sie konnte nicht anders. Sie konnte nichts gegen diesen Ausbruch unternehmen. Die ganze Situation war unerträglich für sie. Ein schwerer Seufzer entrang sich ihrer Kehle. Sie erhob sich und trug die Teller zur Spülmaschine. Schluchzend kniete sie davor und räumte die Maschine ein. Liza merkte nicht wie Methos leise die Küche betrat. „Liza?“ Seine Stimme zitterte leicht. Sie drehte sich zu ihm um und sah, das er in der Tür stand. Hastig wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie wollte nicht, das er sie so sah. „Alles okay. Ich ... ich ...“ Ihre Stimme brach und erneut liefen ihr Tränen über die Wangen. Methos kam zu ihr kniete sich neben sie. Liza sah ihm an, das er sich schlecht fühlte – weil sie weinte. Er wußte, sie vergoß seinetwegen diese Tränen. „Ich wußte nicht, das es dir soviel bedeutet, mit mir zu essen. Wenn ich dich enttäuscht habe, tut mir das leid. Ich könnte uns noch schnell was kochen und ...“ „Nein“, unterbrach Liza ihn. Sie mußte unter ihren Tränen lachen. Seine schüchterne Verlegenheit und fast schon tolpatschige Art hatte so etwas liebenswürdiges an sich. „Darum weine ich doch nicht“, flüsterte sie. „Ich verstehe. Es ist wegen meines Gedächtnisverlustes, nicht wahr?“ Sie nickte leicht. Diese Gabe hatte er nicht verloren. Methos brauchte sie nur ansehen und wußte, wie sie sich fühlte, was in ihr vorging. „Ich kann nichts dagegen tun. Aber die Gewißheit zu haben, das mein eigener Mann mich nicht mehr erkennt, tut weh. Ich weiß, du tust das nicht mit Absicht, aber es verletzt mich“, gestand Liza mit leiser Stimme. Zögernd legte ihr Methos eine Hand auf den Arm. „Es tut mir leid, Adam. Aber für mich ist diese Situation genauso schwer wie für dich. Ich sehe doch wie du darunter leidest. Das du nichts mehr von unserer glücklichen Ehe weißt, macht mich traurig.“ „Ich wünschte, ich könnte mich erinnern“, sprach Methos. Er reichte ihr ein Taschentusch. „Danke.“ „Nicht mehr weinen, okay?“ Liza nickte leicht. „Gut, ich kann es nicht sehen, wenn du weinst.“ „Das konntest du noch nie. Gib mir bitte ein paar Minuten, damit ich mich wieder fangen kann, ja?“ Methos verstand und ließ sie allein. Liza atmete tief durch und räumte die Küche auf. Als die Nacht hereinbrach, entschied Methos, im Gästezimmer zu schlafen. Er hielt es nicht für richtig, sich in diesen Zustand ein Bett mit Liza zu teilen. Obwohl Liza diese Meinung nicht teilte, akzeptierte sie seine Entscheidung. Schüchtern wünschte Methos ihr eine gute Nacht und ging ins Gästezimmer. Die Tür des Schlafzimmers fiel hinter ihm zu. Liza zog sich ihr Nachthemd an und warf sich ihren Seidenmantel über. Dann trat sie auf den Balkon hinaus. Ihr langes Haar umspielte ihr zartes Gesicht. Sie stützte sich mit den Händen auf dem Geländer ab und blickte in die klare Nacht hinaus. Der Mond stand hell über den Sternen, die vor sich hin funkelten. Wie schön wäre es jetzt, wenn Methos bei mir wäre, dachte sie betrübt. „Ich muß mich daran gewöhnen, das ich eine Fremde für ihn bin“, sprach sie leise mit sich selbst. Liza bemerkte nicht, das Methos im Raum stand und sie beobachtete. Eigentlich hatte er vorgehabt, sich nur ein T-Shirt aus seinen Schrank zu holen, doch dann hatte er Liza am Balkon gesehen und hatte nicht widerstehen können. Er mußte sie einfach ansehen. Sie sah traumhaft schön aus – wie eine Göttin. „Wie gerne würde ich mich erinnern – nur um dir Kummer zu ersparen“, murmelte er und nahm das T-Shirt leise aus dem Schrank. Diese schöne Frau hatte soviel Kummer nicht verdient. Sie schien ihn wirklich zu lieben und das sie seine Frau war, hatte sie schon bewiesen. Sie machte sich wirklich Sorgen um ihn. Methos sah sie noch einmal an und verließ auf leisen Sohlen den Raum. Als die Tür ins Schloß fiel, kam Liza in das Zimmer. „Adam?“ Doch das Zimmer war leer. Vielleicht hatte sie sich getäuscht. Sie seufzte schwer, zog die Balkontür zu und schlüpfte aus ihrem Seidenmantel. Sorgfältig legte sie ihn über die Lehne eines alten Schaukelstuhls, dann legte sie sich ins Bett. Doch es dauerte lange bis sie einschlief. Im Nebenzimmer hatte Methos dasselbe Problem. Es war lange nach Mitternacht als die Beiden endlich ein bißchen Schlaf fanden.
~ 4. ~ Ein dumpfes Geräusch holte Liza aus ihren unruhigen Schlaf. „Verflucht!“ schimpfte jemand. Liza drehte sich im Bett um und blickte Richtung Badezimmer. Die Tür stand offen und Methos stand im Inneren des Raumes. Er fluchte leise vor sich hin. Müde erhob sich Liza und ging zu ihm. „Adam?“ Erschreckt ließ er das Handtuch fallen und drehte sich um. Er hatte nicht damit gerechnet, das sie plötzlich im Türrahmen stand. „Habe ich dich aufgeweckt?“ fragte er. Liza nickte leicht. „Ja.“ „Das tut mir leid.“ „Was machst du da eigentlich?“ erkundigte sich Liza. „Ich ... mir ist was runter gefallen“, erklärte er entschuldigend und sah sie schuldbewußt an. „Schon okay, ist doch nicht schlimm. Wie spät ist es?“ „Neun Uhr morgens. Mußt du nicht arbeiten?“ „Nein, ich habe mich frei stellen lassen – wegen dir“, gestand Liza. Methos nickte leicht und verstand. Auf eine Art und Weise fand er das sehr rührend. Methos schüttelte leicht den Kopf und wechselte rasch das Thema. „Ich dachte eigentlich, wir hätten noch ein Badezimmer – immerhin hat das Haus doch genügend Räume – aber ich habe keines gefunden, deshalb ...“ „Es ist okay, Adam. Was hast du den runter geworfen?“ erkundigte sich Liza. „Ein Parfum von dir. Tut mir leid.“ Liza schob ihn zur Seite und blickte auf die zerbrochene Flasche. „Ausgerechnet das ‘Roma‘, mein Lieblingsparfum“, seufzte sie. „Ich werde dir eine neue Flasche kaufen“, versprach Methos. „Das bin ich dir schuldig, nachdem ich dir diese geschenkt habe.“ Leicht zuckte Liza zusammen. Methos selbst schien gar nicht klar zu sein, was er soeben von sich gegeben hatte. Ruckartig flog ihr Kopf herum und sie blickte Methos ungläubig an. „Was ist? Habe ich etwas falsches gesagt?“ fragte er irritiert. „Adam, was hast du eben gesagt?“ hakte Liza nach. „Was ... meinst du den?“ Methos verstand nicht, worauf sie hinauswollte. „Du hast gesagt, das du mir das Parfum geschenkt hast.“ „Ja und?“ „Adam, ich habe dir nicht gesagt, das ich diese Flasche von dir habe. Du hast dich selbst daran erinnert“, sprach Liza und in ihren Augen blitzte es kurz vor Freude auf. Nun dämmerte es auch Methos. „Mein Gott, du hast recht! Ich habe es gewußt“, flüsterte er. „Ja, Adam, du hast es gewußt. Das ist ein Anfang. Für andere mag es bloß eine unbedeutende Kleinigkeit sein, aber ... für mich ist es überaus wichtig.“ „Es ist doch nur eine ganz kleine Erinnerung“, sprach Methos. Seine Freude war gedämpft. „Aber ein Anfang“, widersprach Liza glücklich. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. Methos sah, wie glücklich diese winzige Erinnerung seine Frau machte und lächelte ebenfalls. Er wollte ihr nicht die Hoffnung nehmen. „Wie hast du das überhaupt fertig gebracht?“ fragte sie mit einer ausholenden Bewegung. „Ich war auf der Suche nach meinen Aftershave und ... die Flasche stand irgendwie im Weg. Sie ist mir aus den Händen geglitten. Ich wische das schon auf.“ „Laß mich das machen.“ „Nein, ich habe es runter geworfen“, behaarte Methos. „Okay, schon gut, ich werde nicht länger versuchen, das selbst zu machen.“ Lächelnd verzog Liza sich. Liza stieg die Treppe hinunter und betrat das Wohnzimmer. Sie machte es sich auf dem Sofa bequem und schnappte sich das schnurlose Telefon. Liza wählte die ihr bekannte Nummer von Duncan. Er mußte Bescheid wissen. Es würde ihn sicher freuen, das bei Methos eine kleine Besserung seines Zustandes aufgetaucht war. Nach dem fünften Freizeichen wurde am anderen Ende der Leitung abgehoben. Doch die Stimme, die sprach, klang alles andere als freundlich. „Was?“ keifte Duncan genervt und müde in den Hörer. Er haßte eine Störung zu einer solch frühen Stunde. In diesem Punkt war er genau wie Methos. „Ich muß dir dringend etwas sagen“, sprach Liza sofort. „Liza?“ fragte Duncan und er gähnte herzhaft. „Ja, ich bin es.“ „Es ist neun Uhr morgens. Was ist den so wichtig?“ „Es geht um Methos.“ Sofort war Duncan hellwach und setzte sich aufrecht im Bett hin. „Erzähl“, forderte er sie auf. In kurzen Sätzen erzählte Liza ihm aufgeregt was soeben vorgefallen war. „Das ist wirklich eine gute Neuigkeit“, sprach Duncan schließlich. „Jedoch freut er sich nicht so sehr darüber wie wir.“ „Kann ich verstehen. Es ist nicht leicht für ihn und die Erinnerung kommt nur langsam in Bruchteilen zurück. Es muß sehr frustrierend sein.“ „Das ist es“, seufzte Liza. „Ich werde heute vorbei kommen um ernsthaft mit ihm zu sprechen.“ „Du meinst über ...?“ „Ja, über seine Unsterblichkeit“, fiel Duncan ihr ins Wort. „Methos muß es endlich wissen. Er muß wieder lernen mit dem Schwert umzugehen. Das ist wichtig für seine Verteidigung. Ich werde ihm alles sagen. Seit ihr heute zu Hause?“ „Natürlich. Wo sollen wir auch hingehen?“ „Gut, ich schaue dann im Laufe des Tages vorbei“, sprach Duncan. „Okay“, sprach Liza und legte auf. So einfach würde dieses Gespräch nicht werden, das war ihr klar. Methos würde – aufgrund seines Gedächtnisverlustes – nicht glauben, was Duncan ihm zu erzählen hatte. Doch der Schotte würde das schon machen. Darauf konnte sie vertrauen. Liza stand auf und ging in die Küche. Sie schaltete die Kaffeemaschine ein als Methos den Raum betrat. „Geh zurück ins Bett“, sprach er auf einmal. „Was?“ Verwirrt drehte sich Liza zu ihm um. „Du bist so verständnisvoll und stark. Und du willst mir, wo du nur kannst. Leg dich ins Bett zurück. Ich mache das Frühstück“, erklärte er. „Adam, glaubst du wirklich, daß das eine so gute Idee ist?“ fragte Liza mit einen leichten Stirnrunzeln. „Ja, ich kann nicht die ganze Zeit nur im Haus herumsitzen, während du alles machst. Ich muß mich beschäftigen. Meine Erinnerung kommt nicht zurück, wenn ich nichts tue. Ich muß etwas tun. Vielleicht erinnere ich mich an irgend etwas, wenn ich in der Küche arbeite.“ „Okay, wenn du dich freiwillig meldest ... dann gehe ich ins Bett zurück.“ „Sag ich doch“, sprach Methos mit einen leichten Grinsen. Liza verließ die Küche und ging ins Schlafzimmer. Und Methos fing an ein Frühstück zu zaubern. Wenig später ging die Tür zum Schlafzimmer auf und Methos trug ein Tablett vor sich her. Liza hatte es sich im Bett mit einen Fotoalbum gemütlich gemacht. Sie sah auf als Methos das Tablett vorsichtig auf der Bettdecke abstellte. „Danke, Adam.“ „Gern geschehen. Ich hoffe, ich habe deinen Geschmack getroffen.“ Liza warf einen Blick auf das Tablett – Toast, Butter, Marmelade, frisch gepreßter Orangensaft, Brot und noch einige andere Kleinigkeiten. „Das ist genau mein Frühstück“, sprach sie verblüfft. Eine weitere kleine Erinnerung. Er weiß es noch, dachte sie gerührt und konnte nur mit Mühe die aufsteigenden Tränen zurückhalten. Um Methos nicht zu zeigen, wie sie sich im Moment fühlte, schenkte sie ihm ein zartes Lächeln. „Ich hatte es im Gefühl. Habe ich öfter Frühstück gemacht?“ fragte Methos und seine Stimme durchbrach die Stille, die für einige Sekunden zwischen ihnen geherrscht hatte. „Ja, das hast du. Als wir geheiratet haben, haben wir eine Vereinbarung getroffen. Eine Woche hast du Frühstück gemacht und in der nächsten Woche war ich dran. Wir haben uns immer abgewechselt.“ Methos setzte sich zögernd auf die Bettkante und nahm das Fotoalbum in die Hand. Er blätterte es langsam durch. Methos studierte es genau und plötzlich hellten sich seine Augen auf. Ein verräterisches Glitzern lag in seinen Blick. „Was ist?“ erkundigte sich Liza neugierig. Sie beugte sich über ihn, weil seine Schultern ihr die Sicht versperrten, und kicherte leise. Fasziniert starrte Methos auf ein Foto von ihr, das er einmal gemacht hatte. Es zeigte Liza im Bett beim schlafen. Das lange Haar war auf dem weißen, seidigen Kissen ausgebreitet. Sie lag auf dem Bauch, die Augen geschlossen. Die Decke entblößte ihre Schultern und einen Teil ihres nackten Rückens. „Das ist ... sehr schön“, flüsterte er. „Atemberaubend ist glaublich treffender, oder? Du hast mich damit überwältigt. Ich wußte nicht, das du mich in dieser Pose fotografiert hast, Adam. Du hast es heimlich gemacht und es mir erst gestanden als das Foto schon entwickelt war. Es ist eines deiner Lieblingsfotos.“ „Das glaube ich sofort. Du hättest Fotomodell werden können.“ „Ich bin nur bei meinen Mann so fotogen. Du bringst meine besten Seiten zum Vorschein.“ „Irgendwie kommt mir die Geschichte total bekannt vor. Ich erinnere mich dunkel an die Szene.“ „Siehst du? Das ist ein Anfang.“ Liza mußte der Versuchung widerstehen, ihren Kopf auf seine Schulter sinken zu lassen. Auf einmal hob Methos den Kopf und prompt stießen sie mit den Nasen zusammen. Methos zuckte für einen Augenblick zurück, doch dann breitete sich ein Grinsen auf seinen Gesicht aus. Auch Liza fand das Ganze sehr amüsant. „Habe ich dir weh getan?“ fragte er und streckte seine Hand nach ihr aus. „Nein.“ Unwillkürlich mußte Liza leise aufseufzen als Methos zärtlich die Konturen ihrer Nase nachzeichnete. „Du hast ein wunderschönes Profil“, flüsterte er. Hauchzart glitt seine Hand über ihre Wange. „Langsam wird mir klar, warum ich mich in dich verliebt habe“, sprach er. Sein Blick haftete auf Lizas Gesicht. Doch dann zog er sich plötzlich zurück. „Ich laß dich besser allein“, murmelte er mit rauher Stimme. Methos floh regelrecht aus dem Schlafzimmer. Liza seufzte schwer. Jetzt war er noch schwieriger als er es eh schon war. So kann es nicht weitergehen. Ich will meinen Mann zurück, dachte sie traurig. Nach dem Frühstück zog sie sich an und ging ins Wohnzimmer. Methos saß auf der Couch und sah sich ein weiteres Video an, das er gedreht hatte. Liza beschloß, ihn in Ruhe zu lassen. Um sich zu beschäftigen, fing sie an, die Küche aufzuräumen. Danach begann sie, das Mittagessen zu kochen. Nach dem schweigsamen Mittagessen, das sie gemeinsam mit Methos zu sich nahm, kam Duncan mit Joe vorbei. „Wie geht es ihm?“ fragte Duncan als Liza ihnen die Tür öffnete. „Nicht gut. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Es tut mir so weh, den Mann, den ich liebe, so zu sehen.“ Tröstend nahm Joe sie in den Arm. „Bringen wir es hinter uns.“ Liza führte die Beiden ins Wohnzimmer. „Adam?“ Er hob beim Klang ihrer Stimme den Kopf und sah zu ihr auf. „Erinnerst du dich an Duncan?“ fragte sie. „Er war im Krankenhaus dabei, oder?“ Duncan antwortete für Liza. „Ja, ich bin dein Freund Duncan MacLeod. Und das ist Joe Dawson, ebenfalls ein Freund von mir und dir.“ Zweifelnd blickte Methos die Beiden an. Er fühlte sich unwohl, das bemerkte Liza. Joe reichte Methos die Hand. „Soll ich euch allein lassen?“ fragte Liza. „Nein, bleib ruhig. Das, was ich ihm zu sagen habe, betrifft auch dich als seine Frau.“ Unruhig blickte Methos von einem zum anderen. Er spürte, das hier etwas nicht stimmte. Methos‘ Freunde nahmen Platz. Nervös rutschte Methos auf der Couch hin und her. Hier war deutlich etwas faul, das erkannte Methos sofort. „Adam, ich will dir nichts tun. Aber du mußt wissen, wer du wirklich bist, ansonsten kannst du sehr schnell in Gefahr geraten“, begann Duncan ruhig um ihn zu besänftigen. „Wie meinst du das? Bin ich in krumme Geschäfte verwickelt?“ „Um Himmels willen nein! Dein wahrer Name ist nicht Adam Pierson, sondern Methos. Du bist fünftausend Jahre alt. Wir beide sind von der gleichen Art. Wir sind Unsterbliche“, brachte Duncan die Sache sofort auf den Punkt. Einen Moment blickte Methos ihn sprachlos an. Dann lachte er bitter auf. „So ein Blödsinn! So etwas wie Unsterblichkeit existiert doch gar nicht. Ich mag vielleicht mein Gedächtnis verloren haben, aber mein Verstand funktioniert noch.“ „Ich weiß, du glaubst dem nicht, aber es ist wahr. Du hast doch sicher ein Rauschen im Kopf empfunden, bevor ich erschienen bin, oder?“ „Ja, aber das kommt sicher vom Unfall“, sprach Methos mit einen leichten Schulterzucken. „Nein, Methos, davon kommt das nicht. Du hast meine Anwesenheit gefühlt. Wir Unsterbliche spüren die Anwesenheit eines anderen unserer Art, wenn er in unserer Nähe ist. Du bist der älteste Mensch der Welt, Methos“, sprach Duncan ernst. „Weißt du, man kann uns auf die verschiedensten Arten umbringen. Doch der endgültige Tod für uns ist die Enthauptung. Wir können erschossen, erstochen oder erwürgt werden, aber wir wachen wieder auf. Wir sterben für kurze Zeit, erwachen aber wieder“, erzählte Duncan. „Doch die Enthauptung, Methos, ist endgültig. Wenn dir jemand deinen Kopf nimmt, bekommt er damit auch deine Macht. Die Macht des Verlierers geht beim sogenannten Quickening auf den Sieger über und der wird dadurch noch stärker. In deinen Fall wäre das eine Macht von über fünftausend Jahren. Und wenn du in deinen jetzigen Zustand einen feindseligen Unsterblichen begegnest, dann Gnade uns Gott.“ Methos war während Duncans Erzählung immer ruhiger geworden. Er war total in sich gekehrt und ließ die Worte auf sich wirken. Joe hatte sich auch ruhig verhalten, genauso wie Liza. Sie alle waren sich einig, das Methos die Wahrheit erfahren mußte – auch, wenn es ihm schwer fiel, diese zu akzeptieren. Still saß Methos da. Er schien nach den richtigen Worten zu suchen. Instinktiv erhob sich Liza von ihrem Platz und setzte sich neben ihren Mann auf die Couch. Methos griff nach ihrer Hand und umschlang ihre Finger mit seinen. Aufmunternd lächelte Liza ihn an. „Du fragst dich sicher, warum wir Unsterbliche uns gegenseitig töten?“ ergriff Duncan wieder das Wort. Langsam nickte Methos. Er war sich nicht so sicher, ob er das wirklich wissen wollte. „Das ist das Spiel, Methos. Es kann nur einen geben. Der Letzte von uns bekommt die Macht aller Unsterblichen und besitzt damit die größte Macht, die es je auf Erden gegeben hat. Es gibt viele grausame und böse Menschen unter uns, aber auch Gute, die nur kämpfen, wenn sie es müssen – so wie wir beide. Methos, du bist einer der besten Kämpfer, der mir je begegnet ist. Wir müssen aber deine Kenntnisse auffrischen. Wenn du jemanden von uns begegnest, mußt du dich erfolgreich verteidigen können. Ich beweise dir, das ich die Wahrheit spreche.“ Duncan zog sein Schwert und schnitt sich eine Wunde in den Arm. Er zeigte Methos das Ritual, das gleich kommen würde. Kleine, blaue Blitzte durchzuckten die Wunde. Dann schloß sie sich von selbst und die Haut war unversehrt als wäre nie etwas geschehen. „Mein Gott“, flüsterte Methos. „Du bist genau wie ich“, sprach Duncan ruhig. Zögernd streckte Methos ihm seinen Arm hin und der Schotte verstand. Er schnitt eine gerade, kleine Linie hinein. Entgeistert sah Methos, wie sich das Ritual bei ihm wiederholte. „Ich bin tatsächlich unsterblich“, sprach er geschockt. Er konnte es nicht glauben, aber sein Freund sprach die Wahrheit. Immerhin hatte er den Beweis gerade bekommen. „Ja, du bist unsterblich. Du lebst seit mehr als fünftausend Jahren. Aber glaube mir, Methos, du würdest nicht mehr am Leben sein, wenn du leicht zu finden wärst. Du bist ein Meister im Verstecken und Weglaufen. Du bist ein Überlebungskünstler.“ „Wenn ich unsterblich bin, warum habe ich dann kein Schwert so wie du?“ fragte Methos herausfordernd. „Hast du doch. Sieh mal in deinen grauen Mantel“, schlug Duncan vor. Methos erhob sich und ging zur Garderobe, wo sein grauer Mantel hing. Er zog ein Schwert aus dem Mantel. Es war sein Ivanhoe. „Ich habe nie bemerkt, das er ein Schwert trägt“, sprach Liza verwirrt. „Du warst zu verliebt – zu verrückt nach ihm – um irgend etwas um dich herum zu bemerken“, grinste Duncan. Methos kam mit dem Schwert ins Wohnzimmer zurück. Er stand gehörig unter Schock; mußte das, was Duncan ihm mitgeteilt hatte, erst verstehen und verkraften. Entkräftet ließ er sich auf das Sofa sinken. „Wir werden jeden Tag zwei Stunden üben, damit du wieder in Form kommst“, teilte Duncan ihm mit. Mechanisch nickte Methos. Er nahm die Worte nur am Rande wahr. „Können wir sonst noch etwas für dich tun?“ „Ihr könnt mir nicht meine Erinnerung zurück geben. Erinnerungen, an ein fünftausendjähriges Leben, das hinter mir liegt“, flüsterte Methos. Er stand auf und verschwand in die Küche. „Liza?“ Fragend sah Duncan sie an. „Laß ihn jetzt in Ruhe, Duncan. Er muß sich erst mit diesen Gedanken, unsterblich zu sein, auseinandersetzen.“ „Aber ich sollte ihm sagen, wer er einst war. Er muß wissen, das er ein Reiter des Todes war.“ „Nein!“ rief Liza energisch. Das würde sie nicht zulassen. In Methos‘ momentanen Zustand würde er das nicht verkraften. Verwundert blickte Duncan sie an. Bevor er jedoch etwas erwidern konnte, mischte sich Joe ein. „Liza hat recht. Das kann er nicht auch noch verkraften. Du hast ihn doch gesehen. Er befindet sich nicht gerade in einen stabilen Zustand. Methos wird selbst dahinter kommen, das er viele Menschen zum Vergnügen getötet hat. Das muß er selbst herausfinden. Er wird sicher wieder daran erinnern. Wir sollten jetzt wirklich gehen.“ „Okay. Sag Methos, ich komme morgen um drei Uhr nachmittags vorbei, um ihn zum Training abzuholen.“ „Mache ich“, versprach Liza Duncan. Sie begleitete ihre Freunde zur Tür und verabschiedete sie. Erst dann folgte sie ihren Mann in die Küche. Genau in dem Augenblick, als Liza die Küche betrat, schleuderte Methos voller Wucht eine Schüssel gegen die Wand. Laut zerbrach sie nahe bei Liza. Die Glassplitter flogen durch die Luft und einer davon traf Liza im Gesicht. Mehr vor Überraschung als vor Schmerz schrie sie kurz auf. Methos‘ Wut war sofort verraucht. Mit eiligen Schritten ging er zu seiner Frau. „Zeig her“, sprach er. Der Glassplitter hatte Liza an der rechte Wange getroffen. „Mein Gott! Ich bin ein solcher Idiot! Jetzt verletzte ich schon meine eigene Frau.“ „Es ist nicht schlimm“, sprach Liza. „Natürlich ist es meine Schuld. Ich habe mich von meiner Wut leiten lassen. Aber ... ich konnte mich nicht mehr beherrschen.“ Fragend blickte Liza ihn an. „Ich dachte, es wäre schlimm, nichts mehr von meinen Leben zu wissen. Und jetzt erfahre ich, das ich meine Erinnerung an ein fünftausendjähriges Leben verloren zu haben. Es ist schrecklich“, sprach Methos offen. Liza nickte leicht. Sie konnte nur erahnen, was das für Methos bedeutete. „Leg dich bitte hin“, bat er. „Nein, das ist nicht nötig. Es geht mir gut, Methos.“ „Bitte“, sprach er mit Nachdruck in der Stimme. Eindringlich sah er sie an und Liza gab nach. „Okay“, murmelte sie. Sie ging nach oben ins Schlafzimmer und betupfte im angrenzenden Badezimmer den Krater an ihrer Wange mit Wasser. Wenig später erschien Methos im Türrahmen. Eine Weile beobachtete er sie, dann nahm er ihr wortlos den nassen Waschlappen aus der Hand und tat es für sie. In seinen Gesicht konnte Liza klar erkennen, das er sich die Schuld für ihren Kratzer gab. Schweigend blickten sie sich in die Augen. Methos legte den Waschlappen beiseite und strich mit seinen Fingern hauchzart über ihre Lippen. Ein leiser Seufzer entrang sich Lizas Kehle. In diesen Moment zog Methos sie in seine Arme und verschloß ihre Lippen zu einen zärtlichen Kuss. Wie von selbst schlang Liza ihre Arme um seinen Nacken. Dies faßte Methos als deutliche Aufforderung auf. Während er sie leidenschaftlich küßte, hob er Liza hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Sanft sanken sie auf das weiche Bett nieder. Egal, was es sein mochte, das ihn dazu trieb, Liza würde ihn nicht aufhalten. Methos kniete neben ihr und warf ihr einen besorgten Blick zu. „Ich wollte dir nicht weh tun“, flüsterte er und strich zart mit einen Finger über ihre Wange. „So schlimm ist die Verletzung auch wieder nicht. Es war ein Unfall, Methos“, sprach Liza. Doch er schüttelte bei ihren Worten den Kopf. „Ich spreche nicht davon. Ich will nicht, das du denkst, ich würde dich benutzen“, teilte er ihr mit. Liza schenkte ihm ein sanftes Lächeln. „Von dir könnte ich das nie glauben.“ Methos beugte sich über sie und küßte sie zärtlich auf die Nase. „Aber ich kann einfach nicht anders. Du bist eine so schöne, verführerische Frau, Liza. Vielleicht kann ich mich nicht mehr an unsere Ehe erinnern, aber ich fühle mich noch immer zu dir hingezogen“, gestand er. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küßte sie mit der Leidenschaft, die Liza so gut von ihm kannte. Unwillkürlich trieb es ihr die Tränen in die Augen. Methos bemerkte das. „Wieso weinst du?“ fragte er an ihren Ohr. „Ich bin bloß glücklich, das ist alles“, erwiderte Liza. „Hast du es gewußt?“ „Was?“ „Das mit meiner Unsterblichkeit?“ „Du hast es mir nie erzählt, Methos. Duncan hat mich aufgeklärt als du im Krankenhaus lagst. Ich versprach ihm, es dir nicht zu sagen.“ „Stört es dich nicht? Immerhin bin ich ein ganz anderer als du angenommen hast.“ „Das ist nicht wahr. Du bist noch immer mein Mann – egal, ob du Adam oder Methos heißt.“ Methos lächelte erleichtert. Ihre Worte schienen ihn zu beruhigen. Liza blickte ihm in die Augen. Sie sah es in seinen Augen übermütig funkeln. Methos beugte sich über sie – so weit bis sie seinen Atem in ihren Gesicht spürte. „Ich kann einfach nicht anders. Meine eigene Frau bringt mich halb um den Verstand“, murmelte er, dann streiften seine Lippen sanft ihre. Der Druck seiner Lippen verstärkte sich und Liza ließ den Kuss intimer werden. Ihre Gefühle schienen explosionsartig in ihr zu erwachen. So heftig wurde sie davon erfaßt. Instinktiv klammerte sie sich an Methos‘ Schulter fest – aus Angst, er könnte aufhören, wenn sie ihn nicht festhielt. Langsam wanderten Methos‘ Hände über ihre Taille. Seine Finger suchten sich ihren Weg unter ihre Bluse. Zärtlich begann er sie zu streicheln. Das Feuer zwischen ihnen sprang hin und her. Sanft zog Methos sie noch enger an sich. Er wollte sie so nah wie möglich bei sich spüren. Liza spürte seine Beine an ihren Schenkeln und diese Nähe tat ihr so gut, das sie wieder kurz davor stand, zu weinen. Methos konnte nicht aufhören sie zu küssen. Es war, als würden ihrer beider Körper erst jetzt richtig zum Leben erwachen. Für einen kurzen Moment hob er den Kopf und begegnete dem Glänzen in ihren Augen. Dann preßte er sie noch enger an sich und hauchte ihr einen leichten Kuss auf das Kinn. Von Methos ermutigt ließ Liza ihre Hand über seine Brust gleiten. Ihre Hände streichelten seine harten Muskelstränge bis sie seinen Rücken spürte. Leidenschaftlich küßte Methos sie. Lizas Körper war vor Erwartung angespannt. Erwartung, vor etwas gleichzeitig Altbekannten wie Neuem. Was immer sie auch erwartet haben mochte, es kam nicht dazu. Den genau in diesen Moment zerriß das Klingeln des Telefons den Bann zwischen ihnen. „Verdammt“, fluchte Methos. Liza öffnete die Augen und beugte sich zum Telefon, das neben dem Bett auf einen Nachttisch stand. Sie nahm den Hörer von der Gabel. „Pierson“, meldete sie sich, um ihre Stimme bemüht. Methos stand derweil auf und ging ins Badezimmer. Liza war enttäuscht als sie das kalte Wasser laufen hörte. Anscheinend war er der Meinung, das er jetzt dringend eine Abkühlung benötigte. „Mrs. Stevens, wie geht es Ihnen?“ sprach sie in den Hörer. „Gut. Wie geht es Ihren Mann?“ erkundigte sich die Nachbarin. „Es geht. Wir kommen schon zurecht, danke der Nachfrage.“ „Eigentlich rufe ich an, um zu fragen, ob Sie nicht Lust hätten mit uns am Samstag ins Theater zu gehen. Wir hätten noch zwei Karten übrig. Alecs Freunde haben kurzfristig abgesagt und es wäre schade, wenn die Karten verfallen.“ „Ich werde Adam fragen und sage Ihnen dann Bescheid“, versprach Liza und sie legte den Hörer zurück auf die Gabel. Als sie den Blick hob, stand Methos nachdenklich im Türrahmen. „Was wirst du mich fragen?“ „Mrs. Stevens hat noch zwei Karten für das Theater am Samstag übrig. Sie fragt, ob wir sie nicht begleiten wollen“, antwortete Liza trocken. Sie blickte Methos an und konnte nicht glauben, wie beherrscht er nun wieder aussah. Es war, als wäre soeben nichts zwischen ihnen vorgefallen. Unwillkürlich trieb es ihr die Tränen in die Augen. Sie wandte sich ab und ging zur Schiebetür, die zum Balkon führte. „Liza, was ist los?“ fragte Methos hinter ihr. „Gar nichts“, sprach sie kopfschüttelnd. Doch sie wußte aus Erfahrung, das ihr Mann sich nicht so leicht abschütteln ließ. Methos drehte sie zu sich und sah ihre Tränen. „Natürlich gehen wir ins Theater, wenn das dein Wunsch ist“, sprach er tröstend. „Das bedrückt mich doch nicht“, erwiderte Liza schärfer als sie es eigentlich beabsichtigte. „Was ist es dann?“ „Es ist deine selbstlose Beherrschung, die ich nicht ertrage. Vor wenigen Minuten langen wir noch zusammen auf diesen Bett und jetzt ... bist du kalt wie eine Mauer“, sprach sie verzweifelt. Sie konnte einen leisen Schluchzer nicht unterdrücken. Ohne lange zu überlegen zog Methos sie an seine Brust. „Es tut mir leid. Ich hätte es nicht zulassen dürfen.“ „Ich liebe dich“, flüsterte Liza. Methos schob sie ein Stück von sich und schüttelte den Kopf. „Bitte, sag so etwas nicht“, sprach er leise. „Ich muß. Es ist wahr, Methos. Was soll ich den machen? Ich will meinen Mann zurück. Den Mann, der weiß, wer ich bin, welche Ehe wir geführt haben und bei dem ich weiß, woran ich bin.“ „Vielleicht ist es doch besser, wenn ich ins Hotel gehe. Ich belaste nur deine Gefühle und verletze dich.“ „Nein“, widersprach Liza ihm energisch. Ihr Protest veranlaßte ihn dazu ihr in die Augen zu blicken. „Ich würde es nicht überleben, wenn du gehst. Ich brauche dich. Ich kann ohne dich nicht in diesen Haus leben. Es ist so leer ohne dich.“ „Wie könntest du schon jemanden brauchen, der sich an nichts erinnert?“ fragte Methos sie voller Zweifel. „Ich bin deine Frau, Methos. Ich werde dich immer brauchen. Daran wird sich nie etwas ändern“, erwiderte sie. Methos seufzte leise und zog sie wieder in seine Arme. Er strich ihr leicht über das Haar – so wie er es immer getan hatte um sie zu trösten. „Ich würde dir all das so gerne ersparen. Du hast das nicht verdient“, flüsterte er. Methos hielt Liza lange im Arm, bevor sie sich trennten. Für sie beide war es eine schwere Zeit. Methos wollte ihr so gerne diese Schmerzen ersparen, doch sein Gedächtnisverlust nahm sie genauso schwer mit wie ihm. Doch bei ihm war es noch etwas anderes. Es waren diese Gefühle, die ihre Anwesenheit bei ihm auslösten. Instinktiv wußte Methos, das er auf den besten Weg war, sich noch einmal in Liza zu verlieben.
~ 5. ~ Täglich trainierte Duncan nun mit Methos. Doch Methos‘ unverbesserlicher Kampfstil war nie vergangen. Obwohl er sich daran nicht mehr erinnerte, beherrschte er noch jeden einzelnen Trick. Nach wie vor beherrschte er alles perfekt. Am Samstag gingen Methos und Liza mit den Stevens ins Theater. Es lief das Stück ‘Der Sommernachtstraum‘ von William Shakespeare. Die Plätze waren exklusiv. Eine Lounge war für sie reserviert worden. Das Ehepaar Stevens saß vorne und Methos und Liza nahmen hinter ihnen Platz. Das Licht ging aus und der Vorhang fiel. Die Vorstellung begann. Während das Stück lief, beobachtete Liza, wie Methos die Lippen bewegte und stumm den Text mitsprach. Er kannte es und schien sich an jedes kleine Detail zu erinnern. Im Laufe der Vorstellung nahm Methos Lizas Hand. Sie beugte sich zu ihm. „Deine Erinnerung scheint langsam wieder zu kommen.“ „Ja, ich habe die Erstaufführung des Stücks gesehen“, flüsterte Methos, dann stutzte er und schüttelte den Kopf. „Mein Gott, was rede ich den da?“ „Mache dir darüber keine Gedanken. Es ist nun einmal deine Erinnerung.“ Methos lächelte und blickte auf das alte Ehepaar vor ihnen. Doch die Beiden konzentrierten sich völlig auf die Vorstellung. Methos umfaßte Lizas Gesicht und zog es zu sich. „Was hast du vor?“ murmelte Liza mit zitternder Stimme. „Meine Frau küssen, was sonst?“ Bevor Liza reagieren konnte, preßte Methos seine Lippen auf ihre. Doch ihre Überraschung verschwand schnell und sie erwiderte den Kuss. Methos strich zärtlich mit der Zungenspitze über ihre Lippen. Wie in Trance öffnete Liza ihre Lippen und ein angenehmer Schauder wanderte über ihren Rücken als Methos‘ Kuss heißer und intimer wurde. Als sich seine Lippen von ihren lösten, blickte Methos ihr wissend in die Augen. Er lächelte und nahm ihre Hand wieder in seine. Er konzentrierte sich wieder auf die Vorstellung. Doch während des Restes des Stückes streichelte er immer wieder zärtlich ihre Finger. Elisabeth Stevens blickte sich einmal zu den jungen Paar um und lächelte, als sie die verschlungenen Finger sah. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Bühne zu. Liza beugte sich zu Methos. „Würdest du bitte damit aufhören?“ „Womit?“ fragte Methos scheinheilig. „Damit“, teilte Liza ihm mit und blickte auf die Streicheleinheiten, die er ihren Fingern gab. „Ach damit soll ich aufhören? Ich finde es sehr angenehm. Übrigens, ist das nicht das Originalstück“, sprach Methos. „Was?“ Verwirrt blickte Liza ihn an. Das war typisch ihr Mann. Er wechselte so schnell das Thema, das sie oft nicht mitkam. Das war seine berühmte Taktik um sie abzulenken. Das tat er nur, wenn er über ein bestimmtes Thema nicht sprechen wollte. „Ich habe die Erstaufführung gesehen, schon vergessen? Shakespeare hat einige Szenen anders geschrieben. Es hat sich mit der Zeit verändert.“ „Deine Erinnerung kommt wirklich langsam wieder“, stellte Liza glücklich, aber auch traurig fest. Es war gut, wenn er sich endlich erinnerte. Aber es waren Dinge, die nicht ihre Ehe betrafen. Ihr wäre es lieber gewesen, wenn sich Methos an ihre gemeinsame und glückliche Zeit erinnern würde. Doch sie mußte geduldig sein. Geduld ist eine Tugend, dachte sie nieder geschlagen und versuchte, sich zusammenzureißen. Sie wollte nicht, das Methos bemerkte, was in ihr vorging. Er hatte so schon ein schlechtes Gewissen, weil er ihr so viel Kummer bereitete. Aber Liza konnte ihre Gefühle nicht vor ihm verbergen. Das war ihr schon früher nicht möglich gewesen. Prüfend beobachtete Methos sie. „Mir ist noch etwas eingefallen“, flüsterte er. „Und was?“ fragte Liza neugierig nach. „Es betrifft uns. Ich hatte diese Erinnerung als wir ... auf dem Bett lagen“, gestand er. „Wir kannten uns gerade einmal zwei Wochen und ich habe dich zu einen Spaziergang eingeladen“, murmelte er in ihr Ohr. „Es fing zum regnen an. Es hat heftig geregnet und es war abends. Vor einen Café habe ich dich dann das erste Mal geküßt. Das wir total durchnäßt waren, hat uns nicht im geringsten gestört.“ „Du erinnerst dich daran?“ flüsterte Liza ungläubig. Methos nickte leicht. „Wie lange waren wir eigentlich zusammen, bevor ich dich bat, mich zu heiraten?“ fragte er. „Vier Monate.“ „Ich muß es ja sehr eilig gehabt haben. Wie war mein Heiratsantrag?“ „Wir haben mit Duncan und Joe an einer Schiffahrt teilgenommen. Wir beide standen an der Reling und ich habe die Aussicht genossen. Da hast du dich plötzlich zu mir gedreht und gesagt ‘Heirate mich‘.“ Methos lachte leise. „Einfach so?“ „Einfach so. Du hast mich total überrascht damit. Ich hatte nicht damit gerechnet.“ „Hast du sofort ja gesagt?“ „Ja, das habe ich. Mit einen solch direkten Antrag – und das nach so kurzer Zeit – hatte ich zwar nicht gerechnet, aber ... ich liebe dich. Ich wußte vom ersten Tag an, das ich mein Leben mit dir verbringen will. Erinnerst du dich daran wie wir uns kennen gelernt haben?“ „Nein. Wie? War ich da auch so direkt?“ „In gewisserweise“, sprach Liza. „Wir haben uns im Supermarkt kennen gelernt.“ „Ein guter Ort um sich kennenzulernen. Was genau ist passiert?“ „Wir haben beide nach dem letzten Glas Oliven gegriffen. Und naja ... irgendwann verliebten wir uns.“ „Sehr romantisch“, spottete Methos über seine eigene Liebesgeschichte. Liza boxte ihm leicht in die Rippen. „Langsam wirst du wieder der Alte. Werde nicht wieder so zynisch!“ „Ich bin kein Zyniker.“ „Doch“, behaarte Liza. Sie blickte ihn von der Seite aus an. Wie lange mochte es wohl noch dauern bis er sein Gedächtnis zurück erlangte? Methos schien ihre Gedanken zu erraten. „Ich weiß es nicht, Liza. Ich wünsche mir selbst jeden Tag, das ich mich wieder an mein Leben erinnere.“ Der Gedanke daran stimmte ihn traurig und er zog sich innerlich zurück. Liza seufzte schwer. Seine Amnesie nahm ihn schwer mit. Hoffentlich kommt bald alles wieder in Ordnung, dachte sie. Nach der Vorstellung und einen gemeinsamen Essen mit den Stevens machten sie sich auf den Heimweg. Liza räumte im Haus noch ein wenig auf als Methos im Bad stand. Er wußte nun definitiv, das er sich noch einmal in seine Frau verliebt hatte. Dieses Gefühl, das er empfand, nannte man Liebe. Währenddessen fragte sich Liza, ob ihre Liebe noch eine Zukunft hatte, wenn er sich nicht mehr erinnerte. Würde er sich in eine andere verlieben? „Verdammt, Liza! Hör auf damit! Er ist dein Mann und nimmt sein Ehegelübde trotz Gedächtnisverlust sehr ernst“, ermahnte sie sich selbst. Nein, er würde sie niemals betrügen. Vorher würde er die Scheidung einreichen. Liza schüttelte den Kopf. Sie machte sich wirklich zu viele Gedanken. Noch einmal kontrollierte sie die abgeschlossene Haustür, dann ging sie nach oben. Ihr fiel gar nicht auf, das im Gästezimmer kein Licht brannte. Sie betrat das Schlafzimmer und schloß die Tür hinter sich. Als sie sich umdrehte, erlebte sie eine Überraschung. Methos war im Zimmer und schlug gerade die Bettdecke zurück. „Was machst du hier?“ fragte sie überrascht. Methos lächelte sie verlegen an. „Nun ja, ich dachte ... es wird Zeit, das ich wieder bei meiner Frau im Zimmer schlafe. Aber wenn du etwas dagegen hast, gehe ich wieder.“ „Sei nicht albern, Methos! Es ist genauso dein Schlafzimmer wie meins. Ich freue mich über deinen Entschluß.“ „Wirklich?“ „Ja“, sprach sie mit einen Nicken. Liza ging ins Badezimmer und zog sich um. Dieses Mal entschied sie sich für etwas besonderes. Es handelte sich um ein weinrotes Nachthemd, das mit Spitzen besetzt war. Methos sah es gerne an ihr, das wußte sie. Methos staunte als sie aus dem Badezimmer kam. Inzwischen wußte er nur zu gut, warum er sich zwei Mal in diese Frau verliebt hatte. Sie war wirklich eine wunderschöne, geistreiche Frau. Liza legte sich ins Bett als Methos zögernd aus dem Badezimmer kam. Dann legte er sich neben seine Frau. Nach einen unangenehmen, langen Schweigen, war es Methos, der beschloß, den ersten Schritt zu tun. Lächelnd drehte er sich auf die Seite und legte vorsichtig einen Arm um Liza. Er zog sie sanft an sich. „Methos, weißt du, was du da tust?“ „Ehrlich gesagt, nein. Aber es fühlt sich gut an, oder etwa nicht? Soll ich aufhören?“ „Nein. Ich habe meinen Mann sehr vermißt, mußt du wissen.“ „Dann müssen wir dringend etwas dagegen tun“, sprach Methos amüsiert. Er beugte sich über Liza und verschloß ihre Lippen zu einen überaus zärtlichen Kuss. Bereitwillig legte sie ihm die Arme um seinen Nacken. Als Methos spürte, das Liza ihn gewähren ließ, wurde sein Kuss leidenschaftlicher. Ein zweites Mal verlor er sein Herz. Schon längst hatte Liza ihn erneut erobert. „Methos“, flüsterte Liza und in ihrer Stimme schwang all ihre Liebe mit, die sie für ihn empfand. Das sagte Methos alles, was er wissen mußte. Seine Finger glitten über ihr Gesicht, wanderten höher und schoben sich in ihr weiches, langes Haar. Ihre Lippen verschmolzen erneut zu einen intimen Kuss. „Ich träumte davon“, flüsterte Methos an ihren Lippen. „Als ich im Krankenhaus aufwachte und dich erblickte, war ich sofort hin und weg – auch wenn ich es nicht gezeigt habe. Ich sah dich und fragte mich, wer ist diese wunderschöne Frau? Und als ich erfuhr, das du meine Ehefrau bist, fiel mir ein Stein von Herzen. Vielleicht klingt es verrückt, aber ich habe mich wieder in dich verliebt, Liza.“ „Dann küß mich“, forderte sie ihn heiser auf. „Küss mich und hör nie mehr damit auf!“ Lächelnd folgte Methos ihrer Aufforderung. Seine Finger glitten zu den Träger ihres Nachthemdes und schoben es ihr über die Schultern. Das Oberteil fiel herab und lenkte seine Blicke auf ihre entblößten Brüste. „Du bist so ... wunderschön“, flüsterte er anerkennend. „Liza?“ Ein wenig Unsicherheit schwang in seiner Stimme mit. Liza wußte, auf welche unausgesprochene Frage er eine Antwort wollte. „Ja“, sprach sie und ihr Nachthemd fiel zu Boden. Das war ihr Mann, ganz allein ihr Ehemann. Methos, der Mann, den sie liebte und der sie trotz allem auch noch liebte. Voller Bewunderung betrachtete Methos seine Frau. Wie konnte eine Frau so schön und gleichzeitig so geistreich sein? Es war seine Frau, ganz allein seine, die das Bild einer Göttin verkörperte. In diesen Augenblick war Methos so stolz mit ihr verheiratet zu sein. Kein anderer Mann sollte sie je so zu Gesicht bekommen. Sie war seine Frau, trug seinen Namen und daran würde sich nie etwas ändern. „Ja, du bist meine schöne Ehefrau, meine Liza“, flüsterte er. Methos sah das glückliche Strahlen in ihren Augen. Und es stimmte auch ihn glücklich. „Ich möchte dich fühlen. Ich möchte endlich meinen Mann wieder spüren“, sprach Liza. „Das wirst du, Liebling. Heute Nacht wird dir dein Mann alles von sich geben, was er hat“, versprach Methos ihr. Wie von selbst glitten Lizas Hände zu seinen Shirt und sie zog es ihm über den Kopf. Methos begegnete ihren Blick und wußte augenblicklich, wie viel sie ihm vor seiner Amnesie bedeutet hatte. Sie war sein Leben gewesen. Vielleicht mag ich mich nicht mehr an mein ganzes Leben erinnern, aber ich liebe diese Frau mehr als alles andere, dachte er selig. Lizas Finger streichelten über seine nackte Brust und ein wohliges Stöhnen entrang sich aus den Tiefen seiner Kehle. Die einzige Barriere, die es zwischen ihnen gab, war die Boxershorts, die Methos trug. Das letzte Kleidungsstück viel zu Boden und Liza spürte seinen männlichen, kraftvollen Körper nahe bei sich. „Methos?“ Kurz flackerten Zweifel in ihr auf. War es wirklich richtig? War es kein Fehler? Konnten sie das tun, obwohl er nicht wußte, wer er war? „Ganz ruhig, Liebling. Es ist richtig“, sprach Methos besänftigend, der ihre Zweifel erkannte und sie mit einer einzigen Handbewegung zur Seite wischte. Liza erwiderte ihren Blick und wußte, ihre Zweifel waren nicht nötig. Das, was hier geschah, war überaus richtig. Methos zog sie enger an sich und küßte sie leidenschaftlich. Engumschlungen sanken sie in die Kissen zurück. Ein leiser Seufzer entrang sich Lizas Kehle als seine Lippen über ihren Hals glitten. Sie schob ihre Hände in sein Haar und genoß seine spielerischen Zärtlichkeiten, die er ihr gab. Doch schon bald war es um Methos‘ Selbstbeherrschung geschehen. Er konnte es nicht mehr ertragen und mußte das zärtliche Vorspiel beenden. Er mußte seiner Sehnsucht folgen; mußte die Erfüllung bekommen, nach der er sich seit seinem Erwachen im Krankenhaus sehnte. Wissend blickte Methos ihr in die Augen. Noch immer glaubte er zu träumen, weil eine solch perfekte, vollkommene Frau ihn liebte. Er schob sich über sie und drang mit einer geschmeidigen Bewegung in sie ein ...
~ Epilog ~ Mit den ersten, warmen Sonnenstrahlen brach der nächste Morgen heran. Mit einen glücklichen Lächeln lag Liza in Methos‘ Armen und schlief. Die Sonnenstrahlen, die durch einen Spalt zwischen den Vorhängen schienen, kitzelten Methos im Gesicht. Mit einen leisen Stöhnen wachte er auf. Er drehte sich zur Seite und blickte Liza an. „Guten Morgen, Liebling“, flüsterte er und küßte sie zärtlich. Leicht rührte sie sich. Methos konnte nichts anderes tun als sie anzusehen. Und in diesen Augenblick kam alles hoch. Die Bilder jagten durch seinen Kopf und weckten seine Erinnerung. Die Erinnerung an sein fünftausendjähriges Leben, seine Heirat mit Liza, wer er war – es kam alles zurück. Er hatte sein Gedächtnis zurück erlangt. „Liebling, wach auf“, sprach er und berührte Liza sanft an der Schulter. Schläfrig öffnete sie die Augen. „Was ist den, Methos?“ murmelte sie. „Liza, ich weiß wieder alles“, sprach Methos. „Ich verstehe nicht ganz“, erwiderte Liza verwirrt. Noch etwas verschlafen sah sie ihn an. „Ich erinnere mich. Ich weiß wieder alles. Mein Gedächtnis ist zurück.“ „Ehrlich?“ Lizas Stimme zitterte leicht. Ein übermütiges Funkeln glitzerte in Methos‘ Augen. Und augenblicklich wußte Liza, das er die Wahrheit sprach. So sah sie nur der Mann an, den sie geheiratet hatte. Überglücklich hellte sich ihre Miene auf und sie fiel Methos um den Hals. Seine Frau fest in den Armen haltend, ließ er sich in die Kissen zurücksinken. „Ich habe dir viel Kummer bereitet. Verzeih mir“, sprach er an ihren Ohr. „Du kannst doch nichts dafür. Ich bin froh, das du wieder der Alte bist.“ „Und ob ich der bin, Liebling. Wenn ich gewußt hätte, was mir mein Gedächtnis zurückbringt, hätte ich diesen Schritt schon viel früher getan.“ Intensiv verschloß Methos ihre Lippen mit seinen. „Ich hatte solche Angst, Methos“, sprach Liza. „Wovor?“ „Das ich dich verlieren könnte. Ich hatte Angst, das du dich in eine andere Frau verlieben könntest.“ „Wie kannst du nur so von mir denken?“ entrüstete sich Methos. „Ich liebe dich, Liza. Selbst ohne Gedächtnis habe ich mich noch einmal in dich verliebt. Nie könnte ich dich wegen einer anderen verlassen. Du bist die Einzige für mich“, sprach er und sah sie spielerisch beleidigt an. Doch dann lachte er heiter. „Das ist mir nun auch klar. Das du dich noch einmal verliebt hast, ist der schönste Liebesbeweis, denn du mir machen konntest, Methos. Endlich ist unser Glück wieder perfekt. Nichts und niemand kann das je zerstören.“ Liza erwiderte sein zärtliches Lächeln. Inzwischen hatte Methos sich aufgerichtet und blickte auf seine Frau hinab. „Ja. Perfekt, das ist der richtige Ausdruck“, erwiderte er leise. Liza war wieder glücklich und das stimmte Methos fröhlich. Er wollte nicht, das es ihr nicht gut ging. Ihr Glück ging ihm über alles. Der Kummer war vergessen. Sie waren wieder vereint. Und nur das zählte. Er war wieder so, wie sie ihn kennen gelernt hatte und es machte sie unsagbar glücklich. Seine Lippen hinterließen eine heiße Spur auf ihrem Körper. Sie glitten tiefer und tiefer. Die Welt versank um die Beiden ... Am Nachmittag suchten die Beiden Joe und Duncan auf. Überraschend erschienen sie in Joes Bar. „Das ist ja nett, das ihr uns besucht. Wie geht es dir, Methos?“ fragte Duncan einfühlsam. „Bestens, MacLeod, danke der Nachfrage.“ „Irgendwie siehst du ... anders aus und du benimmst dich auch anders“, bemerkte Joe. „Das liegt vielleicht daran, das ich wieder alles weiß“, erwiderte Methos ruhig. Joe glitt das Glas aus der Hand. Unfaßbar sahen Methos‘ Freunde ihn an. „Heißt das, du weißt wieder alles?“ fragte Duncan. „Ja.“ „Wie ist das möglich?“ warf Joe ein. Verlegen strich sich Methos durch das Haar und nahm dann eine Locke von Lizas Haar zwischen seine Finger. „Ihr wollt wissen, wie ich mein Gedächtnis zurück erlangt habe?“ fragte er unschuldig. „Ja“, riefen die Beiden gleichzeitig. Das war ihr Methos, der alte, zynische und unerträgliche Methos. Nur er liebte es, sie auf den Arm zu nehmen und sie auf heißen Kohlen sitzen zu lassen. Er spielte mit ihnen. Methos amüsierte sich mal wieder auf ihre Kosten. Er wieder da, das war offensichtlich. Methos zog Liza eng an sich und küßte sie zärtlich. „Ich drücke es mal so aus: Ich habe mich letzte Nacht etwas intensiv mit meiner Frau beschäftigt und da ist meine Erinnerung zurück gekehrt“, sprach Methos schließlich. Ein vielsagendes „Aha“ war von Joe und Duncan zu hören. „Wir verstehen. Es freut mich zu sehen, das du wieder der Alte bist“, meinte Mac als er aufsprang und seinen Freund auf die Schulter klopfte. Es war gut, das er wieder alles wußte. Bereitwillig gab Joe eine Runde Getränke aus. Während sie sich unterhielten, war Methos und Liza anzusehen, wie glücklich sie wieder waren. Ihr Eheglück war wieder hergestellt. „Weißt du, Methos, du hast uns langsam wirklich Angst eingejagt. Es schien so als würde dein Gedächtnis nie mehr zurück kommen. Das war wirklich schon sehr besorgniserregend. Aber Gott sei Dank hast du ja deine Frau“, sprach Duncan mit einem erleichterten Lächeln. „Ja, allerdings“, bestätigte Methos. Bald verabschiedete sich das Ehepaar Pierson wieder. Als die Sonne unterging, stand Liza mit geschlossenen Augen auf dem Balkon und genoß die frische Luft. Da legten sich zwei warme, starke Männerhände um ihre Taille. Zärtlich biß Methos ihr ins Ohrläppchen. „Bist du wieder glücklich, Liebes?“ fragte er. „Ja, sehr. Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch.“ Methos drehte sie zu sich und küßte seine Frau als wäre es ihre letzte gemeinsame Minute. „Du bist mir nicht mehr böse?“ fragte Methos vorsichtig nach. Er hatte noch immer ein schlechtes Gewissen weil er sie belogen hatte. Das hätte er nicht tun sollen, daß wußte er. Doch er konnte es nicht mehr ändern. Es war zu spät und sie kannte nun sein Geheimnis. „Du meinst, das du mir deine Unsterblichkeit verschwiegen hast?“ Methos nickte leicht. „Nein, ich weiß jetzt, das du nur Angst hattest, mich zu verlieren. Aber ab jetzt keine Geheimnisse mehr, okay?“ „Versprochen. Komm ins Bett, Liza. Wir sollten wieder anfangen unser Eheleben intensiv auszuleben.“ Liza lachte als Methos sie hochhob und zum Bett trug. Dann zeigte er ihr, das seine Liebe zu ihr niemals sterben würde. Ende || Home || |