The Magnificent Seven

Reasons

Author: Shendara
Mail:
shendara@gmx.net
Fandom:
Mag7
Rating: PG-15
Category: Vignette
Characters: Chris, a little bit of Vin
Universe:
Section Seven

Note:
Ein großes Dankeschön geht wie immer an Birgitt, die mir die Beta für diese Story gemacht hat und an Leila für dieses Idee, ihre "Open Door" Politik und der Erlaubnis dafür, dass ich ein AU zu ihrem AU schreibe. <g> (Wer mehr Section Seven Stories will sollte auf http://assignations.org/section vorbeischauen. Aber Achtung: Die Stories sind alle NC-17 Slash!)

Reasons

"Alles in Ordnung?"

Ja, sicher. Der Einsatz ist beendet, der Gegner ist ausnahmslos eliminiert, wir selbst haben nur zwei Leute verloren - Anfänger noch dazu, also nichts, das nicht leicht ersetzt werden könnten. Mir geht es ausgezeichnet, warum die Frage?

Chris' Gedanken waren das einzige, das noch ihm und nur ihm allein gehörte, und er würde auch in Zukunft dafür sorgen, dass es so blieb. Keine einfache Aufgabe, wenn man in den Diensten von Sektion Seven lebte - und starb.

"Sicher. Warum sollte ich nicht in Ordnung sein?"

Lügner.

Wenn es nach Chris ginge, hätte sein Gegenüber das Wort genauso gut über die Lautsprecheranlage verkünden können. Er wusste, dass Vin ihn sofort durchschaut hatte und wusste, dass etwas nicht in Ordnung war; genauso wie Vin auch wusste, was nicht in Ordnung war. Doch sie beide hingen zu sehr an ihrem Leben, um diese Erkenntnisse auszusprechen.

Obwohl... vielleicht war "Lebenswille" der falsche Ausdruck, vielleicht machten sie beide einfach nur weiter, weil es einfacher erschien, als das sichere Todesurteil zu unterschreiben, sprich sich auch nur einmal gegen die Sektion zu stellen.

Doch nach dem heutigen Tag ertappte Chris sich dabei, dass er diese Einstellung noch einmal ernsthaft überdachte...

War es das wirklich wert? War bloßes Überleben wirklich ein erstrebenswertes Ziel, wenn es nichts gab, um dieses Leben zu füllen? Von Auftrag zu Auftrag, Tod und Zerstörung auf allen Seiten, manchmal sogar von innerhalb der Sektion.

Achtzehn Tote in vier Stunden. Getötet weder durch eine Explosion oder Gas oder gar Gift... nein, getötet im fairen - oder nicht so fairen - Kampf Mann gegen Mann. Keine Schusswaffen, sie hatten darauf verzichten müssen, da die Sicherheitsscanner sie entdeckt hätten. Messer, ja... Waffen wie diese ließen sich schnell besorgen.

Der eigene Körper plus Stichwaffen... fünf Mann gegen zwölf. Das war es zumindest, mit dem sie gerechnet hatten. Eine Überraschung war das sechs Mann starke Backup-Team, das der Feind nur knapp vor ihrer Ankunft bekommen hatte.

Abwesend rieb Chris sich über den Verband am rechten Oberarm; das einzige Anzeichen dafür, dass der heutige Einsatz nicht nur ein Produkt seiner überaktiven Phantasie war. Als ob sich irgend jemand auf diesem Planeten etwas wie sein Leben auch nur ansatzweise ausmalen könnte...

Das Messer - sein Messer, nachdem der Gegner es ihm entrissen hatte - hatte einigen Schaden angerichtet, jedoch nichts, was nicht in einigen Wochen restlos verheilen würde. Für die nächsten Tage würde er mit den Schmerzen leben müssen - auch nichts neues. Trotzdem, der heutige Zwischenfall machte ihm wieder einmal klar, dass er weder jünger noch besser wurde. Er war sich nicht sicher, ob er die Attacke früher besser hätte abwehren können, und im Grunde war es auch egal. Das einzige, das zählte, war, dass er diesmal nicht schnell genug gewesen war. Und als Resultat beinahe getötet worden war.

Im ersten Moment war er zu geschockt gewesen, um angemessen zu reagieren, erst im allerletzten Moment, als das Messer nur noch wenige Zentimeter vor seinem Unterleib entfernt gewesen war, hatten Reflexe den Schock überwunden, und er hatte es gerade noch geschafft, die Hand seines Gegners zu packen, herumzureißen und ihm die Waffe in den Bauch zu rammen.

Sekunden später musste er feststellen, dass die zwei Neulinge in seinem Team tot waren, Buck bewusstlos und Vin als einziger noch unverletzt und bei Bewusstsein war. Er erinnerte sich noch an Vins besorgtes Gesicht, als er die Wunde an seinem Arm bemerkt hatte, danach kam nur noch Dunkelheit.

Zu sich gekommen war er hier, in der medizinischen Abteilung der Sektion. Blutverlust und Schock, hervorgerufen durch eine tiefe Stichverletzung lautete die Diagnose; der Grund dafür, dass er das Bewusstsein verloren hatte. Nichts Ernstes, sah man davon ab, dass die Klinge glatt durch den Muskel und bis hin zum Knochen gekommen war. Er konnte heute abend schon wieder in seinem eigenen Bett schlafen. Zusammen mit seinen Gedanken und Dämonen, die ihn in keiner Sekunde seines Lebens in Ruhe ließen.

Warum tat er sich das eigentlich an? Chris fand keine Antwort auf die Frage, genauso wenig wie all die Male zuvor.

"Ich gehe nach Hause", sagte er nach einer Weile. "Kommst du mit?" Er warf einen kurzen Blick in Vins Richtung, gerade lang genug, um das bejahende Nicken des anderen Mannes zu sehen.

Hatte er einen Grund weiterzumachen? Nein.

Gründe dafür, alles hinzuschmeißen und dieses Leben endlich hinter sich zu bringen? Oh ja, mehr als genug.

Warum er es nicht tat? Chris vermutete, dass der Tag, an dem er es herausfinden würde, auch sein letzter war. Es war besser, unsicher zu sein, wenn man hier überleben wollte.

|| Fiction ||