Title: Zwischen zwei Welten
Author: Tegan

Fandom: Highlander
Rating:
Category: Fight, Rückblenden, Freundschaft
Characters, Pairing: Highlander-Cast, Methos / Jenneth (eig. Charakter)

Summary: Duncan wird ausgeraubt und dabei angeschossen. Er fällt in einen komaartigen Zustand. Während seine Freunde sich Sorgen um ihn machen, da er nicht aufwacht, führt Fitz Duncan durch eine Welt, die er nicht kennt. Eine Welt, in der er nicht existiert ...

Disclaimer: Die Charaktere von Highlander – The Series gehören nicht mir, sondern der Davis/Panzer Productions und anderen. Diese Story ist FanFiction mit der weder Geld verdient, noch Rechte verletzt werden sollen. Ich schreibe sie nur zu meinen Vergnügen.

Note: Die Idee beruht auf der Doppelfolge „To Be, Not To Be“, die letzten beiden Highlander-Folgen. Ich fand die Idee gut, aber in meinen Kopf sind Ideen rum gespuckt, wie ich dieses Thema anders schreiben könnte. Also habe ich das auch in die Tat umgesetzt. Heraus gekommen ist meine Version von dem Thema aus „To Be, Not To Be“. Es ist ja nichts neues bei mir, das ich Folgen umschreibe oder anders schreibe.


Zwischen zwei Welten
written by Tegan
© 2000

~ 1. ~

Es hatte geregnet. Die Straßen war naß und das Wetter kühl, beinahe kalt. Der Winter nahte. Duncan zog seinen Mantel enger um sich und war auf den Weg nach Hause. Paris war wie immer – trotz des schlechten Wetters – in einer wunderbaren Stimmung. Paris war zu jeder Jahreszeit in wunderbarer Stimmung. Die Stadt leuchtete in den verschiedensten Lichtern. In den letzten Jahren war diese Stadt sein zu Hause geworden. Er fühlte sich hier ausgesprochen wohl. Ja, es war eine gute Idee gewesen Amerika zu verlassen – damals mit Tessa und Richie.

Der Schmerz übermannte Duncan augenblicklich. Tessa und Richie – sie waren beide tot, hatten ihn verlassen. Er vermißte die Beiden sein. In gewisser Weise waren sie seine Familie gewesen. Nun versuchte Duncan, sein Leben wieder in geordnete Bahnen zu schieben. Doch das war gar nicht so einfach, wenn man unsterblich war und jeder deinen Kopf wollte. Aber bis jetzt hatte er überlebt, kämpfte für die Gerechtigkeit und stand den Menschen bei, die sich selbst nicht helfen konnten. Duncan war, wie Methos es sarkastisch formulierte: „Der Ritter auf den weißen Pferd.“ Und irgendwie hatte der alte Mann auch recht.

In seinen Gedanken versunken bog er bei der Kreuzung ab. Über den Nachmittag war Duncan bei Joe gewesen. Auch Methos hatte sich – wie üblich – in der Bar des Beobachters aufgehalten und seine gewohnten zynischen Bemerkungen vom Stapel gelassen. Nun wollte Mac nur noch zu seinen Hausboot und den Abend in Ruhe ausklingen lassen. Er dachte an Tessa. Ihr Todestag kam immer näher.

Als Duncan in einer dunklen Gasse war, ging alles auf einmal ganz schnell. Mac hing so sehr seinen Gedanken nach, das er nicht den Mann sah, der mit einer Waffe auf ihn zukam. Ohne eine Vorwarnung schoß er. Drei Kugeln trafen Duncan in den Oberkörper. Der Schotte sackte mit einen dumpfen Stöhnen in sich zusammen. Der Mann raubte ihn aus und haute mit dem Geld ab. Duncan bekam nicht mit wie jemand, der den Lärm gehört hatte, einen Krankenwagen rief. Er bekam die Behandlung nicht mit und auch nicht, wie die Ärztin seinen Führerschein fand. In seiner Geldbörse war eine Karte von Joes Bar. Das Krankenhaus rief dort an und informierte Joe, was geschehen war.

Duncan war noch immer bewußtlos als Joe und Methos im Krankenhaus auftauchten. Kurz erzählte ihnen die zuständige Ärztin, was mit ihm passiert war. Dann gingen die Beiden zu ihm. „Ist das normal, das er so lange bewußtlos ist?“ fragte der Beobachter. Methos schüttelte leicht den Kopf. „Nein, eigentlich nicht. Ich verstehe das selbst nicht. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, das der sture Bock momentan seelisch schwer angeknackst ist. Du weißt doch ... Tessas Todestag ist bald. Und Richies Tod, mit dem er etwas zu tun hatte, belastet ihn auch noch immer. Die ganze Sache mit Ahriman hat er wohl nicht ganz so gut verkraftet“, sprach Methos nachdenklich.

„Das mit Richie war ein Unfall“, protestierte Joe heftig. „Das war kein Unfall. Er hat ihn getötet, Joe“, widersprach Methos. „Ahriman hat ihn verrückt gemacht.“ „Das räume ich ja ein, aber Richies Tod war gewiß kein Unfall. Duncan ist seelisch am Ende, so wie es aussieht. Er versucht, allein damit klar zu kommen.“ „Und ich dachte immer, du versuchst, mit deinen Problemen allein fertig zu werden“, spottete Joe und er blickte besorgt auf seinen bewußtlosen Schützling.

Ein schwaches Lächeln glitt über Methos‘ Lippen. „Ich verstehe das nicht. Er müßte doch aufwachen. Hat er vergessen, das er unsterblich ist, oder was?“ „Sprich noch lauter, das ganze Krankenhaus hat es noch nicht mitbekommen. Du kannst eure Unsterblichkeit auch gleich auf das schwarze Brett hängen“, spottete Joe bissig. Methos senkte seine Stimme ein wenig. „Wenn, dann würde ich nur seine Unsterblichkeit an das schwarze Brett hängen, aber meine bestimmt nicht“, erwiderte Methos schlagfertig.

„Du bist und bleibst ein Feigling“, sprach Joe kopfschüttelnd. In stiller Eintracht blickten Methos und Joe auf Duncan, der an einige Geräte angeschlossen war. Er bewegte sich nicht. Und genau das beschäftigte seine Freunde schwer. Eine Krankenschwester kam herein und bat die Beiden, zu gehen, da Duncan Ruhe brauchte. Sie seufzten und beschlossen am nächsten Tag wiederzukommen. Vielleicht hatte sich sein Zustand bis dahin geändert.

Das fremde, grelle Licht kam immer näher. Duncan blinzelte, dann öffnete er die Augen. Wo war er? Um ihn herum war alles leuchtend weiß. „Hallo?“ rief er laut, doch er hörte nur sein Echo. Was ging hier vor? Duncan erinnerten sie nur noch daran, das er angeschossen und ausgeraubt wurde. „Hallo MacLeod“, ertönte auf einmal eine ihm bekannte Stimme hinter ihm. Verwundert blickte Mac sich um. Vor ihm stand Fitz.

„Fitz, was ... wie ...“, stammelte Duncan, doch er brachte keinen vernünftigen Satz über die Lippen. „Mein trotteliger Schotte! Schön, dich mal wiederzusehen“, sprach Fitz mit einen Lächeln. „Aber, du bist doch tot“, brach es aus Duncan heraus. „Nun, wohl wahr! Laß dich umarmen.“ Fitz umarmte seinen alten Freund. „Wo bin ich hier? Und was mache ich hier?“ fragte Mac verwirrt. „Du bist in einer so genannten Zwischenwelt.“ „Wie?“ Nun verstand Duncan überhaupt nichts mehr.

„Hör mal, Duncan, ich wurde zu dir geschickt.“ „Warum?“ fragte Mac verblüfft. „Weil du dir in der letzten Zeit zu viele Gedanken gemacht hast, mein Freund. Du überhäufst dich selbst mit einer Schuld, die nicht notwendig ist.“ „Tessa und Richie, sie ... starben allein wegen mir.“ „Nein, Duncan, es war Schicksal.“ „Wer hat dich geschickt?“ fragte Duncan unvermittelt. „Der große Boß.“ Vielsagend blickte Fitz nach oben.

„Ich bin ein Engel. Dein Schutzengel, um genau zu sein. Und ich werde dir etwas zeigen – von hier. Ich zeige dir etwas, was nur wenige sehen dürfen.“ „Und was?“ fragte Duncan skeptisch nach. „Ich zeige dir, was die Welt ohne dich wäre. Du wirst sehen, wie die Menschen, die du kennst, ohne dich leben, MacLeod. Du wirst erfahren, was die Welt, ohne ihren edlen Ritter Duncan MacLeod, wäre“, sprach Fitz mit ernster Miene. 

„Du zeigst mir wie die Welt ohne mich wäre“, wiederholte Duncan verblüfft. „Ja, du denkst, du tust nichts für diese Welt. Doch das stimmt nicht. Du hast sehr viel für die Menschen getan. Du siehst Ungerechtigkeit und bekämpfst sie. Mein lieber Schotte, du trägst nicht die Schuld an Tessas Tod und auch an Richies Tod bist du nicht schuld.“ „Doch, das bin ich.“ „Was ist mit den anderen? Joe? Methos? Amanda? Sie brauchen dich“, sprach Fitz belehrend. Leicht schüttelte Duncan den Kopf.

„Nein, sie brauchen mich nicht. Ich bringe sie doch immer nur in Gefahr. Das muß endlich enden. Ohne mich sind sie besser dran.“ „Du bist ein Narr, MacLeod. Ich zeige dir, was mit ihnen geschehen wäre, wenn du nicht gewesen wärst. Aber eines sei dir gesagt: Du kannst nur beobachten, nicht eingreifen. Du kannst dich nicht einmischen, das ist unmöglich. Dir wird ein Geschenk zuteil, wie nur wenige Menschen es erfahren. Aber einmischen kannst du dich nicht. In der Welt, die ich dir nun zeige, gibt es keinen Duncan MacLeod. Dort hast du nie existiert.“ Plötzlich flackerte ein großes Bild vor ihnen auf.

„Dann sollten wir anfangen. Vergiß nicht, ein Eingreifen in diese Dinge ist unmöglich. Egal wie schrecklich das, was du auch siehst, ist, du mußt dich raushalten. In dieser Welt existierst du nicht.“ „Schon kapiert“, murmelte Duncan. „Ich wiederhole mich nur so oft weil ich dich kenne. Dir wird nicht gefallen, was du siehst. Aber es muß sein. Nur so verlierst du deine Schuld. Nur so verstehst du, was für eine Hilfe du für deine Freunde bist. Der Herr will, das du deine Schuld verlierst“, sprach Fitz. „Warum?“ hakte Duncan neugierig nach.

„Weil du eines seiner bravsten Schäfchen bist. Und er will nicht, das du vom rechten Weg abkommst. Wir werden einen Zeitsprung machen“, erklärte er. „Und was heißt das, Fitz?“ „Ich werde dir das zeigen, was sich vor einigen Jahren ereignet hätte, wenn du nicht da gewesen wärst. Wir fangen im Jahr 1995 an. Da beginnt unsere kleine Reise. Sieh es dir an und lerne, das die Welt und deine Freunde dich brauchen.“ Fitz deutete auf das unscharfe Bild vor sich. Es wurde klar und Duncan sah sich die Welt an, in der er nicht existierte; in der alles anders war ...

~ 2. ~

[Los Angeles - Anfang 1995]

Amanda schritt mit anmutigen Schritten durch das große Haus. Ihr langes, schwarzes Haar fiel ihr locker über die Schulter. Sie hatte einen wichtigen Bankangestellten geheiratet, der für sie krumme Geschäfte abwickelte. Amanda hatte ihn dazu überredet und sie wußte, Daniel tat alles für sie. Er konnte nicht glauben, das eine so schöne Frau einen Mann wie ihn geheiratet hatte. Er wußte nicht, das Amanda einen Geliebten nach dem anderen hatte. Amanda war eine intrigante, falsche Schlange.

Ungeduldig wartete sie darauf, das ihr Mann nach Hause kam. Sie hoffte, das er mit seiner Nervosität nicht ihren ganzen Plan zunichte gemacht hatte. Als Amanda Daniels Schritte hörte, goß sie Champagner in zwei langstielige Gläser und begrüßte ihn an der Haustür. „Amanda, Liebes!“ „Hallo Darling! Na, wie ist es gelaufen?“ erkundigte sie sich und blickte auf den Aktenkoffer. Wenn die Urkundenfälschung geklappt hatte, besaßen sie nun Millionen.

„Sehr gut. Niemand hat etwas bemerkt.“ „Das habe ich dir doch gesagt, Liebling. Du könntest mir ruhig etwas mehr Vertrauen schenken“, flötete sie und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Laß uns feiern!“ „Geh schon mal in den Garten hinaus, Amanda.“ „Natürlich, Daniel.“ Hüfteschwenkend spazierte Amanda in den großen Garten ihrer Villa. Unbemerkt von Daniel goß sie einen kleinen Trank in sein Gift. Es handelte sich dabei um Gift.

Amanda hatte nicht vor, das Vermögen mit ihren Ehemann zu teilen, der nur noch eine Last für sie war. Sie hatte ihn bloß benutzt um an das Geld zu kommen. Und nun, da sie hatte was sie wollte, mußte sie ihn loswerden. Da trat Daniel aus dem Haus und kam auf seine Frau zu. Lächelnd reichte sie ihm sein Glas und stieß mit ihm an. „Auf dich, mein Schatz“, sprach sie. „Auf uns, Amanda.“ Eindringlich beobachtete Amanda ihn als er das Glas an die Lippen führte.

Plötzlich wurde ihm das Glas aus der Hand gerissen. Und dann ging alles rasend schnell. Dunkel gekleidete Männer stürmten die Terrasse und drangen Amanda entschieden in eine Ecke. Daniel wurde gegen seinen Willen aus dem Haus gebracht. Er verstand das alles nicht. Die Männer trugen eigenartige Tätowierungen an ihren Handgelenken. „Was wollt ihr?“ rief Amanda panisch. Sie kam nicht an ihr Schwert. Es lag zu weit von ihr entfernt. „Deinen Kopf“, erwiderte ein blonder Mann in einen langen Mantel ruhig. „Ihr seit keine Unsterblichen. Also, wer seit ihr?“ fragte Amanda fordernd.

„Wir sind nicht unsterblich, das hast du richtig erkannt. Wir sind es genauso wenig wie dein Mann, den du versucht hast, zu vergiften. Was spielt das für eine Rolle, wer wir sind?“ „Ich will es wissen“, sprach Amanda. „Eine teuflische Ausgeburt wie du hat keine Forderungen zu stellen. Wir beschützen die Menschheit. Wir sind die Rächer der Menschheit“, sprach der Fremde und zog ein Schwert, das er Amanda an die Kehle hielt.

„Ich ... habe der Menschheit nie etwas böses getan“, sprach Amanda angestrengt. „Das ich nicht lache! Du warst schon immer eine gute Lügnerin, Amanda. Dein ganzes Leben lang hast du die Menschen bestohlen und betrogen. Doch deine lange Lebenslinie wird hier und jetzt enden.“ Und mit diesen Worten holte der Fremde mit den Schwert aus und die scharfe Klinge durchtrennte Amandas Hals. Ohne mit der Wimper zu zucken, enthauptete er sie ...

[Zwischenwelt]

Geschockt starrte Duncan auf das verschwommene Bild vor sich. „Mein Gott! Das war doch ...“, flüsterte er. „Ja, das war James Horton“, erwiderte Fitz ruhig. Unfaßbar blickte Duncan seinen Freund an. „Aber ... er ist doch tot ...“ „Ja, ich weiß. Doch in dieser Welt, Duncan, lebt er. Es gibt niemanden, der es wagt, ihn zu stoppen. Niemanden außer Methos und Kronos waren dazu bereit.“ Duncan fiel aus allen Wolken als er die Namen Methos und Kronos in einem Atemzug hörte. Beruhigend hob Fitz die Hände.

„Darauf kommen wir später zu sprechen. Dieser Teil der Geschichte dauert etwas länger. Aber zurück zum eigentlichen Thema: Diese Amanda ist dir nie begegnet. Sie war zwar schon immer eine Diebin, aber in dieser Welt wäre sie einen Schritt weiter gegangen. Sie hätte ihren Mann umgebracht. Es wäre auch in deiner Welt geschehen, wenn du ihr nicht begegnet wärst. Die gute Lehre von Rebecca hätte da nicht viel geholfen. Du warst Derjenige, der sie aufgefangen hat. Es war ihr Glück, das du dich ein wenig um sie gekümmert hast.“ „Sie hat mich immer in Schwierigkeiten gebracht. Jedesmal, wenn wir uns trafen“, beschwerte sich Duncan. „Und trotzdem hast du sie geliebt“, sprach Fitz amüsiert und ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen.

„Ja, aber ... Was ist jetzt mit Horton?“ wechselte Duncan das Thema. „Du hast ihn gesehen. Horton lebt und hat seinen Krieg begonnen. Er hat die Beobachter zersplittert und macht gnadenlos Jagd auf die Unsterblichen. Die wenigen, die versucht haben, ihn aufzuhalten, sind tot. Du solltest dir also Sorgen um deinen guten Freund Joe Dawson machen“, sprach Fitz. „Was ist mit Joe?“ fragte Duncan besorgt.

„Tja, Joe hat alles – was in seiner Macht stand – versucht, um Horton zu stoppen. Aber es ist ihm nicht gelungen.“ „James hat ihn doch nicht ...“, rief Duncan erschrocken. Verneinend schüttelte Fitz den Kopf. „Nein, Joe Dawson lebt. Doch er ist am Boden. Er ist nicht mehr der Joe Dawson, den du kennst. Dein Beobachter ist ganz unten. Man hat ihn zerstört; ihm alles geraubt, woran er einst geglaubt hat“, erzählte Fitz mit ernster Miene.

„Joe konnte die anderen Beobachter nicht davon abhalten Horton zu folgen. Er konnte nicht verhindern, das Horton die Beobachter zerstörte. Er stand fast alleine da, aber er durfte leben. James hat sich erbarmt, da er ja Joes Schwager ist. Doch wie Joe nun lebt ... nun es ist nicht das Beste; nicht das, was du von ihm gewohnt bist.“ „Wie meinst du das?“ fragte Duncan, bei dem alle Alarmglocken schrillten. „Du warst nicht da um seinen Leben einen Sinn zu geben. Joe war ... allein. Und er verlor nach Hortons Verrat jeglichen Lebenswillen. Doch sieh es dir selbst an“, meinte Fitz und das Bild vor ihren Augen wurde wieder klarer ...

[Paris - Mitte 1995]

Eigentlich war Joe Dawson ein Mann, der gut mit allen fertig werden konnte und auch niemals aufgab. Er war immer mit einem Gehstock unterwegs gewesen – seit er in Vietnam schwer verletzt worden war. Doch seit der Sache mit James hatte er sich verändert. Es hatte sich alles geändert. Aus dem starken Joe war ein Wrack geworden, körperlich wie seelisch. Die Sache mit James hatte ihn sehr in Mitleidenschaft gezogen.

Nun saß er im Rollstuhl und spielte auf der Straße Gitarre, um sich ein paar Groschen zu verdienen. Joe Dawson hatte alles verloren. Hilflos mußte er zusehen wie James Horton sein Massenmorden vorantrieb und dabei war, alles zu zerstören, wofür die Beobachter hart gearbeitet hatten. Und er konnte ihn nicht aufhalten. Er war machtlos. Zum ersten Mal in seinen wünschte Joe sich wirklich zu sterben. Den er konnte rein gar nichts gegen seinen Schwager ausrichten.

Joe war auf den Weg in seine kleine Wohnung. Die Beobachter waren zerbrochen und er war allein. Er führte ein trauriges, trostloses Leben. Seine Aufmerksamkeit wurde geweckt als ein junger Mann an ihn vorbeilief – so als wäre der Teufel hinter ihm her. Joe erkannte ihn sofort. Es handelte sich bei den Mann um Cory Raines, den Unsterblichen. Und augenblicklich wußte Joe auch, vor wem er floh, wer hinter ihm her war. Und da tauchte auch schon ein dunkler Lieferwagen auf und die Seitentüren sprangen auf. Hortons Männer liefen hinter Cory her.

James hingegen stieg langsam aus dem Wagen. Instinktiv tastete Joe nach der Waffe, die er unter seiner Decke verbarg. Lässig und mit einen höllischen Grinsen auf den Lippen kam James auf seinen Schwager zu. „Mein lieber Joe! Was machst du den hier?“ „Laß Cory in Ruhe“, forderte Joe, ohne auf den Spott seines Schwagers einzugehen. Leicht schüttelte James den Kopf. „Du hast es noch immer nicht kapiert! Du bist ein nichts und diese Sache geht dich nichts mehr an.“ „Du Monster! Warum tust du das?“ James beugte sich vor und entriß Joe die Waffe.

Seelenruhig leerte er das Magazin und warf die Waffe Joe vor die Füße. „In deinen schlechten körperlichen Zustand solltest du dich wirklich nicht um meine Angelegenheiten kümmern. Das, was die Beobachter tun, geht dich nichts mehr an.“ „Du bist kein Beobachter!“ „Das möchtest du gerne glauben, nicht wahr? Sieh es ein, Joe: Die Zeiten haben sich geändert. Die Welt hat sich verändert“, sprach James mit einen leichten Schulterzucken.

„Das kann sein. Aber die Beobachter haben sich nicht geändert“, sprach Joe. James schüttelte den Kopf und amüsierte sich über ihn. „Doch, auch dein Verein hat sich verändert. Glaub, was du willst, mein lieber Schwager – solange du mir nicht in die Quere kommst. Aber wie willst du das auch? Du bist ein Wrack, Joe. Du kannst gar nichts unternehmen – selbst wenn du es wolltest. Bis dann, Schwager, ich habe noch zu tun.“ James ging die Gasse hinunter, wo seine Männer Cory erschossen hatten.

„Du elender Bastard!“ rief Joe ihm schwach nach. Doch James hatte recht. Joe konnte nichts gegen ihn ausrichten. Und dann sah er das Blitzen und das Feuer. Cory Raines war tot, er wußte es, ohne seine Leiche gesehen zu haben. James hatte einen weiteren Unsterblichen umgebracht. Cory Raines war ein weiterer Toter in diesen schrecklichen und unsinnigen Krieg. Und er, Joe Dawson, Beobachter aus Leidenschaft, war machtlos dagegen ...

[Zwischenwelt]

Geschockt starrte Duncan vor sich hin. War das wirklich Joe Dawson gewesen? Joe, einer seiner besten Freunde? „Fitz?“ Verzweifelt blickte er seinen alten Weggefährten an. Das alles konnte doch nicht wahr sein. „Keine Sorge, mein alter Freund! Dies ist nur eine Parallelwelt. Aber so würde dein Joe sein, wenn du nicht gewesen wärst.“ „Warum hat er nicht versucht Horton aufzuhalten?“ Fitz schüttelte über die unverbesserliche Sturheit des Schotten den Kopf.

„Er hat es versucht, Macleod, er hat es wirklich versucht. Aber was konnte er – als einzelner Mann – schon gegen Horton und seine Leute ausrichten? Alle anderen, die ihm geholfen hatten, waren tot. Er war allein. Er konnte nichts tun. Also beschloß Joe, die Sache ruhen zu lassen. Er war machtlos. Er hatte keine andere Wahl, Duncan. James hatte ihm alles genommen, doch ...“ Fitz hob schwach die Schultern.

„Das hätte ich nie für möglich gehalten“, flüsterte Duncan kopfschüttelnd. „Joe hätte so geendet, wenn du nicht gewesen wärst. Du bist der Mittelpunkt seines Lebens. Du hast seinen Leben einen wahren Sinn gegeben. Duncan, du gibst ihm dort Mut, wo er keinen mehr hat. Du gibst ihm seinen Lebenswillen, MacLeod.“ „Ich ... nein, das ist allein Joes Verdienst, nicht meiner.“ „Doch, es ist dein Verdienst. Du hast sehr viel für diesen Mann getan. Du glaubst, du bringst ihn ständig in Gefahr? Nein, das ist nicht so. Hör endlich auf, das zu glauben“, sprach Fitz.

„Aber es ist so“, widersprach Duncan schwach. „Nein. Er weiß, welche Gefahren sein Job als Beobachter mit sich bringt. Joe ist sich dessen bewußt. Es hat nichts damit zu tun, das er mit dir befreundet ist. Joe kennt die Gefahren. Du bist ein wichtiger Teil seines Lebens, MacLeod. Er braucht dich und du brauchst ihn.“ „Ich ...“ Fitz unterbrach ihn mit einer ungeduldigen Handbewegung. „Sehen wir weiter. Noch ist unsere Reise nicht zu Ende. Es gibt eine wichtige Person, deren Geschichte wir uns jetzt ansehen sollten.“ „Ich verstehe ...“ Mac blickte auf das scharfe Bild und erstarrte. Er starrte auf die Frau, die er sofort erkannte. Seine Stimme war nur ein Flüstern als er ihren Namen sprach: „Tessa ...“

[Seacouver - Mitte 1995]

Tessa – die schlanke, blonde Frau – ging die Stufen hinauf und blieb lächelnd stehen als zwei Kinder im Alter von sechs und acht Jahren auf sie zuliefen. Lachend breitete Tessa die Arme aus und fing die Beiden auf. Der Junge und das Mädchen warfen sich glücklich in Tessas Arme. Es waren ihre Kinder – Danielle und Michel. Tessa lebte mit ihren sterblichen Mann Jean Deaucare in einer großen, feinen Villa.

Ihre Familie gehörte zu den oberen zehntausend, zu der High Society. Doch Tessa hatte die Bildhauerei aufgegeben weil sie damit kein Geld verdiente – nach Ansicht ihres Mannes. Außerdem hatte sie dies auch nicht nötig, da sie sowieso wohlhabend waren. Sie schien ein perfektes Leben zu führen. Doch der glückliche Schein trog die Außenwelt. Tessa hatte zwei Kinder, einen Ehemann und ein schönes Leben. Doch in ihrem Leben fehlte etwas sehr bedeutendes: Leidenschaft.

Schon lange hatte sie vorgehabt mit Jean darüber zu reden, aber ihr hatte immer der Mut und ihm die Zeit gefehlt. Doch als er an diesen Abend nach Hause kam, wollte Tessa es nicht länger hinausschieben. Sie wollte die Sache auf den Punkt bringen. „Laß uns am Wochenende verreisen, Jean. Die Kinder können sich bei deiner Mutter bleiben. Und wir beiden machen uns ein paar schöne Tage“, schlug sie vor. „Schatz, ich kann nicht. Ich habe heute dieses große Projekt übernommen. Ich habe keine Zeit.“ „Das sagst du schon seit Jahren“, murmelte Tessa enttäuscht.

Jean seufzte leise. „Tessa, bitte! Mache mir jetzt keine Szene. Ich habe genug Streß um die Ohren.“ „Die Kinder und ich ... wir sehen dich kaum noch. Außerdem weiß ich nicht, was ich mit meiner Zeit anfangen soll.“ Jean blickte seine Frau an. „Du hast doch die Kinder, um die du dich kümmern mußt.“ „Vormittags sind sie in der Schule. Jean, ich will wieder als Bildhauerin arbeiten. Ich weiß, das ich es noch kann.“ „Oh nein, Tessa! Deine letzte Ausstellung ist Jahre her. Und sie war eine einzige Enttäuschung. Tue dir das nicht an“, seufzte Jean. „Es ist mein Beruf“, widersprach Tessa heftig.

„Dein Beruf ist jetzt deine Familie“, sprach Jean mit einen leichten Schulterzucken. „Welche Familie? Ich kriege dich kaum noch zu Gesicht. Laß uns verreisen, Jean – für uns, für unsere Ehe.“ „Ich kann nicht, Tessa. Wirklich, es geht im Moment nicht. Der Auftrag ist äußerst wichtig. Wir kriegen damit Millionen.“ „Wir haben genug Geld. Sieh dich doch mal um, Jean. Wir sind schon reich genug. Was ist bloß aus uns geworden? Ich habe mehr von dieser Ehe erwartet.“ „Und was?“ fragte er unverständlich.“ „Leidenschaft“, flüsterte Tessa. Einen Moment sah er sie an und lachte dann bitter auf.

„Ich bitte dich, Tessa! Dafür sind wir wirklich schon etwas zu alt. Außerdem führen wir eine stabile und solide Ehe. Wir haben wunderbare Kinder und führen ein gutes, wohlhabendes Leben. Du hast keinen Grund so verbittert zu sein“, wies Jean seine Frau zurecht. „Das ist deine Meinung. Aber ich sehe das anders. Wir müssen etwas gegen unsere Krise tun.“ „Später, Tessa. Ich muß noch einmal los. Ich habe noch ein wichtiges Abendessen mit dem Kunden, der uns diesen Auftrag zugesichert hat.“ „Jetzt noch?“ „Ja, es ist wichtig für unser Projekt.“ „Du kannst jetzt nicht gehen.“ „Ich muß. Warte nicht auf mich. Es kann spät werden“, sprach Jean und er verließ das Haus. Schwach sank Tessa auf die Couch. Hatte sie sich ihr Leben wirklich so farblos und leer vorgestellt? ...

[Zwischenwelt]

In aller Ruhe beobachtete Fitz seinen alten Freund. Fassungslos starrte Duncan auf das Bild vor sich. Er konnte nicht glauben Tessa – seine Tessa – zu sehen. „Sie lebt“, flüsterte er. „Ja, das tut sie. Aber sie ist nicht glücklich.“ „Sie hat zwei Kinder. Etwas, was sie sich immer gewünscht hat, ich ihr aber nie geben konnte. Und hier lebt sie.“ „Aber wie, MacLeod?“ fragte Fitz und er zuckte leicht mit den Schultern.

„Tessa hat ihren Beruf aufgegeben. Du weißt, wieviel ihr das bedeutet hat. Sie hat vergessen, was Leidenschaft und wahre Liebe ist. Sie ist verbittert, MacLeod. Ist es das, was du ihr gewünscht hast?“ Forschend blickte Fitz den sturen Schotten an. Duncan dachte über die Worte seines Freundes nach. Ja, in dieser Welt lebte sie, aber sie war nicht glücklich. Sie war äußerst verbittert; hatte vergessen, was Leidenschaft wirklich bedeutete.

„Nein, das habe ich ihr nicht gewünscht. Ich wollte immer nur ihr Bestes. Aber ... Tessa lebt ...“, fing Duncan wieder an. Fitz schüttelte den Kopf. „Dies ist kein wirkliches Leben für sie. Sie hat alles für ihre Familie aufgegeben, das sie geliebt hat. Und nun ist sie unglücklich. In dieser Welt ist Tessa so verbittert wie du sie nie erlebt hast. In dieser Welt kennt Tessa das Wort Glück nicht.“ Verneinend schüttelte Duncan den Kopf. Er wollte das nicht glauben, obwohl es so offensichtlich war.

„Ich ... aber ohne mich lebt Tessa“, flüsterte er. „Doch wie, MacLeod? Das hättest du nicht gewollt. Ohne dich hat Tessa ihre Leidenschaft und ihre Liebe verloren. Ohne dich hat sie nie erfahren, was das wahre Leben ist. Sie hat die Bedeutung des Wortes Leidenschaft verloren.“ Duncan war noch immer wie vor dem Kopf gestoßen. Er hatte Tessa wiedergesehen. „Doch sie lebt.“ „Verdammt, du ...“, begann Fitz und war im Begriff heftig über die Sturheit des Schotten zu fluchen.

Da krachte es auf einmal. Fitz‘ Blick glitt nach oben. „Verzeih Herr! Ich werde nie mehr fluchen“, versprach er hastig und wandte sich wieder Duncan zu. „Wir sollten nicht weiter darüber streiten, da wir nicht zu einer Einigung kommen werden. Wir sollten uns Demjenigen zuwenden, der dem Herrn am meisten Sorge bereitet.“ „Wer?“ fragte Duncan – nun doch neugierig – nach. „Methos“, erwiderte Fitz ruhig.

„Methos ... was ist mit ihm?“ fragte Duncan besorgt. „Tja, er hat alles im Leben verloren, einschließlich seinen Lebenswillen. Methos glaubte an nichts mehr. Er empfand keine Freude mehr und lebte einfach so in den Tag hinein. Schließlich warst du nicht da um ihn aufzufangen; um sein Leben wieder in eine bestimmte Richtung zu lenken. Methos hatte eine unstillbare und unterdrückte Wut in sich“, sprach Fitz mit einer leichten Falten in der Stirn.

„Du, Duncan, warst nicht da um ihn zu bremsen; um ihm zu zeigen, das sein Weg falsch war.“ „Was ist geschehen?“ fragte Duncan dazwischen. In ihm breitete sich ein ungutes Gefühl aus. „Es kam, was kommen mußte. Methos begegnete Kronos wieder. Und Kronos gab ihm ein Ziel. Ein Ziel, um seinen Zorn und seiner Wut freien Lauf zu lassen – die vier apokalyptischen Reiter. Methos war nicht mehr zu halten.“ „Nein, das kann nicht sein“, widersprach Duncan. Doch Fitz nickte bejahend. „Oh doch! Wir werden es uns ansehen. Aber zuvor muß ich dir noch eines sagen.“ „Und was?“ fragte Mac skeptisch.

„Methos hat eine Frau – Jenneth, eine schöne dreiundzwanzigjährige Amerikanerin. Doch er behandelt sie nicht so wie man seine Ehefrau eigentlich behandeln sollte. Für ihn ist sie eher seine Dienerin. Jenneth vergöttert ihn, liebt ihn abgöttisch und tut alles für ihn. Und Methos nutzt dies gnadenlos aus. Er hat sie erst kennen gelernt als er sich wieder mit Kronos verbündet hat. Ihre Ehe ist sehr ... nun, wie nenne ich es am besten ... dominant. Methos ist der Herr in der Beziehung und das in allen Punkten. Obwohl Jenneth nicht immer glücklich mit ihm ist, hält sie trotzdem zu ihm. Sie liebt ihn und kennt seine wahre Natur“, erklärte Fitz.

„Aber ...“, murmelte Duncan. Er konnte sich das einfach nicht vorstellen. Ohne ihn hätte sich Methos wieder mit Kronos zusammen getan? Leicht schüttelte er den Kopf. Fitz seufzte leise. „Tja, du warst nicht da, um Methos aufzufangen, als er einen Menschen brauchte. Und so ist dann eins nach dem anderen eingetroffen. Er schloß sich wieder Kronos an und verbündete sich erneut mit seinen Brüdern – so wie einst.“ „Das hört sich gar nicht gut an“, bemerkte Duncan. „Das ist auch gar nicht gut. Methos und Kronos haben viele krumme Dinge zusammen gemacht.“ „Was ist mit Silas und Caspian?“ „Sieh es dir selbst an“, schlug Fitz vor und deutete auf das Bild, das wieder schärfer wurde ...

~ 3. ~

[Paris - Mitte 1995]

„Verdammt noch mal“, fluchte Kronos als er mit Methos und Caspian in ihr Versteck – eine verlassene Fabrik – zurückkehrte. „Langsam geht mir Horton wirklich auf die Nerven.“ James Horton hatte die Reiter überrascht. In der letzten Zeit hatte er viele Unsterbliche getötet. Nun hatte ihr Bruder Silas daran glauben müssen. Ein Moment der Unachtsamkeit hatte genügt, damit Silas seinen Kopf verlor.

Horton tat dies alles mit Raffinesse, das mußte selbst Kronos zugeben. Zuerst erschoß er die Unsterblichen und dann nahm er ihnen die Köpfe. „Und jetzt?“ fragte Methos in die kleine Runde. „Wir werden ihn finden. Es ist nur eine Frage der Zeit. Und dann ... machen wir ihn fertig“, sprach Kronos entschlossen. Er griff nach einer Flasche Whiskey und goß sich ein Glas ein. Ein weiteres reichte er Caspian. „Ich bin gleich wieder da“, erklärte Methos und stieg die Stufen zu seinen Schlafzimmer hinauf.

„Jenneth?“ Er stieß die Tür auf. Im Hintergrund lief leise Musik. „Jen?“ In diesen Moment kam seine Frau aus dem Badezimmer. „Schon zurück?“ fragte sie. Methos‘ Blick glitt über sie. Ein Handtuch war um ihren Körper geschlungen, die Haut glänzte noch von der Dusche und das blonde Haar war naß. Doch dazu war Methos im Moment nicht aufgelegt. Mürrisch setzte er sich auf das Bett.

„Was ist los?“ fragte Jenneth. Sie spürte, das ihn etwas bedrückte. Jenneth setzte sich zu ihm aufs Bett und begann, seine Schultern zu massieren. „Silas ist tot“, sprach Methos nach einer Weile. Er legte den Kopf in den Nacken und genoß ihre Massage. „Horton?“ „Wer sonst?“ gab Methos aggressiv zurück. „Tut mir leid“, erwiderte Jenneth aufrichtig. Methos drehte sich zu ihr um. „Zieh dich an. Die Jungs haben Hunger“, erklärte er ihr und verließ das Schlafzimmer.

Jenneth nickte leicht und tat, was er sagte. Sie kochte und putzte für seine Brüder – seit sie Methos kennen gelernt hatte. Sie wußte, das Methos sie ausnutzte, aber dagegen war sie machtlos. Sie hatte kein Problem damit – nicht mehr; hatte sich daran gewöhnt. Das Problem, das sie hatte, war Methos‘ Verhalten. Er konnte furchtbar zärtlich zu ihr sein, wenn er wollte. Doch dann ... dann waren da diese Tage, an denen er unausstehlich war und sie schlug. Ein Leben an seiner Seite war nicht leicht.

Ihr Leben konnte glücklich sein, aber die dunklen Zeiten überschatteten es auch. Jenneth hatte Methos in der Zwischenzeit kennen gelernt. Sie kannte die Anzeichen, wenn er kurz davor war, sie zu schlagen. Und sie hatte erkannt, das er sich im Moment wieder in dieser Phase befand. Er stand wieder kurz davor. Aus diesem Grund mußte sie achtgeben, was sie tat. Sie wußte selbst, es war kein guter Zeitpunkt, einen Schlußstrich zu ziehen. Doch sie durfte es nicht länger hinauszögern. Obwohl sie Methos liebte, hielt sie dieses Leben nicht mehr aus.

Wenig später machten es sich Kronos und Caspian im Wohnbereich, den sie sich eingerichtet hatten, gemütlich. Sie diskutierten über belanglose Dinge. Auch nach Silas‘ Enthauptung ging das Leben für die Reiter weiter. Die beiden Unsterblichen wurden von lauten Stimmen aus ihrer Diskussion gerissen. „Es reicht!“ Das war die Stimme von Methos‘ süßer Frau. Kronos gab gerne zu, das sie ein Leckerbissen war.

Aber leider hatte Methos ihm ausdrücklich verboten Jenneth auszutesten. Und Kronos wollte keinen Ärger mit seiner rechten Hand. Nur aus diesen einen Grund fügte er sich dem Wunsch von Methos. „Was ist da los?“ fragte Caspian neugierig. Kronos zuckte leicht mit den Schultern. „Methos scheint mit seiner Frau zu streiten“, erwiderte er. Kronos erhob sich. „Gehen wir nachsehen“, schlug er vor. Caspian folgte seinen Bruder.

Jenneth und Methos standen oben an der Treppe. „Das kann nicht dein Ernst sein“, knurrte Methos gefährlich. „Doch, es ist mein Ernst. Methos, ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als alles andere, aber ... ich kann so nicht weitermachen.“ Eine Tasche stand neben ihr. „Du wirst nicht gehen“, befahl Methos lautstark. „Ich kann das alles nicht mehr ertragen. Dieses ganze Leben ... ich kann so nicht weitermachen, Methos. Es geht einfach nicht“, sprach Jenneth kopfschüttelnd.

Sie sah das drohende Blitzen in seinen Augen. Jenneth drehte sich um und war bereit, ihn zu verlassen. Methos umfaßte hart ihren Ellbogen. „Du wirst nicht verschwinden. Ich werde nicht zulassen, das du mich verläßt, ist das klar? Wir werden das ausdiskutieren.“ „Oh, ich weiß, wie das wieder endet. Deine Diskussionen bestehen darin, das du zuschlägst und ich mich deinen Wünsche füge. Aber so läuft das nicht mehr. Du kannst mich nicht zwingen zu bleiben. Ich werde gehen.“ Jenneth riß sich von ihm los. Dabei verlor sie das Gleichgewicht und trat einen Schritt zurück. Sie trat ins Leere und stürzte.

„Jenneth!“ Methos‘ Schrei verhallte in den Hallen der Fabrik. Er versuchte noch sie zu halten, doch seine Hand schoß zu spät nach vorne. Jenneth fiel die Treppe hinunter. Entsetzen machte sich auf Methos‘ Gesicht breit. Das hatte er nicht gewollt. Methos rechnete damit, das sie diesen Sturz nicht überleben würde. Sie war eine zarte, sensible Frau. Regungslos blieb Jenneth am Treppenansatz liegen.

Kronos und Caspian sahen den Sturz und kamen langsam näher. Methos blickte geschockt auf seine Frau, die bewußtlos am Boden lag. Dann erwachte er aus seiner Erstarrung und hastete die Treppe hinunter. Schwach ließ er sich neben Jenneth auf die Knie fallen. Vorsichtig drehte er ihr Gesicht zu sich und fühlte ihren Puls. Auch wenn ihr Puls schwach ging, war es ein eindeutiges Zeichen, das sie noch lebte.

„Jenneth?“ fragte Methos mit zitternder Stimme. „Wir müssen sie ins Krankenhaus bringen“, sprach er und blickte zu Kronos auf. Doch dieser zuckte nur gelangweilt mit den Schultern. „Warum? Warum sorgst du dich plötzlich um sie? Du kannst jede Frau dieser Welt haben. Ich dachte, sie bedeutet dir nichts.“ „Ich habe mich getäuscht. Sie bedeutet mir doch etwas. Das habe ich nicht gewollt“, flüsterte Methos. Er war wie betäubt.

„Dann bringe sie ins Krankenhaus“, schlug Kronos vor. „Nein, ich ... will sie nicht bewegen. Ihre Wirbelsäule könnte etwas abbekommen haben. Sie könnte eine schwere Rückenverletzung davon getragen haben. Wenn wir sie bewegen, könnte Jenneth gelähmt bleiben.“ „Du kannst den Krankenwagen nicht rufen“, protestierte Caspian. „Wenn Horton dahinter kommt, findet er uns. Das ist viel zu riskant. Du riskierst wegen ihr unser Leben. Das ist sie nicht wert.“ „Doch, das ist sie. Ich werde den Krankenwagen rufen – ob es euch paßt oder nicht.“ Methos griff nach seinen Handy und rief den Notarzt.

Nach fünfzehn Minuten traf der Notarzt ein. Die ganze Zeit hatte Methos an der Seite seiner Frau verbracht und leise auf sie eingeredet. Er hatte sich tausend Mal entschuldigt, obwohl er wußte, das sie ihn nicht hörte. „Kann ich mitfahren?“ fragte Methos als Jenneth auf eine Trage geschnallt und in den Krankenwagen gebracht wurde. „Wir haben keinen Platz für Sie. Aber fahren Sie doch hinterher“, sprach einer der Sanitäter. Methos nickte. Er sah dem Krankenwagen nach. Dann drehte er sich zu seinen Brüdern um.

„Ich fahre dem Krankenwagen hinterher. Kommt ihr mit oder bleibt ihr hier?“ fragte Methos als er nach den Autoschlüsseln griff. Die Angst um seine Frau stand ihm ins Gesicht geschrieben. Kronos seufzte tief. „Wir kommen mit. Wenn du unbedingt ins Krankenhaus willst ... Ich hoffe, du weißt, das du unser Leben gefährdest.“ „Darüber können wir später diskutieren. Das interessiert mich nicht“, erwiderte Methos scharf und ging zum Wagen voraus.

Die Ärzte ließen sich Zeit, Jenneth genau zu untersuchen. Sie wollten sichergehen, das sie keine dauerhaften Schäden davon getragen hatte. Unruhig lief Methos am Gang der Notaufnahme auf und ab. Kronos war in eine Zeitschrift vertiefst, während Caspian sich ein Sandwich besorgt zu haben. Alle fünf Minuten blickte Methos auf die Uhr. „Das kann doch nicht solange dauern“, rief er genervt. Er blickte auf als er Schritte hörte und den behandelnden Arzt von Jenneth erkannte.

„Wie geht es meiner Frau?“ fragte Methos sofort. „Nun ... sie hatte Glück. Ihre Frau hat sich vier Rippen gebrochen und ihr Handgelenk ist geprellt. Außerdem hat sie viele blaue Flecken und Blutergüsse. Sie schläft jetzt. Sie können nach Hause fahren. Wenn sich ihr Zustand ändert, rufen wir Sie selbstverständlich an. Aber im Moment können Sie hier nichts tun“, sprach der Arzt schroff. Er hatte die Spuren im Gesicht seiner Patientin gesehen und wußte, das sie von Schlägen herkamen, aber nicht von einem Sturz.

„Ich kann jetzt nicht nach Hause fahren. Ich würde gern bei Jenneth bleiben“, erwiderte Methos. Der Arzt zögerte. Er hielt das für keine gute Idee. „Nun eigentlich ...“ „Bitte! Ich kann sowieso nicht schlafen. Ich möchte bei ihr sein, wenn sie aufwacht“, sprach Methos. Er machte einen sehr schuldvollen Eindruck. Man sah ihm das schlechte Gewissen, das er verspürte, deutlich an. „Na gut! Aber wenn sie uns im Weg stehen ... werfe ich Sie raus“, warnte der Arzt und ließ ihn allein.

Eine Krankenschwester kam hinzu und erklärte Methos, wo seine Frau lag. Dann kümmerte sie sich wieder um ihre Arbeit. Methos drehte sich zu seinen beiden Brüdern um. „Du willst bleiben?“ fragte Kronos und er stand von den unbequemen Stühlen im Wartebereich auf. „Ja, ich bleibe die Nacht hier.“ „Okay, mach, was du willst. Wir fahren.“ „Ich halte euch nicht auf.“ Kronos nahm die Autoschlüssel und ging mit Caspian davon. Methos machte sich auf den Weg zur Zwischenintensiv, wo Jenneth lag.

Leise schloß Methos die Zimmertür hinter sich. Die Vorhänge waren zugezogen und Jenneth war allein im Zimmer. Methos zog einen Stuhl ans Bett und zog seinen Mantel aus. Er blickte auf Jenneth, die friedlich schlief. Methos griff nach ihrer Hand und umschlang ihre zarten Finger mit seinen. „Es tut mir so leid“, flüsterte er. Erst jetzt, wo sie in Gefahr geraten war, hatte er erkannt, was sie ihn bedeutete.

Die Zeit verging und Methos wartete daraus, das Jenneth aufwachte. Kurz verließ er das Zimmer um sich einen Becher Kaffee zu holen. Kraftlos lehnte er sich gegen den Automaten und schloß für einen Moment die Augen. „Sie sollten schlafen“, sprach eine fürsorgliche Stimme neben ihm. Als Methos die Augen öffnete, stand da eine Krankenschwester. Sie hielt einige Krankenblätter in den Händen.

„Ich kann nicht“, sprach Methos hilflos. „Sie so zu sehen ... das habe ich nicht gewollt. Wie konnte ich das nur zulassen?“ Die Schwester schenkte ihm ein verständnisvolles Lächeln. „Das wird schon wieder. Der Arzt hat ihr dieses Schlafmittel gegeben, damit sie sich ausschlafen kann und keine Schmerzen hat.“ „Hoffentlich“, flüsterte Methos und nahm seinen Becher Kaffee, um zu Jenneth zurückzugeben.

Methos fand zwei, drei Stunden Schlaf. Der Stuhl war äußerst unbequem, aber selbst wenn er ein Bett zur Verfügung hätte, würde er nicht viel Schlaf finden. Die Sorge um seine Frau hielt ihn wach. Nie hätte er gedacht, das sie ihm wirklich etwas bedeutete. Als er sie kennen gelernt hatte, hatte er sich ihr Vertrauen erschlichen. Sie hatte sich in ihn verliebt und war bereit, alles für ihn zu tun. Und Methos hatte das schamlos ausgenutzt. Jetzt erst erkannte er, das sein Verhalten falsch gewesen war. Er hatte sie schrecklich behandelt.

Doch irgendwann siegte die Erschöpfung über seinen Willen wach zu bleiben. Er schlief über seinen Gedanken ein. Die Sonne blinzelte durch einen Spalt zwischen die Vorhänge. Es war früher Morgen. Methos hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schlief. Über Jenneths Lippen drang ein leises Stöhnen. Das Geräusch holte den Unsterblichen aus dem Schlaf. „Jen?“ Er beugte sich über sie.

Leicht rieb sich Methos über seinen steifen Nacken. Er hatte wirklich eine sehr unangenehme Lage beim schlafen gehabt. „Jenneth?“ Ihre Augenlider flatterten und dann sah sie ihn an. „Methos?“ flüsterte sie. „Hi Süße!“ Methos umfaßte ihre rechte Hand. „Wie fühlst du dich?“ „Ich habe ... Schmerzen.“ „Das wird schon wieder, ich verspreche es dir. Weißt du, wo du bist und was geschehen ist?“ „Ich habe das Gleichgewicht verloren und bin die Treppe runter gefallen. Bin ich im Krankenhaus?“ „Ja, ich bin gleich wieder da. Ich hole nur den Arzt“, sprach Methos und er verließ kurz das Zimmer.

Methos suchte die Krankenschwester auf. „Kann ich Ihnen helfen?“ „Holen Sie den Arzt. Meine Frau ist aufgewacht“, teilte er ihr mit und ging zu Jenneth zurück. Nach ungefähr zwei Minuten betrat Dr. Valuny das Zimmer. Methos zog sich zurück, damit er Jenneth untersuchen konnte. „Nun ... Sie sind in einen relativ guten Zustand, wenn man bedenkt, welch schweren Sturz Sie hinter sich haben, Mrs. Pierson.“ „Wann kann ich nach Hause?“ fragte sie leise.

„Diese Frage stellen Sie nun wirklich zu früh. Ein paar Tage werden Sie schon noch hier bleiben müssen.“ „Muß das sein?“ „Höre auf den Arzt, Jen. Er will nur, das du gesund wirst“, mischte sich Methos ein. Dr. Valuny drehte sich zu den Mann um. „Sie haben sicher wenig geschlafen letzte Nacht. Fahren Sie nach Hause und schlafen Sie sich aus. Ihre Frau ist bei uns in den besten Händen.“ Doch Methos schüttelte entschieden den Kopf.

„Ja, ich habe wenig geschlafen, aber es geht schon. Ich bleibe“, sprach Methos. Der Arzt nahm dies mit einen Nicken zur Kenntnis. „Sie hat Schmerzen. Können Sie meiner Frau nichts dagegen geben?“ „Sie bekommt schon Medikamente gegen die Schmerzen“, erklärte Dr. Valuny. „Ich lasse Sie jetzt allein. Ich sehe später wieder nach Ihnen, Mrs. Pierson“, sagte der Arzt und verließ das Zimmer. Methos setzte sich auf die Bettkante. Er blickte Jenneth sanft an.

„Es tut mir leid“, sagte er nach einer Weile. „Was?“ „Das alles so gekommen ist. Ich wollte das alles nicht. Der Sturz war meine Schuld.“ „Nein, das war es nicht. Ich bin ins Leere getreten“, widersprach Jenneth. „Aber ich habe dich mit Gewalt fest gehalten. Das hätte ich nicht tun sollen.“ Sein Blick verweilte auf ihrem Gesicht. „Was ist? Ich muß schrecklich aussehen“, stöhnte Jenneth. Methos lächelte. „Du siehst toll aus“, erklärte er ihr. Sein Verhalten war so ganz anders als Jenneth es gewohnt war. Was war mit ihm geschehen?

„Stimmt es, das du die ganze Nacht hier warst?“ kam sie auf die Aussage des Arztes zurück. „Ich war die ganze Nacht hier, ja.“ „Aber warum?“ fragte Jenneth überrascht. „Früher ...“ „... Wäre ich niemals geblieben, ich weiß. Aber ich habe fast zu spät erkannt, was du mir bedeutest. Es tut mir alles so leid. Ich hätte dich nie so behandeln dürfen. Ich bin nie auf deine Wünsche eingegangen. Ich habe all deine Wünsche immer ignoriert. Aber das wird sich jetzt ändern“, versprach Methos ihr.

„Was meinst du?“ fragte Jenneth verwirrt. „Wolltest du nicht immer einmal auf die Seychellen?“ Leicht nickte Jenneth. „Wenn du gesund bist, fliegen wir auf die Seychellen.“ „Was ist mit Kronos ... und Caspian?“ „Nur wir beide. Die Zwei müssen eben eine Weile ohne mich auskommen. Ich verspreche dir, das sich ab jetzt einiges ändern wird.“ Methos nahm ihre Hand und küßte zärtlich ihre Fingerspitzen.

„Jetzt solltest du dich wirklich ausruhe. Schlaf ist noch immer die beste Medizin.“ „Sag mir das der Arzt in dir?“ „Ja, allerdings. Ich werde jetzt fahren und mit Kronos sprechen. Wir haben da noch eine Sache zu klären. Aber ich bin bald wieder da, versprochen. Ich laß dich nicht allein – nie mehr.“ Methos küßte Jenneth auf die Lippen und stand auf. Er nahm seinen Mantel und zog ihn an während er zur Tür ging.

„Methos?“ Er drehte sich zu seiner Frau um. „Ja?“ „Ist das mit dem Seychellen ein Versprechen?“ Methos schenkte ihr ein Lächeln. „Ja, sobald du wieder gesund bist, werde ich mich um die Reise kümmern. Ich weiß, ich habe meine Versprechen nie gehalten. Aber das wird sich nun ändern. Ab jetzt werde ich der Ehemann sein, den du dir immer gewünscht hast.“ Methos verließ das Zimmer. Als er an der Krankenschwester vorbei ging, sprach er: „Passen Sie auf meine Frau auf ...“

~ 4. ~

[Zwischenwelt]

„Ich wüßte gerne, was du jetzt denkst, mein lieber Schotte“, sprach Fitz neugierig. Verwirrt blickte Duncan ihn an. „Ich verstehe nicht ganz. Warum ... warum hat sich Methos‘ Verhalten seiner Frau gegenüber plötzlich so geändert?“ Fitz zuckte leicht mit den Schultern. „Nun ... als sie stürzte, sah er sie in ernsthafter Gefahr. Sie hätte sich das Genick brechen können. Jenneth hätte sterben können. Und da hat Methos erkannt, das er sie liebt“, erklärte Fitz.

„Er liebt sie?“ fragte Duncan überrascht. „Das hätte ich niemals für möglich gehalten. Ich habe gesehen wie er sie behandelt hat.“ „Hast du etwa einen anderen Grund für sein Verhalten?“ fragte Fitz. „Nein, nicht wirklich“, gestand Duncan mit einen leichten Kopfschütteln. „Aber wenn er sie liebt ... dann wird er die Reiter verlassen?“ fragte er hoffnungsvoll. „Nein, das wird er nicht tun. Sein Verhalten Jenneth gegenüber änderte sich nur. Aber ansonsten ... ändert er sich nicht“, bremste Fitz die Hoffnungen Duncans ab.

„Ich verstehe das nicht. Diese Jenneth scheint ihm doch Halt zu geben und ...“ „Nein“, seufzte Fitz entschieden. „Auch ihre tiefe Liebe konnte nicht verhindern, das er abstürzte. Das konntest nur du. Doch du ... warst nicht da.“ „Fitz ...“, begann Duncan vorsichtig. Fitz hob die Hand. „Wir sind noch nicht fertig. Methos hat mit Kronos gesprochen. Nach anfänglicher Diskussion hat Kronos eingesehen, was Methos will. Nun ... sie haben sich wieder versöhnt. Und Methos? Er war die ganze Zeit bei seiner Frau im Krankenhaus. Er war für sie da und kümmerte sich um sie. Er schien doch noch ein guter Ehemann zu werden. Doch weißt du was? Sehen wir einfach was weiter geschieht ...“

[Paris - Mitte 1995]

Jenneth war aus dem Krankenhaus entlassen worden. Methos und seine beiden, verbliebenen Brüder hatten sich auf den Weg zu einen alten Beobachter gemacht: Joe Dawson. Joe hatte Besuch von einem Freund. Seit einiger Zeit ließ er den jungen Unsterblichen Richie bei sich wohnen. Richie war der Gang von Horton nur knapp entkommen und hatte Zuflucht bei Joe gefunden.

Er versteckte Richie bei sich und hoffte, wenigstens so einen einzigen Unsterblichen das Leben retten zu können. Wenn er nur einen Unsterblichen vor Hortons schrecklichen Massaker bewahren konnte, war es der riskante Einsatz wert gewesen. Joe konnte zwar direkt nichts gegen seinen Schwager unternehmen, aber er konnte so wenigstens versuchen, einen Unsterblichen zu retten. Der junge Unsterbliche und der alte Beobachter hatten sich mit der Zeit angefreundet.

„Was denkst du, Joe? Wie lange muß ich mich noch hier verstecken?“ fragte Richie. Leicht zuckte Joe mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Wir können nur hoffen, das jemand James erledigt.“ „Du redest von Kronos und seinen Jungs?“ hakte Richie nach. Joe nickte leicht. „Zum Beispiel. Sie hassen Horton. Und wenn sie ihn ausfindig machen ... Tja, dann wird es vielleicht bald vorbei sein und ...“ Joe hielt inne, als er sah, wie Richie mit einen Stirnrunzeln den Blick hob.

„Wir kriegen Besuch, unsterblichen Besuch“, erklärte Richie. Joe verstand sofort. Doch welcher Unsterblicher würde ihn oder Richie aufsuchen? Niemand wußte, das er hier einen Unsterblichen versteckte. Richie griff nach seinen Schwert und näherte sich der Tür. Plötzlich kam Joe ein schrecklicher Gedanke. Was, wenn es Methos und Kronos waren? Was wenn sie hier waren um von ihm Informationen über Horton zu kriegen? Panik stieg in Joe auf. Er wußte, sie würden Richie töten, wenn sie ihn in die Finger bekamen.

„Geh von der Tür weg, Richie!“ Die energische Stimme von Joe ließ Richie mitten in seiner Bewegung innehalten. Er drehte sich zu dem Beobachter um. „Wieso?“ fragte er verwundert. In diesen Augenblick flog die Tür aus den Angeln und ehe Richie reagieren konnte, hatte Methos ihn mit einen harten Faustschlag ins Gesicht zu Boden gebracht. Die drei Reiter betraten Joes Wohnung.

Joe versuchte ruhig zu bleiben. Methos baute sich vor dem Beobachter im Rollstuhl auf. „Hallo, mein alter Freund“, sprach Methos amüsiert. „Verschwindet von hier“, forderte Joe. Er sah, wie Kronos auf den jungen Unsterblichen blickte und seufzend den Kopf schüttelte. Methos folgte Joes Blick. „Du versteckst hier einen Unsterblichen? Joe, wie kannst du nur? Was würde dein Schwager dazu sagen?“ „Er weiß es nicht und wird es auch nie erfahren“, entgegnete Joe. „Und euch werde ich auch nicht sagen, was ihr wissen wollt. Also geht wieder und laßt den Kleinen in Ruhe.“ Methos blickte den Beobachter prüfend in die Augen.

Dann legte er den Kopf in den Nacken und lachte schallend. „Du hast Mut, Joe. Das gefällt mir. Aber weißt du, du hast gar keine andere Wahl als mit mir zu reden. Wo steckt Horton? Bevor du antwortest, Joe, laß dir gesagt sein, das ich dir diese Frage nur einmal stelle. Ich wiederhole mich nicht gerne. Es liegt also ganz allein bei dir, ob du sterben oder leben willst.“ Mit diesen Worten zog Methos eine Waffe mit Schalldämpfer aus seiner inneren Jackentasche und grinste teuflisch vor sich hin.

Mit angehaltenem Atem beobachtete Joe wie Kronos sein Schwert zog und die Klinge brutal gegen Richies Kehle drückte. Er hatte versucht den Kleinen vor Horton zu retten, ihn zu schützen. Doch nun mußte Joe einsehen, das er Richie nicht vor den Grausamkeiten der Reiter retten konnte. Egal wie er sich entscheiden würde, er wußte, sie würden beide sterben. Doch Joe wollte nicht als Feigling sterben. Er würde diesen Reitern niemals sagen, was sie wissen wollten. Sollten sie es doch selbst raus finden.

„Ich habe keine Ahnung wo Horton sich aufhält“, sprach Joe und bot Methos somit mutig die Stirn. Methos blickte Joe jedoch nur ruhig an. „Du willst sterben?“ fragte er schließlich scheinheilig. „Du bringst mich ja sowieso um. Also habe ich die Wahl zu entschieden, ob ich dir sage, was du wissen willst oder ob ich das mit in mein Grab nehme“, sprach Joe entschlossen. Methos blickte Kronos an. „Folter?“ fragte Kronos. Verneinend schüttelte Methos den Kopf. „Joe wird niemals reden. Der ist ein harter Brocken.“ „Okay, dann Tod“, entschied Kronos gleichgültig.

Methos zielte mit der Waffe direkt auf Joes Herz und drückte ab ohne mit der Wimper zu zucken. Die Kugel zischte durch die Luft, bohrte sich durch Joes Kleidung und traf genau das Herz. Joe hatte die Augen geschlossen als die Kugel ihn traf. Der Beobachter wollte nicht sehen wie man ihn tötete. Er sackte sofort in sich zusammen und war tot. Genau in diesen Moment enthauptete Kronos Joes jungen Freund Richie.

Das Quickening des jungen Unsterblichen ging auf Kronos über und verwüstete die ganze Wohnung. Doch es beeinträchtigte Kronos nicht. Er hatte schon stärkere Quickenings erlebt. Die Reiter verließen Joes Wohnung. Auch wenn Joe ihnen nicht gesagt hatte, was sie wissen wollten, machte das keinen Unterschied. Sie würden James Horton finden - egal wann, egal wie ...

[Zwischenwelt]

„Oh ... mein Gott!“ Angewidert von soviel Kaltblütigkeit wandte sich Duncan ab. Er konnte nicht fassen, was er gesehen hatte. Er konnte es einfach nicht glauben. Methos hatte Joe getötet und zugelassen, das Kronos Richie den Kopf genommen hatte. „Das kann einfach nicht wahr sein“, flüsterte er geschockt. Aufmerksam beobachtete er den Schotten. Diese Bilder hatte er nicht besonders gut aufgenommen.

Fitz räusperte sich um Duncans Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Wer hätte jemals gedacht, das dein bester Freund deinen Beobachter tötet und dabei zusieht wie dein Schüler ebenfalls getötet wird?“ sprach er ruhig. Noch immer stand der Schock Duncans ins Gesicht geschrieben. Er konnte es einfach nicht glauben. Wie hatte Methos das nur tun können? Wie hatte er so kalt sein können? „Joe war unschuldig“, warf er schwach ein.

„Ich weiß. Doch das macht für einen apokalyptischen Reiter keinen Unterschied, wie du wissen müßtest. Darin besteht doch ihr Lebenssinn – Unschuldige töten. Und bis zu diesem Tag hat sich das nicht geändert. Wie ich schon sagte, das ist ein Methos, den du nie kennen gelernt hast.“ Leicht nickte Duncan. Fitz hatte recht. Einen solchen Methos kannte er nicht. Und diesen Methos wollte er auch niemals kennenlernen.

„Wie ... wie geht die Geschichte weiter?“ fragte Duncan zögernd. „Soviel kann da doch nicht mehr kommen, oder?“ Fitz nickte leicht. „Du hast recht. Wir haben nicht mehr viel vor uns. Doch das, was kommt ... ist nicht sehr schön. Die Reiter suchten weiter nach Horton. Diese Suche übernahmen Kronos und Caspian, da Methos sich ausschließlich nur noch um seine Frau kümmerte. Jenneth in Gefahr zu sehen ... hatte ihn verändert. Mit der Zeit kapselte er sich immer mehr von seinen Brüdern ab.“ „Das ist doch gut“, stellte Duncan fest.

Mit ernster Miene blickte Fitz ihm direkt in die Augen. Daran erkannte MacLeod, das irgend etwas schlimmes noch passieren mußte. „Etwas geschah“, sprach Fitz. „Was?“ hakte Duncan vorsichtig nach. Er ahnte, das dieses Etwas schlimme Folgen für Methos haben würde. „Methos veränderte sich, wie schon gesagt. Er war nicht mehr wieder zu erkennen, wenn es um Jenneth ging – jedenfalls fanden seine Brüder das“, erzählte Fitz.

„Zum ersten Mal in seinen Leben genoß Methos sein Eheglück wie noch nie zuvor. Er dachte, sein Glück würde ewig anhalten. Doch wie alle, die das einmal dachten, mußte auch Methos erkennen, das kein Glück ewig währt.  Sein Glück wurde auf brutale Art und Weise zerstört – von Horton. Und Methos schwor Rache. Doch das, was Horton zerstörte, konnte ihm niemand zurückgeben. Und so verlor Methos den letzten Rest an Halt im Leben, den er noch gehabt hatte.“ Und mit diesen Worten wurde das Bild erneut scharf und zeigte Duncan das letzte Stück der Geschichte ...

~ 5. ~

[Paris - Ende 1995]

Der Winter war über das Land hereingebrochen. Der Schnee war gefallen und kurz vor Weihnachten erfaßte jeden eine Feiertagsstimmung. Selbst Methos war in dieser Stimmung, obwohl es eigentlich keinen Grund gab, fröhlich zu sein. Sie hatten Horton noch immer nicht gefunden und der Krieg ging weiter. James hatte erfahren, das die Reiter ihn suchten und hatte unter seinen Leuten ein Kopfgeld auf die Reiter ausgesetzt.

Nun wurden auch sie gejagt. Doch das trübte Methos‘ glückliche Stimmung nicht sehr. Die Reiter waren zur Nebensache geworden. Sie waren nicht mehr das Wichtigste, was in seinen Leben existierte. Die neue Einstellung gefiel Kronos zwar nicht, aber Methos war egal, wie Kronos darüber dachte. Seine Brüdern hatten die erste Stelle in seinen Leben verloren. Das Einzige, das für ihn zählte, war Jenneth, die sich von ihrem Sturz erholt hatte und wieder völlig gesund war.

Methos entfernte sich immer mehr von seinen Brüdern, was Caspian und Kronos natürlich aufgefallen war. Was aber seine Brüder darüber dachten, interessierte Methos nicht. Methos betrat den Stadtpark. Der Schnee lag über den Gras und die winterliche Stimmung versetzte ihn zu den höchsten Gefühlen, die ein Mensch empfinden konnte. Methos war bei einem Juwelier gewesen, um das Geschenk für Jenneth abzuholen. Er sah sie schon vom weitem und lächelte beim Anblick seiner Frau.

Jenneths blondes Haar fiel ihr wie ein goldener Schleier über die Schultern. Ihre Hände waren – trotz Handschuhe – tief in den Taschen ihres langen, schwarzen Wintermantels vergraben. Sie stand neben einer Parkbank und wartete auf ihn. Methos hatte sie in den Park bestellt. Mit schnellen Schritten näherte Methos sich ihr. Jenneth drehte ihm das Gesicht zu und lächelte. Methos küßte sie zärtlich auf die Lippen.

„Ich hoffe, du hast nicht zulange auf mich gewartet, Liebes“, sprach er. „Nein.“ Methos griff in seine Manteltasche und holte eine Schatulle heraus. „Eigentlich wollte ich dir das erst am Heiligabend geben, aber ... ich will, das du es jetzt schon aufmachst“, erklärte er und reichte ihr die kleine Schachtel. „Das ist wirklich für mich?“ fragte Jenneth überrascht. Bejahend nickte Methos. Jenneth setzte sich auf die verschneite Parkbank und öffnete die Schachtel.

Auf dunkelroten Samt lag ein Rind mir einen echten Diamanten. „Methos“, sprach Jenneth überrascht. „Der ist ... ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, stammelte sie. Sie konnte nicht glauben, was er ihr da schenkte. „Wie wäre es mit einen einfachen Danke“, schlug er lächelnd vor. Jenneth beugte sich zu ihm und küßte ihn. „Danke, er ist wunderschön. Aber ... dieser Ring muß doch ein Vermögen gekostet haben“, warf sie ein. Methos schüttelte leicht den Kopf. „Das hat dich nicht zu interessieren.“ Jenneth zog ihren rechten Handschuh aus und streifte sich den Ring über den Finger.

„Er ist wirklich traumhaft. Ich danke dir“, sprach sie gerührt. „Ich hab noch etwas“, erklärte Methos. „Und was?“ Er zog zwei Flugtickets aus seiner Manteltasche. „Unsere Reise auf die Seychellen, sie ist gebucht. Wir werden das neue Jahr auf den Seychellen verbringen.“ „Wirklich? Und wie lange bleiben wir?“ „Drei Wochen. Und danach geht es für weitere drei Wochen nach Hawaii. Ich habe dir nie eine richtige Hochzeitsreise geschenkt, Liebling. Und damit holen wir sie jetzt nach.“ „Ist das dein Ernst?“ fragte Jenneth erstaunt. Methos nickte leicht.

„Wir haben nie Flitterwochen gemacht. Was meine Schuld war, weil ich der Meinung war, wir brauchen keine“, sprach er mit ernster Miene. „Aber jetzt sehe ich das anders. Ich sehe so vieles anders. Du darfst mich nicht verlassen, Jen. Du darfst mich niemals allein lassen“, sagte Methos und er schenkte ihr ein zärtliches Lächeln. „Das werde ich nicht, versprochen. Ich liebe dich, Methos.“ „Und ich liebe dich. Du kriegst deine Hochzeitsreise. Zwar etwas verspätet, aber du kriegst sie. Ich schwöre dir, es wird die schönste Reise deines Lebens.“ „Mit dir wird sie das auf jeden Fall“, sprach Jenneth. Methos zog sie an sich und verschloß ihre Lippen zu einen leidenschaftlichen Kuss.

Er wußte nicht, das sie aus weiter Ferne beobachtet wurden. Im Schatten eines Baumes stand ein Mann, der für James Horton arbeitete. Sie alle hatten den Auftrag bekommen die apokalyptischen Reiter ausfindig zu machen und Horton sofort Bescheid zu geben, wenn sie einen trafen. Nun hatte er einen von ihnen gefunden. Und Methos würde sie zu Kronos und Caspian führen. Der Mann griff nach seinen Handy und wählte eine Nummer, die er auswendig kannte.

„Ich habe gute Neuigkeiten“, teilte er seinen Gesprächspartner mit. „Ich höre“, sprach Horton interessiert. „Ich habe einen der Reiter gefunden?“ „Wen?“ „Methos. Er hat eine Frau. Was soll ich tun?“ „Ihn reizen, damit er uns zu seinen Freunden führt.“ „Wie soll ich das anstellen?“ Einen Moment war es still am anderen Ende der Leitung. „Töte seine Frau“, befahl Horton seinen Mann und brach das Gespräch ab. Der Mann im Park ließ sein Handy in der Manteltasche verschwinden und griff nach seiner Waffe.

Unbemerkt näherte er sich dem Paar, das sich einige Meter von ihm entfernt eine Schneeballschlacht lieferte. Der Mann wartete auf den richtigen Augenblick, um das Lebensglück von Methos zu zerstören. Er kannte keine Skrupel. Er hatte den Befehl bekommen, die Frau des Reiters zu töten und das würde er auch tun. Er mußte nur den richtigen Zeitpunkt abwarten und dann würde er zuschlagen.

Methos griff nach Jenneth und zog sie in seine Arme. „Ich liebe dich“, flüsterte er zwischen seinen Küssen. „Ich liebe dich auch“, erwiderte Jenneth. Lachend wand sie sich aus seinen Armen und klopfte sich den Schnee von der Hose. In diesen Moment hatte der Mann, der sie beobachtete, freies Ziel. Er zielte auf Jenneth und drückte auf. Die Kugeln zischten laut aus der Waffe und schossen auf Jenneth zu.

Jenneth schrie auf und brach getroffen zusammen. „Nein!“ Methos‘ Schrei zerriß die idyllische Stille. Er eilte zu seiner Frau und kniete sich neben sie. Er nahm sie in seine Arme. „Jenneth“, sprach Methos panisch. „Jen, hörst du mich?“ Er blickte sich um, konnte den Killer aber nicht entdecken. Methos konnte nicht einmal sagen, woher die Schüsse gekommen waren. Er nahm nur noch wahr, wie Spaziergänger zu ihnen eilten und einer von ihnen über sein Handy die Polizei und den Notarzt verständigte.

„Liebling, bitte mach die Augen auf. Du darfst mich nicht verlassen. Du hast es versprochen, Jenneth“, flüsterte Methos ängstlich. Er hatte eine solche Angst noch nie empfunden. Sie kroch in seinen Körper und hielt ihn gefangen. Methos strich ihr das Haar zur Seite. Da flatterten Jenneths Augenlider und sie sah ihn schwach an. „Jen, du mußt wach bleiben. Bitte, verlaß mich nicht.“ „Ich liebe dich. Ich habe noch nie einen Menschen so sehr geliebt wie dich“, flüsterte sie. „Bleib wach“, fuhr Methos sie an. Doch Jenneth lächelte traurig. Sie spürte, wie sie immer schwächer wurde und wußte augenblicklich, das jede Hilfe zu spät kommen würde.

„Die letzten Wochen waren die schönsten meines Lebens. Du warst endlich der Ehemann, den ich mir immer gewünscht habe. Ich bitte dich, Methos: Vergiß mich nicht“, flüsterte sie. „Das werde ich nicht. Du mußt durchhalten. Bitte, Jenneth, gib jetzt nicht auf. Der Notarzt ist bald da.“ „Es ist zu spät.“ „Nein, Jen! Du darfst mich nicht verlassen. Was soll ich ohne dich bloß tun?“ Methos klang verzweifelt. Er konnte seine Frau nur in den Armen halten und zusehen, wie sie immer mehr Blut verlor, wie sie immer schwächer wurde.

„Du wirst weiterleben, Methos. Aber bitte, vergiß mich nicht. Behalte mich in Erinnerung.“ „Ich werde dich niemals vergessen“, sprach Methos leise und küßte sie zärtlich und mit all seiner Liebe auf die Lippen. „Ich werde dir folgen – eines Tages. Wir werden eines Tages wieder vereint sein. Ich werde nicht der Letzte sein, das verspreche ich dir. Ich werde dir folgen.“ „Und solange warte ich auf dich.“ Methos fühlte, wie ihre letzte Kraft sie verließ. Er sah, wie sich ihre Augen schlossen. Und er wußte, Jenneth würde nicht mehr aufwachen.

„Nein!“ Verzweifelt blickte Methos auf das zarte Gesicht seiner Frau. Er ließ den Kopf sinken und spürte eine unendliche Traurigkeit und Verzweiflung in sich. Seine Frau war gerade in seinen Armen gestorben. Methos nahm nichts mehr um sich herum wahr. Seine Schultern zuckte leicht. Leise weinte er seine Tränen um Jenneth. „Ich werde dich wiedersehen“, flüsterte er. In diesen Moment kam die Hilfe an. Der Notarzt versuchte Jenneth zurück zu holen. Doch die Bemühungen waren umsonst. Sie war tot. Methos hatte das Kostbarste in seinen Leben verloren – in dem Moment als er sich seiner tiefen Liebe zu ihr erst richtig bewußt geworden war.

Eine gute Woche später stand Methos mit seinen beiden Brüdern an Jenneths Grab. Kronos und Caspian hielten sich im Hintergrund und schwiegen. Sie sahen, wie sehr Methos unter dem Tod seiner Frau litt. In diesen Zustand war es nicht gut ihn zu belehren, das wußte Kronos. Er kannte Methos schon lange genug, um dessen Verhalten richtig einschätzen zu können. Methos kniete vor ihrem Grab und ließ den Kopf sinken. Er konnte es einfach nicht glauben. Sie hatte ihn verlassen. Man hatte sie grausam von ihm gerissen und sein Glück brutal zerstört.

„Jenneth, ich werde dich immer lieben. Und eines Tages werde ich dir folgen. Alles, was ich falsch gemacht habe, tut mir leid. Doch ich weiß, du hast mich die ganze Zeit über geliebt – egal, wie schlecht ich dich auch behandelt habe. Und jetzt, wo wir gerade angefangen haben, glücklich zu werden ... hat man uns auseinander gerissen. Du wurdest mir genommen, als mir erst bewußt geworden war, wie sehr ich dich liebe“, sprach Methos leise.

„Ich schwöre, ich werde diese Tat nicht ungesühnt lassen. Ich werde deine Mörder bestrafen. Sie werden dafür bezahlen. Und ich werde nicht eher ruhen, bevor ich nicht meine Rache bekommen habe. Doch nichts, was ich tue, wird dich mir zurückbringen. Du hast mich für immer verlassen, Jenneth. Und genau das ertrage ich nicht. Ich ertrage diesen Schmerz nicht – dieses dunkle Loch, das dein Tod hinterlassen hat“, sprach Methos betroffen. Mit zitternder Hand legte er eine einfache rote Rose auf ihrem Grab nieder.

Kronos löste sich aus dem Hintergrund und trat neben Methos. „Ich konnte sie nicht davor bewahren. Ich konnte sie nicht beschützen“, sprach Methos leise. Obwohl Kronos die Reaktion seines Bruders weder verstand, noch guthieß ... hielt er sich mit seinen Kommentaren zurück. „Horton wird dafür bezahlen. Er wird mit dem Tod dafür bezahlen. Laß uns gehen. Wir haben noch zu tun“, erklärte er, während Methos weiter auf das Grab seiner Frau blickte.

„Du wirst die Möglichkeit bekommen deinen Schmerz rauszulassen und Rache zu nehmen. Es wird Zeit, das du Jenneth gehen läßt“, sprach Kronos mit Nachdruck. „Ja, es wird Zeit, das sie ihren Frieden bekommt. Ich habe sie so sehr geliebt.“ „Ich weiß.“ Kronos klopfte Methos auf die Schulter und deutete Caspian an mit ihm zum Wagen zu gehen. Die beiden Männer gingen schon mal voraus. Methos blickte ein letzes Mal auf Jenneths Grab. „Leb wohl, Liebling“, flüsterte er und folgte seinen Brüdern.

Sie wußten nicht, das Hortons Männer ihnen folgten. Sie schlugen zu als die Reiter ihren Unterschlupf betraten. Es ging alles ganz schnell. Die Männer töteten sich gegenseitig. Caspian wurde von einigen Schüssen getroffen und in das Land der Träume geschickt. Kronos tötete drei von Hortons Männer, wurde aber von hinten von jemanden nieder geschlagen. Eine Kugel traf Methos schwer in der Brust. Doch er war der einzige Unsterbliche, der noch nicht das Bewußtsein verloren hatte.

Methos kämpfte gegen die Ohnmacht an. Doch vor seinen Augen verschwamm alles. Er sah nur noch wie Horton auf ihn zukam. Dann brach Methos zusammen. Hortons Leute hatten den Überraschungsmoment auf ihrer Seite gehabt. Aber Methos verspürte keine Angst vor dem endgültigen Tod. Er wußte, schon sehr bald würde er Jenneth wiedersehen. Methos ließ sich in die Bewußtlosigkeit fallen. Sein letzter Gedanke galt seiner Frau. „Jenneth“, flüsterte er, dann war er gestorben.

Horton zog ein Schwert und blickte seine Männer an. Er nickte ihnen zu und sie taten es ihm gleich. Sie positionierten sich mit ihren Schwertern neben Kronos und Caspian. Horton blickte auf Methos herab. „Enthauptet sie“, orderte er an. James hob sein Schwert und holte aus. Und dann schrieb er das letzte Kapitel seines Kriegers als die Klinge des Schwertes auf Methos hinabsauste ...

[Zwischenwelt]

„Nein! Methos, nein!“ schrie Duncan erregt. Das Bild verschwamm vor seinen Augen. „Fitz, tue etwas“, forderte er. Er drehte sich zu seinen eigentlichen toten Freund um. „Die Reiter haben verloren. Und Methos? Er folgte seiner Frau“, sprach Fitz, ohne auf Duncans Forderung einzugehen. „Das ist doch ...“ „Duncan, du hast nun gesehen wie die Welt ohne dich sein würde; wie deine Freunde ohne dich leben würden. Hast du etwas aus diesen Bildern gelernt?“ fragte Fitz und er beobachtete den Schotten prüfend.

Langsam nickte Duncan. Die Bilder hatten ihn tief in seiner Seele berührt. Vielleicht konnte er wirklich daraus lernen. „Sie brauchen mich. Meine Freunde ... sie brauchen mich“, sprach Duncan. „Das wäre aus Methos geworden, wenn er mir nicht begegnet wäre“, stellte Duncan geschockt fest. Fitz nickte leicht. „Amanda, Joe, Richie und Methos wären alle getötet worden. Und Tessa?“ sprach Fitz offen.

„Sie lebt zwar, aber ohne Lebensfreude, ohne Leidenschaft. Sie fristet ihr trostloses Leben ohne wahre Liebe und der Leidenschaft, die sie bei dir erfahren hat, hin. Auch Tessa wird eines Tages sterben. Das ist bei Sterblichen nun einmal so. Es stellt sich nur die Frage, auf welchen Weg sie sterben wird. Vielleicht ist es ihr Leben, das sie tötet. Vielleicht ist sie eines Tages so verzweifelt, das sie sich das Leben nimmt und ihre Familie allein zurück läßt. Du siehst, MacLeod, ohne dich schlagen all diese Leben eine traurige, triste Wendung ein. Sie alle sind ohne dich verdammt. Sie alle brauchen dich – auf die eine oder andere Art und Weise“, sprach Fitz eindringlich auf den Schotten ein.

Duncan nickte leicht. Er verstand Joe und Methos nun besser als jemals zuvor. Er gab ihnen Halt; hatte ihren Leben wieder einen Sinn gegeben. Und ohne ihn wäre Amanda nicht bloß eine Berufsdiebin, sonder wäre zu einer Mörderin geworden. Das hatte er nun endlich erkannt. „Sie brauchen mich. Nicht nur Joe, Methos und Amanda, sondern auch die unschuldigen Menschen auf dieser Welt. Ich kann mich nicht selbst aufgeben. Wenn ich nicht für mich kämpfe, dann muß ich es für diese Menschen tun.“ Fitz nickte und lächelte zufrieden.

„Du hast es endlich verstanden. Jetzt hast du es kapiert“, sprach Fitz. „Was passiert jetzt?“ erkundigte sich Duncan, der sich tatsächlich besser fühlte. „Du hast deinen Lebenswillen zurück. Und du hast erkannt, wie sehr diese Welt dich braucht. Nun gibt es für dich keinen Grund mehr hier zu bleiben. Ich habe meinen Auftrag erfüllt. Es wird Zeit, Duncan.“ „Zeit wofür?“ fragte der Schotte verwirrt. „Zeit aufzuwachen“, erklärte Fitz ihm. „Auf Wiedersehen, mein alter Freund. Laß dich nicht zu schnell bei mir im Jenseits blicken. Wach jetzt auf, Duncan“, verabschiedete sich Fitz.

Und dann wurde Duncan in einen Strudel gezogen und fortgerissen. Er sah, wie Fitz ihm nachsah und leicht winkte. Das helle, warme Licht erfaßte Duncan und brachte ihn von diesen Ort fort, wo er sich lange genug aufgehalten hatte; wo er seinen Lebenswillen zurück bekommen hatte. Das Licht brachte ihn dorthin zurück, wo er hingehörte – zu seinen Freunden. Das Licht brachte ihn zurück ins Leben ...

~ 6. ~

„Oh ... Gott“, stöhnte Duncan leise. Methos und Joe sprangen gleichzeitig von ihren Stühlen hoch und eilten an das Krankenbett des Highlanders. „MacLeod?“ fragte Methos. Duncan öffnete schwer die Augen und blickte sich um. Wo war er? Er sah hellgelbe Wände und eine weiße Decke. Und da waren seine Freunde, die sich besorgt über ihn beugten und auf eine Reaktion seinerseits warteten.

„Wo bin ich?“ fragte Duncan. „Im Krankenhaus. Wie fühlst du dich?“ fragte Joe. „Ganz gut.“ Vielsagend blickte Mac den alten Mann an. „Was ist?“ fragte Methos verwirrt. „Ich verstehe dich nun. Ich verstehe dich besser als jemals zuvor. Und ich verzeihe dir all deine bösen Taten, die du einst als Reiter getan hast. Ich weiß nun, das du keine andere Wahl hattest – damals.“ „Sag mal, hast du eine Gehirnerschütterung?“ fragte Methos zynisch. Duncan schüttelte leicht den Kopf.

„Nein, ich bin klarer im Kopf als jemals zuvor. Ich habe ... unglaubliches erlebt und gesehen“, sprach er offen. „Was hast du gesehen?“ erkundigte sich Joe neugierig. Duncan grinste breit. Erneut schüttelte er den Kopf. „Das würdet ihr mir sowieso nicht glauben. Deshalb behalte ich es besser für mich. Aber ich habe viel über euch gelernt – über euch beide.“ Verwundert wechselten Methos und Joe einen Blick miteinander. Was meinte Duncan damit?

Joe zuckte mit den Schultern. Im Moment spielte das keine Rolle für ihn. Hauptsache sein Freund war wieder bei Bewußtsein. Und Duncan wußte, auch wenn man es Methos nicht ansah, er war froh, das Duncan wieder unter ihnen war. Duncan wußte nun, was dem alten Mann ihre Freundschaft bedeutete. Und er schwor sich, diese niemals mehr aufs Spiel zu setzen, nur weil er etwas nicht verstand, was Methos tat oder in dessen Vergangenheit passiert war. Er würde Methos‘ Vergangenheit akzeptieren, so wie sie geschehen war. Und er würde Methos akzeptieren, so wie er war. Er konnte ihn sowieso nicht ändern.

Schon am nächsten Tag wurde Duncan entlassen. Methos hatte sich bereit erklärt ihn abzuholen. Eine Krankenschwester reichte Duncan all seine Sachen und er unterschrieb seine Entlassungspapiere. Er war froh nach Hause zu kommen. Duncan ging neben Methos den Gang entlang – Richtung Ausgang. „Also, ich wüßte schon gerne, was du in deinen komaartigen Zustand gesehen hast“, spottete Methos. „Du würdest es mir nicht glauben.“ „Wage doch einen versuch. Dann wirst du schon sehen was passiert“, schlug Methos vor.

„Glaub du, du würdest mich für verrückt erklären“, wich Duncan aus. „Sei nicht so stur, MacLeod! Du hast doch damit angefangen“, protestierte der alte Mann. „Okay, schon gut“, seufzte Duncan. „Sagen wir einmal ... ich habe die Welt gesehen wie sie ohne mich wäre.“ Er stieg die Stufen hinab. Methos blieb stehen und stöhnte theatralisch. „Das ist unfair, MacLeod. Du verlangst von mir immer, das ich dir alles erzähle und selbst? Komm schon, sag mir, was du ...“ Methos brach ab als er mit jemanden zusammen stieß.

Duncan stöhnte und blieb stehen. „Kannst du nicht auf den Weg achten?“ beschwerte er sich und drehte sich zu Methos um. Doch Methos hörte nicht mehr auf das, was sein Freund von sich gab. Er hatte sich gebückt um der Frau, mit der er zusammen gestoßen war, zu helfen ihre Sachen aufzuheben. Duncan stutzte. Irgendwie kam ihm diese Frau bekannt vor. Sie warf ihr langes, blondes Haar zurück und schenkte Methos ein Lächeln. Und dieser erwiderte das Lächeln. Auf einmal wußte Duncan, wer diese Frau war. Er erkannte sie. Es war Jenneth.

„Tut mir leid, ich habe Sie nicht gesehen“, entschuldigte sich Methos. Er reichte Jenneth das Buch, das neben ihm lag. „Schon gut. Es ist ja nichts passiert. Aber ich würde gern erfahren mit wem ich zusammen gestoßen bin“, sprach sie mit einen herausfordernden Lächeln. Methos blickte ihr in die Augen und hatte das Gefühl, darin zu versinken. Plötzlich legte sich eine seltsame Atmosphäre zwischen ihnen. Sie beide wollten den Blick des anderen nicht mehr loslassen.

„Ich bin Adam Pierson“, stellte er sich vor. „Darf ich Ihren Namen erfahren?“ fragte er trocken als er sich wieder gefaßt hatte. „Mein Name ist Jenneth.“ Sie erhob sich und stieg die Stufen hinauf. Fasziniert sah Methos ihr nach. Er konnte seinen Blick nicht mehr von dieser Frau nehmen. Methos hatte das Gefühl, zu schweben. Instinktiv wußte er es. Er war soeben der Frau seiner geheimsten Träume begegnet.

Am Eingang zum Krankenhaus blieb Jenneth stehen und drehte sich noch einmal zu ihm um. Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Dann verschwand sie im Inneren des Krankenhauses. „Zauberhaft“, schwärmte Methos. Duncan lachte amüsiert. Das kann kein Zufall sein, dachte er. „Komm schon, Methos, laß uns gehen“, forderte er. „Ich kann jetzt nicht gehen. Ich muß herausfinden wer diese Frau ist“, protestierte Methos. Doch Duncan umfaßte seinen Ellbogen und führte ihn weg. „Du wirst sie wiedersehen“, sprach er beruhigend und nahm Methos die Autoschlüssel aus der Hand. Er entriegelte den Wagen und stieg ein. Brummend ließ sich Methos auf den Beifahrersitz fallen.

„Woher willst du das wissen? Hast du plötzlich hellseherische Fähigkeiten entwickelt? Das ist eine traumhafte Frau. Und weil du unbedingt nach Hause willst, werde ich sie wahrscheinlich nie wiedersehen“, gab Methos seinen Freund zu verstehen. Duncan schüttelte leicht den Kopf. „Du wirst sie wiedersehen, glaub mir“, sprach er und lenkte den Wagen aus der Parklücke. Der Wagen entfernte sich vom Krankenhaus und Duncan reihte sich in den Vormittagsverkehr ein.

„Woher weißt du das?“ hakte Methos nach. „Weil ihr füreinander bestimmt seit. Wer weiß? Vielleicht ist sie in wenigen Monaten schon deine Frau.“ „Du spinnst! Hast du wirklich keinen Schaden des Gehirns davon getragen?“ kommentierte Methos. „Ich bin gesund. Und ich weiß, was ich gesehen habe als ich weggetreten war. Und ich sah, das Jenneth und du füreinander bestimmt seit. Du siehst Jenneth wieder, glaub mir. Ach ja, wenn du mit ihr verreist, flieg mit ihr auf die Seychellen“, sprach Duncan.

Skeptisch blickte Duncan ihn an. „Erstens, woher weißt du, das sie Jenneth heißt? Und zweitens, woher weißt du, das sie die Seychellen mag?“ fragte Methos verwirrt. Aus Duncans Kehle entrang sich ein heiteres Lachen. „Hab etwas Geduld, Methos. Ich weiß, das ist nicht deine Stärke, aber wenn du etwas geduldig bist, wirst du sehen, wie recht ich habe. Gib dem allem nur etwas Zeit und du wirst sehen, das Jenneth und du wirklich füreinander bestimmt seit“, erklärte Duncan ihm ruhig.

Und mit diesen Worten fuhr Duncan zu seinen Hausboot. Er hatte sich noch nie so sehr auf sein Hausboot gefreut. Duncan hatte erkannt, wie sehr er gebraucht wurde – von seinen Freunde, von der Welt. Er hatte seinen Lebenswillen zurück. Und eines Tages würde Methos erkennen wie recht er doch mit seinen Worten gehabt hatte. Eines Tages würde Methos einsehen, das Jenneth und er zusammen gehörten. Duncan war sich sicher, das Methos und Jenneth sich wiedersehen und ineinander verlieben würden.

Irgendwann würde er Methos erzählen, was genau er in seinen komaartigen Zustand gesehen hatte, was Fitz ihm gezeigt hatte. Doch jetzt war noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Aber wenn Methos Jenneth wiedersah und sie kennenlernte, würde er ihm noch einmal den Tip geben, ihren gemeinsamen Urlaub auf den Seychellen zu verbringen. Ja, irgendwann würde er seinen Freunden alles erzählen, was Fitz ihm gezeigt hatte.

Ein leichtes Lächeln huschte über Duncans Lippen und er lehnte sich zufrieden zurück. Er hatte erkannt, wofür diese Welt ihn brauchte, was sein Sinn des Lebens war und wie sehr er gebraucht wurde. Alles hatte sich zum Guten gewandt. Er, Duncan MacLeod vom Clan der MacLeods, hatte seinen Lebenswillen zurück und war bereit, sein Leben wieder in Angriff zu nehmen ...

Ende


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